Worms
Er aber lebet, das lebet Er Gott, Also auch ihr hal-
tet euch darfür, das ihr der Sünden Tode seidt und
lebet Gott, Inn Christo Jhesu, unserm Herrn.170
I. Corinth. XV.
Nun aber ist Christus aufferstanden und der
erstling worden unter denen, die da schlaffen, Sin-
temal durch einen menschen der Tode und durch ei-
nen menschen die Aufferstehung der todten kom-
met, Denn gleich wie sie inn Adam alle sterben, also
werden sie inn Christo alle lebendig gemachet wer-
den, ein jeglicher aber inn seiner ordnung, Der erst-
ling Christus, darnach die Christum angehören,
wenn er kommen wirdt, Darnach das ende, wenn Er
das reich Gott und dem Vatter uberantworten
wirdt, wenn er auff heben wirdt alle herrschafft und
alle Obrigkeit und gewalt, Er musse aber herrschen,
biß das er alle seine feinde unter seine füsse lege, Der
letzte feind der auffgehaben wirdt, ist der Tode,
Dann er hat ihme alles unter seine füsse gethan,
Wann er aber saget, das es alles unterthan sey, ists
offenbar, das außgenommen ist, der ihme alles un-
terthan hat, Wenn aber alles ihme unterthan sein
wirdt, Als denn wirdt auch der Son selbs unterthan
sein dem, der ime alles unterthan hat, Auff das Gott
sey alles inn allen.171 |LXVIIIv|
Eodem Capite.
Davon sage ich aber, lieben Brüder, das Fleisch
und Blut nicht können das Reich Gottes ererben,
Auch wirdt das verweßliche nicht erben das unver-
weßliche. Sihe, Ich sage euch ein geheimnuß, wir
werden nicht alle entschlaffen, wir werden aber alle
verwandelt werden und dasselb plötzlich inn einem
augenblick zur zeit der letzten Posaunen, Denn es
wirdt die Posaunen schallen und die todten werden
aufferstehen unverweßlich und wir werden verwan-
delt werden, denn diß verweßliche muß anziehen das
unverweßliche und diß sterbliche muß anziehen die
unsterbligkeit, Denn wirdt erfüllet werden das wort,
das geschrieben stehet: Der Tode ist verschlungen
inn dem Sieg, Tode, wo ist dein Stachel? Helle, wo
ist dein Siege? Aber der Stachel des Todes ist die
170 Röm 6,8-11.
171 1Kor 15,20-28.
Sünde, die krafft aber der Sünde ist das Gesetze.
Gott aber sey danck, der uns den Sieg gibt, durch
unsern Herrn Jhesum Christum, Darumb meine lie-
be Brüder, seidt vest, unbeweglich und nehmet im-
mer zu inn dem Werck des Herrn, Sintemal ihr wis-
set, das ewr arbeit nicht vergeblich ist inn dem
Herrn.172
Johannis V.
Warlich, warlich, ich sage euch, Wer mein wort
höret und glaubet dem, der mich gesandt hat, der
hat das Ewige Leben und kombt | LXIXr | nicht inn
das Gerichte, sondern er ist vom tode zum leben
hindurch gedrungen, Warlich, warlich, ich sage
euch, Es kombt die stunde und ist schon jetzt da,
das die todten werden die stimme des Sons Gottes
hören, und die sie hören werden, die werden leben,
Denn wie der Vatter das leben hat inn ihme selber,
also hat er dem Son gegeben, das leben zu haben inn
ihme selber, und hat ihme macht gegeben auch das
Gericht zu halten, darumb das er des Menschen Son
ist, Verwundert euch des nicht, denn es kombt die
stunde, inn welcher alle, die inn den gräbern sind,
werden seine stimme hören und werden herfür ge-
hen, Die da gutes gethan haben, zur aufferstehung
des Lebens, Die aber ubels gethan haben, zur auff-
erstehung des Gerichts.173
Psalm. XC.
Herr, du lessest die menschen dahin fahren wie
einen strom, Und sie sind wie ein schlaff, gleich wie
ein graß, das da baldt welck wirdt. Das früe blüet
und baldt welck wirdt, Und des Abendts abgehawen
wirdt und verdoret. Das machet dein zorn, das wir
so vergehen, Und dein grim, das wir so plötzlich da-
hin müssen. Denn unsere Missethat stellestu für
Dich, Unsere unerkandte Sünd ins liecht für Dei-
nem Angesicht. | LXIXv| Darumb fahren alle unsere
tag dahin durch deinen zorn, Wir bringen unsere Jar
zu, wie ein geschwetz. Unser leben wehret siebentzig
Jar, wens hoch kombt, so sindts achtzig Jar, und
wens köstlich gewesen ist, so ists mühe und arbeit
gewesen, Dann es fehret schnell dahin, als flögen wir
172 1Kor 15,50-58.
