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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Bergholz, Thomas [Oth.]; Goeters, J. F. Gerhard [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0202
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Worms

hast, Wir bitten Dich, Du wöllest solchen schutz
gnedigklich über uns erhalten und durch Deinen
Heiligen Geist helffen, das Dein will bey uns men-
schen auff Erden, wie im Himmel von deinen En-
geln geschehe, auff das wir hie nach deinem willen
leben und dort dich Ewigklich mögen loben, durch
Jesum Christum, deinen Son, unsern Herrn etc.90
|XXXVIr|
Etliche andere gemeine Collecten.
Ein gemeine dancksagung für allerley wolthaten
Gottes.
Allmechtiger Herr Gott, Himlischer Vatter, von
dem wir on unterlaß allerley gutes gantz uberflüssig
entpfahen und teglich vor allem ubel stattlich und
gnediglich behütet werden, Wir bitten Dich, gib uns
durch Deinen Geist, solches alles mit gantzem hert-
zen inn rechtem Glauben zu erkennen, auff das wir
Deiner milten güte und Barmhertzigkeit hie und
dort Ewigklich dancken und Dich loben, Durch un-
sern Herrn Jhesum Christum, Deinen lieben Son
etc.91
Umb vergebung der Sünden und ablassung der ver-
dienten Straffe. | XXXVIv |
Herr Gott, Himlischer Vatter, der Du nicht lust
hast an der armen Sünder tode, lessest sie auch nit
gern verderben, Sondern wilt, das sie bekeret wer-
den und leben, Wir bitten dich hertzlich, Du wöllest
die wolverdienten straff unserer Sünden gnedigklich
abwenden und uns hinfüro zubessern Deine Barm-
hertzigkeit miltigklich verleihen, durch unsern
Herrn Jhesum Christum etc.a92
Alia.
Allmechtiger barmhertziger Gott, Himlischer
Vatter, des Barmhertzigkeit kein ende ist, der Du

a 1582: Amen.
b 1582: frewdigkeyt.
90 Aus Veit Dietrichs Agendbüchlein 1545, vgl. Sehling,
EKO XI, S. 497.
91 Luther, AWA 4, S. 283.

Langmütig, Genedig und von grosser güte und tre-
we bist und vergibst die missethat, ubertrettung
und Sünde, Wir haben mißhandlet und sein Gottloß
gewesen, und Dich offt erzürnet, Dir allein
|XXXVIIr | haben wir gesündiget und ubels vor Dir
gethan. Aber, Herre, gedenck nicht an unsere vorige
missethat, laß bald Dein Barmhertzigkeit uber uns
grösser sein, dann wir sind fast Ellend worden, Hilff
uns, Gott unsers heils, Errette uns und vergibe uns
unsere Sünde, umb der Ehren willen Deines Heili-
gen namens und von wegen deines lieben Sons un-
sers Heilandts Jhesu Christi etc.93
Für die gemeine Christenheit.
Allmechtiger Ewiger Gott, der Du durch Deinen
Heiligen Geist die gantze Christenheit Heiligest und
Regierest, Erhöre unser bitt und gib gnedigklich,
das sie mit allen ihren gliedern, inn reinem Glauben
durch deine gnade Dir diene, Durch Jhesum Chris-
tum etc.94 |XXXVIIv|
Umb erhaltung und fruchtbar gedeien Göttlichs
worts.
Allmechtiger Gott, Wir bitten Dich, gibe Deiner
gemein Deinen Geist und Göttliche Weißheit, das
Dein wort unter uns lauffe und wachse und mit aller
freidigkeitb,95 wie sichs gebüret, geprediget und
Dein Heilige Christliche gemein dardurch gebessert
werde, auff das wir mit bestendigem glauben Dir
dienen und inn bekandtnuß Deines namens biß ans
ende verharren, Durch unsern Herren etc.
Umb fromme Prediger und Kirchendiener.
Allmechtiger Gütiger Gott und Vatter unsers
Herrn Jhesu Christi, der Du uns ernstlich befohlen
hast, das wir Dich bitten sollen umb arbeiter inn
Deine erndten, das ist umb | XXXVIIIr | rechtschaf-
fene Prediger deines worts, Wir bitten Deine
grundtlose Barmhertzigkeit, du wöllest uns recht-

92 Luther, AWA 4, S. 262.
93 Vgl. KO Brandenburg-Nürnberg 1533, Osiander, GA V,
S. 154; Sehling, EKO XI, S. 189.
94 Luther, AWA 4, S. 263.
95 Freidig, das Luther konsequent benutzt, meint eigentlich
„kühn“, nicht „froh“, vgl. Grimm DWb 4, Sp. 158f.

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