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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Bergholz, Thomas [Oth.]; Goeters, J. F. Gerhard [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0319
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9. Visitations- und Täuferordnung 1609

hann Philips, Grave zu Leiningen unndt Dagspurg,
Herr zu Appermontt etc., vor unnß selbsten alß mit-
regirender herr, bekennen hiemit:
Nachdem wir zu befürderung Gottes ehr unnd der
Menschen heyl unndt wohlfahrt fur eine hohe un-
vermeidenliche notturfft erachtet, ein Generalvisi-
tation der Kirchen unndt Schulen in dieser unnßerer
Graveschafft Leiningen etc. anzustellen, das wir
nunmehr zu verrichtung solcher Visitation unnd
christlichen wercks gegenwertig den hochgelehrten
unndt8 ehrnvesten, unnßern Rathh, Cantzleyverwal-
tern iunnd lieben getreweni, Wolffgang Wernern Tu-
schelin,3 der Rechten Doctorn, beneben dem wür-
digen, wohl- |7v| gelehrten, unnsern auch lieben, ge-
trewen Generalsuperattendenten unnd pfarhern zu
Durckheim, M. Georgium Rösnern,4 mit befelch
unnd instruction also unndt dergestaltt abgefert-
tigt, das sie sich von eines jeden orts pfarhern und
schuldhiener zu dem anderen persönlich begeben,
die selbige visitiren, examiniren und alles dasjenige,
was die ihnen mitgegebene instruction vermag
unndt außweißet, nach bestem ihrem verstandt
unndt vermögen zum getrewlichsten mit vleiß ver-

richten, auch unß hernacher ihrer verrichtungen
außfuhrliche relation thun sollen.
Befehlen demnach allen unnßern angehörigen pfarr-
hern, diaconis, schulmeistern, ambtleuthen, fau-
then, schultessen, gerichten, gemeinden unnd un-
derthanen, dießer unnßerer Graveschafft Leiningen
etc. hiemit ernstlich, das ihr sambt unndt sonders
ermelten unnßern abgeordneten in ihren anbevoh-
lenen verrichtungen alle befürderung, gebürenden
gehorsamb |8r| unndt respect, auch alles dasjenig,
was dießer gewaltt unnd ihrer instruction mit sich
bringt unnd außweißet, praestiren5 unnd leisten sol-
let, das thut mann sich zu euch sambt und sonders
zu geschehen endlich verlassen.
Und zu wahrem urkundt haben wir diessen offenen
gewaltt undt instruction mit unnßerm gewohnli-
chenj vormundschafftlichen und unnßer, Grave Jo-
hann Philipsen etc., Secreten bekrefftigt.
So geben zu Hartenburg, den 16. Monats Martii
im Jar tausent sechshundert und neun.
[zwei Siegel]

9c. Täufermandatk
18. März 1609

lNebeninstruction,
die Wiedertäuffer betreffendtl

Wir, Maria Elisabeth, geborne Pfaltzgrävin bey
Rhein,m Grävin zu Leiningen unndt Dagspurg,
Fraw zu Appermontt, Wittib, alß Ober-, sodann
wir, Johann,6 Wildt- unnd Rheingraff, Grave zu
g Speyer 60/23: auch.
h Speyer 60/23: Rath und.
i-i Fehlt Speyer 60/23.
j Fehlt Speyer 60/23.
k Textvorlage (Handschrift): FLA Amorbach A 6/27/3 fol
18r-22r; Entwurf: fol. 10r-15r.
l-l Nur im Entwurf.
m Entwurf: Rhein, Hertzogin in Bayern.

3 Dr. iur. Wolfgang Werner Tuschelin, Sohn von Dr. iur.
Gallus Tuschelin (geb. 1531 Kirchheim/Teck, seit 1561

Salm unnd Herr zu Vinstingen, erbettener unndt
confirmirter mittvormundt, unnd wir, Johann Phi-
lips, Grave zu Leiningen unnd Dagspurg, Herr zu
Appermontt, fur unnß selbsten als mitregirender
Kanzler von Pfalz-Zweibrücken, gest. 1601), geb. ca.
1575, zunächst Lehrer an der zweibrückischen Landes-
schule in Hornbach, nach 1601 Kanzler in Leiningen,
dort gest.; vgl. Biundo, Pfarrerbuch 1968, Nr. 5511;
Penningroth, Tuschelin, S. 55-57.
4 Mag. Georg Rösner, geb. ca. 1544, 1561 imm. Leipzig,
1566 Mag., 1568 Pfarrer in Traben, 1571 Pfarrer in Sim-
mern, 1598 Traben, 1601 Superintendent Dürkheim,
dort gest. 1615.
5 Zu Diensten sein.
6 Vgl. oben Fußnote 2.

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