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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Bergholz, Thomas [Oth.]; Goeters, J. F. Gerhard [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0278
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Leiningen-Westerburg

auff daß wir von aller anfechtung |62v| unversert dir
in deiner gemeine dancken und dich alle zeit loben.
Durch Jesum Christum, unsern Herrn, Amen.
Oder also.
O Herr Gott, Himlischer Vatter, Der du nicht
lust hast an der armen sünder todt, lessest sie auch
nicht gern verderben, sondern wilt, daß sie bekehrt
werden und leben.112 Wir bitten dich hertzlich, du
wöllest die wol verdiente straff unserer sünden gne-
diglich von uns abwenden und, uns hinfurt zu bes-
sern, deine Barmhertzigkeit gnediglich verleihen,
Durch Jesum Christum, Amen. |63r|
Gebet umb Frieden.
O Gott, du stiffter des friedens und liebhaber der
liebe, wer dich erkendt, der lebt, wer dir dienet, der
regiert, beschütz deine demütigen unnd behüt sie
vor allem anlauff der feinde, auff daß wir kein an-
lauff der feindtschafft förchten, die wir uns auff dei-
nen schutz verlassen, Durch Jesum Christum,
Amen.
Wider den Türcken.
Herr Gott, Himlischer Vatter, wir bekennen alle
für dir, daß wir |63v| durch unsere missethat und un-
gehorsam den Türcken unnd allerley unglück wol
verdienet haben. Aber doch bitten wir dich, du wöl-
lest umb deines Namens willen unser gnediglich ver-
schonen, dem schedlichen Feind wehren und deine
arme Christenheit wider in schützen, auff daß dein
wort im frieden weiter außgepredigt werde und wir

uns darauß bessern und in rechtem gehorsam gegen
dir wandeln mögen, Durch Jesum Christum, Amen.
Ein ander Gebet.
Allmechtiger, Barmhertziger und Himlischer
Vatter, des Barmhertzigkeit kein ende ist, der du
lang- |64r| mütig, gnedig und von grosser güte bist
und vergibst die missethat, ubertrettung und sünde,
wir haben mißhandelt und seind Gottloß gewesen
und dich offt erzürnet, dir allein haben wir gesün-
diget und ubels vor dir gethan. Aber Herr, gedencke
nicht an unsere vorige missethat, laß bald deine
Barmhertzigkeit uber uns grösser sein, dann wir
sind fast elend worden; hilff uns, o Gott unsers
Heils, errette uns und vergib uns unsere sünde, umb
der ehre willen deines heiligen Namens und von we-
gen deines allerliebsten Sons, unsers Herren unnd
Heylands Jesu Christi, der mit dir inn einigkeit des
heiligen Geistes lebt und regiret, warer Gott von
ewigkeit zu ewigkeit, Amen. |64v |
Nach volendung und sprechung dieser Gebet sol
volgen, daß der Kirchendiener beschliesse mit dem
gemeinen Segen und lasse also das Volck von einan-
der:
Formula des Segens.
Der Herr segene und behüte euch, Der Herr er-
leuchte sein Angesicht uber euch unnd sey euch gne-
dig, Der Herr erhebe sein Angesicht auff euch unnd
gebe euch den frieden, Amen.113 |65r|

vVon Feyertagen.

Wiewol vor zeiten sich der Feyertag halben allerley
unrichtigkeit inn der Kirchen zugetragen, jedoch so
haben die heiligen Apostel und ihre nachkommen
klerlich und genugsam dargethan, daß die Christli-
che Kirche an keinen Levitischen Feyertag gebun-
den sey, sondern hab hierin freyheit, was nutzlich
und zu erbawung des Glaubens in Christum dienst-

lich, nach gelegenheit jedes Landes und Volcks zu
ordnen und zu gebrauchen.
Dieweil dann die ordnung der Feyertag gemeiner
Kirchen dahin dienstlich, daß sie bestimpte zeit wis-
se, die predigt unnd die außtheilung der heiligen Sa-
cramenten zu besuchen und die gemeinen Weltli-
chen recht zu beweisen ihres gehorsamen dienstes

112 Ez 33,11.
113 Num 6,24-26.

v-v

Aus KO Pfalz-Neuburg 1554.
 
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