173 Joh 5,24-29.
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Er aber lebet, das lebet Er Gott, Also auch ihr hal-
tet euch darfür, das ihr der Sünden Tode seidt und
lebet Gott, Inn Christo Jhesu, unserm Herrn.170
I. Corinth. XV.
Nun aber ist Christus aufferstanden und der
erstling worden unter denen, die da schlaffen, Sin-
temal durch einen menschen der Tode und durch ei-
nen menschen die Aufferstehung der todten kom-
met, Denn gleich wie sie inn Adam alle sterben, also
werden sie inn Christo alle lebendig gemachet wer-
den, ein jeglicher aber inn seiner ordnung, Der erst-
ling Christus, darnach die Christum angehören,
wenn er kommen wirdt, Darnach das ende, wenn Er
das reich Gott und dem Vatter uberantworten
wirdt, wenn er auff heben wirdt alle herrschafft und
alle Obrigkeit und gewalt, Er musse aber herrschen,
biß das er alle seine feinde unter seine füsse lege, Der
letzte feind der auffgehaben wirdt, ist der Tode,
Dann er hat ihme alles unter seine füsse gethan,
Wann er aber saget, das es alles unterthan sey, ists
offenbar, das außgenommen ist, der ihme alles un-
terthan hat, Wenn aber alles ihme unterthan sein
wirdt, Als denn wirdt auch der Son selbs unterthan
sein dem, der ime alles unterthan hat, Auff das Gott
sey alles inn allen.171 |LXVIIIv|
Eodem Capite.
Davon sage ich aber, lieben Brüder, das Fleisch
und Blut nicht können das Reich Gottes ererben,
Auch wirdt das verweßliche nicht erben das unver-
weßliche. Sihe, Ich sage euch ein geheimnuß, wir
werden nicht alle entschlaffen, wir werden aber alle
verwandelt werden und dasselb plötzlich inn einem
augenblick zur zeit der letzten Posaunen, Denn es
wirdt die Posaunen schallen und die todten werden
aufferstehen unverweßlich und wir werden verwan-
delt werden, denn diß verweßliche muß anziehen das
unverweßliche und diß sterbliche muß anziehen die
unsterbligkeit, Denn wirdt erfüllet werden das wort,
das geschrieben stehet: Der Tode ist verschlungen
inn dem Sieg, Tode, wo ist dein Stachel? Helle, wo
ist dein Siege? Aber der Stachel des Todes ist die
170 Röm 6,8-11.
171 1Kor 15,20-28.
Sünde, die krafft aber der Sünde ist das Gesetze.
Gott aber sey danck, der uns den Sieg gibt, durch
unsern Herrn Jhesum Christum, Darumb meine lie-
be Brüder, seidt vest, unbeweglich und nehmet im-
mer zu inn dem Werck des Herrn, Sintemal ihr wis-
set, das ewr arbeit nicht vergeblich ist inn dem
Herrn.172
Johannis V.
Warlich, warlich, ich sage euch, Wer mein wort
höret und glaubet dem, der mich gesandt hat, der
hat das Ewige Leben und kombt | LXIXr | nicht inn
das Gerichte, sondern er ist vom tode zum leben
hindurch gedrungen, Warlich, warlich, ich sage
euch, Es kombt die stunde und ist schon jetzt da,
das die todten werden die stimme des Sons Gottes
hören, und die sie hören werden, die werden leben,
Denn wie der Vatter das leben hat inn ihme selber,
also hat er dem Son gegeben, das leben zu haben inn
ihme selber, und hat ihme macht gegeben auch das
Gericht zu halten, darumb das er des Menschen Son
ist, Verwundert euch des nicht, denn es kombt die
stunde, inn welcher alle, die inn den gräbern sind,
werden seine stimme hören und werden herfür ge-
hen, Die da gutes gethan haben, zur aufferstehung
des Lebens, Die aber ubels gethan haben, zur auff-
erstehung des Gerichts.173
Psalm. XC.
Herr, du lessest die menschen dahin fahren wie
einen strom, Und sie sind wie ein schlaff, gleich wie
ein graß, das da baldt welck wirdt. Das früe blüet
und baldt welck wirdt, Und des Abendts abgehawen
wirdt und verdoret. Das machet dein zorn, das wir
so vergehen, Und dein grim, das wir so plötzlich da-
hin müssen. Denn unsere Missethat stellestu für
Dich, Unsere unerkandte Sünd ins liecht für Dei-
nem Angesicht. | LXIXv| Darumb fahren alle unsere
tag dahin durch deinen zorn, Wir bringen unsere Jar
zu, wie ein geschwetz. Unser leben wehret siebentzig
Jar, wens hoch kombt, so sindts achtzig Jar, und
wens köstlich gewesen ist, so ists mühe und arbeit
gewesen, Dann es fehret schnell dahin, als flögen wir
172 1Kor 15,50-58.
173 Joh 5,24-29.
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