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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0339
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9. Visitations- und Täuferordnung 1609

Beschluß.

Letzlichen tretten die gefragte unndt verhörtte per-
sonen alle miteinander ab, geistliche unndt weltli-
che, unndt wirdt darauff ein jeder insonderheit al-
lein wider erfordertt unndt gefragtt, ob er uber vo-
rige gegebene antwortt etwas |73r| weitters hette
oder wüste von einem oder dem andern, geistlichen
oder weltlichen standts, kleinen oder großen, deßen
er zuvor vergeßen were oder sich geschewet hette in
beisein der andern zu sagen, das möchte er nun of-
fenbaren, solte ihme ohn gefahr sein.

Darnach werden die verzeichnußen des pfarrers, ca-
plans, schulmeisters, organisten unndt glöckners
competentz abgefordertt sampt ihren gravaminibus,
unndt werden dieselbige neben andern im vorgehen-
den morum examine fürgefallenens mängeln (da es
die zeitt leidett) durchsehen unndt, soviel müglich,
nach empfangener instruction abgeschafft unndt
verbessertt, oder aber außgezogent unndt ahn die
obrigkeitt gebracht referendo unndt umb verbeße-
rung hiebevor publicirter policey ordnung, auch der-
selben execution wider die sträfflichen angehaltten
etc.u

9e. Visitationsinstruktionv

31. März 1609

Maria Elisabeth, geborne Pfaltzgrävin bey Rhein
etc., Grävin zue Leiningen und Dachsburg. Fraw
zue Appermonth etc., Wittib; Johann Philipps, Gra-
ve zue Leiningen und Dachsburg, herr zue Apper-
month etc.
Unnsern gnedigen gruß zuvor, hochgelehrter, lieber,
getrewer.
Waß ihr von Dürkheim auß wegen zueziehung ett-
licher persohnen zue verrichtung der vorhabenden
Visitation daselbsten an unns, Maria Elisabeth etc.,
geschrieben, daß haben wir lesendt verstanndten.
Weill ihr dann bei verrichtung der visitation zweif-
felsohne jedes ortts beambten unnd diener nottwen-
digh, wie wir darfürhaltten, haben und gebrauchen
müst, als ist unnser befehlender meinung hiemitt,
daß ihr zu verrichtung der Dürckheimischen visita-
tion unnsern ambtman, fauth33 unnd liebe, getreue
daselbsten ziehen unnd gebrauchen, yedoch aber in
s Dublette Amorbach: fürgehaltenen.
t Entwurf: aus den actis gezogen.
u Entwurf: Sintemal ohne execution die visitationes mehr
schedlich den erbawlich sindt, in dem die leut, wen sie
sehen, das kein ernst dabei ist, gemeingklich nicht allein
das ministerium, sondern auch den magistratum selbsten
mit seinen ordnungen und satzungen pflegen zu verach-
ten, schimpflich davon zu reden und hernach sicherer zu

sachen unnd fürfallenden puncten, sie betreffendt,
in allweg abtretten 150v heisen sollett.
Wolttens euch, deme wir mitt gnaden wohlgewogen,
zur nachrichtung nit verhaltten.
Signatum Harttenburg, den 31ten Martii Anno
etc. 1609.
Maria Elisabeht, grevin zu leiningen etc., wittwe
Johann Philipp, Graff zu Leyningen mps.34
[Umschlag:] Dem hochgelerten, unserm rhat, cantz-
leyverwalttern unnd lieben, getrewen Wolffgang
Werner Tuschelin, der rechten doctorn. Dürckheim.
Doctor Tuschelin unnd der pfarrer M. Rösner sollen
ambtman und fauth zu Dürckheim der dürckhei-
mischen visitation beyzuwohnen befehlen.
Datiert den 31. Martii 1609.

werden, den sie zuvor gewest sindt, wie die erfahrung
iderzeit hat ausgewißen und noch ausweißet.
v Textvorlage (Handschrift): LkA Speyer 60/23 fol. 150r-
150v.

33 Vogt.
34 Eigenhändige Unterschriften.

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