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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Bergholz, Thomas [Oth.]; Goeters, J. F. Gerhard [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0256
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Leiningen-Westerburg

bitten / bittet und die ewige gnade durch die Geist-
liche widergeburt begeret / begeren / begeret: Nim
in / sie uff, Herr, und wie du gesagt hast: Bittet, so
werdet ir nemmen, Suchet, so werdet ir finden,
klopffet an, so würdt euch uff gethan,21 So reiche
nun, ewiger Gott, dein güte und gnad dem, der da
bittet, / denen, die da bitten, / der, die da bittet, und
öffne die thür dem, der da anklopffet, / denen, die
da anklopffen, / der, die da anklopffet, das er / sie
den Ewigen Segen dieses Himlischen bads erlange /
erlangen und das verheissen |9r| reich deiner gaben
entpfahe / entpfahen durch Jesum Christum, unsern
Herrn, Amen.
Ein Ander gebett.22
Allmechtiger Ewiger Gott, der du durch die
Sündfluß nach deinem strengen gericht die unglau-
bige Welt verdampt und den glaubigen Noe selb
acht nach deiner grossen barmhertzigkeit erhalten,
den verstockten Pharao mit allen den seinen im ro-
ten mehr erseufft unnd dein volck Israel drucken
unnd sicher hindurch geführt, auch durch söllichs
das bad deiner heiligen tauff zukünfftiglich bezeich-
net und bedeuttet, deßgleichen durch die tauff dei-
nes lieben Sons, unsers Herrn Jesu Christi, den Jor-
|9v| dan und alle wasser zur seligen sündfluß und
reichlicher abwaschung der sünden geheiligt und
eingesetzt hast, wir bitten dich durch dieselbige dei-
ne grundtlose barmhertzigkeit, du wöllest diesen /
diese / diese N. gnediglich ansehen und mit rechtem
glauben im geist beseligen und stercken, daß durch
diese heilsame Sündflus an im / inen / ir ertrincke
und untergehe alles, was im / inen / ir von Adam her
angeboren ist und er / sie selbst darzu gethan hat /
haben / hat, daß er / sie auch auß der zal der un-
glaubigen gesöndert, in der heiligen Arca der Chris-
tenheit trucken und sicher behalten werde / wer-
den / werde, deinem namen alle zeit brunstig im
geist und frölich in der hoffnung zudienen, auff |10r|
daß er / sie mit allen glaubigen deiner verheissung
ewigs leben zuerlangen wirdig sey / seyen / sey durch
Jesum Christum, unsern Herrn, Amen.

21 Mt 7,7.
22 Luthers Sintflutgebet, vgl. BSLK S. 539.

Last uns auch sprechen das Gebet, so uns unser
Herr Christus selbst gelehrt und uns befolhen hat zu
betten, in wölchem Gebet er nicht allein alle unsere
unnd des kinds / der kinder notturfft begriffen, son-
der auch damit gewißlich uns zuerhören verheissen
hat, sprechet ein heiliges Vatter unser, kniende.
Vatter unser, der du bist im Himmel, Geheiliget
werde dein Nam, Zukomme dein Reich, Dein will
geschehe auff Erden wie im Himmel. Unser teglich
brot gib uns heut Unnd vergib uns unsere schuld, als
|10v| wir vergeben unsern Schuldigern. Unnd führe
uns nit in versuchung, Sonder erlöß uns vom ubel,
Dann dein ist das Reich und die krafft und die herr-
ligkeit in ewigkeit, Amen.
Nach dem Gebet sprech der kirchendiener gegen
dem kind / den kindern:
Der herr beware dein / ewern eingang unnd auß-
gang von nun an biß inn ewigkeit.23
Daruff spreche der kirchendiener gegen dem / den /
der gevattern:
Ermahnung zum gevattern bey der Tauffe.
Lieber / Liebe freund in Christo, nach dem ir von
wegen dieses / dieser N. begeret habt, daß er / sie in
dem namen Jesu Christi ge- |11r| taufft und durch
den tauff in die heilige gemein Gottes volcks ange-
nommen und eingeleibt werde / werden, so ist euch
als Christen unverborgen, daß, wölcher sich zur ge-
meinen Christlichen kirchen thut, der begibt sich in
ein Geistlichen streit, darinn wir nit mit fleisch und
blut, sonder mit dem bösen Geist die tag unsers le-
bens hie uff erden zu kempffen haben, wölchen streit
auch wir on rechten glauben inn Gott Vatter, Son
und heiligen Geist nicht vollführen mögen. Hieruff
dieweil ir euch auß Christlicher liebe und freund-
schafft dieses / dieser noch unmündigen N. habet
angenommen und vertrettet in / sie in dieser offent-
lichen Christlichen verhandlung, so wöllet mir an
seiner / irer statt antworten, damit offentlich be-
23 Ps 121,8.

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