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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0341
11. Mandat zum Reformationsjubiläum 1617
11. Mandat zum Reformationsjubiläum
25. Oktober 1617
11a. Anschreiben an die Pfarrera
Ehrnwürdiger, wolgelehrter, insonders günstiger
Herr Pfarrherr. Demselben seyen mein guttwillige
dienste jeder zeit bevor.
Ehrnwurdiger etc., demselben wird sonder allen
zweiffel bewußt sein, daß diß lauffende 1617. Jar der
erste Centenarius repurgatae per D. Lutherum Re-
ligionis compliert und das erste annus jubilaeus er-
reichet würt. Wann dann Gott, dem Allmechtigen,
zu schüldiger dancksagung vor solchen Seelenschatz
etzliche, der wahren, unverfelschten und reformir-
ten Religion zugethanen Potentaten und Obrigkei-
ten solches erlebtes Jubilaeum mit sonderlicher Sol-
lenitet und Ceremonien zu celebriren vorhabens und
deßwegen allerley außschreiben verferttigen und pu-
bliciren lassen, also hat der hochwolgeborne herr,
herr Johann Philipß, Grave zu Leyningen und
Dagspurg, Herr zu Appermont etc., unser Gnädiger
herr, obgemelten Obrigkeyten hierinnen sich gleich-
formig zu verhalten gnedig entschlossen und in dero
kirchen Gott zu Ehren und dancksagung solch Ju-
bilaeum zu begehen vorhabens.
Würdt demnach der Herr [Pfarrer] Dienstag, den
28ten huius (Simonis Judae) nach der Prädigt sol-
ches Jubilaeum seinen Pfarrkindern neben beygefü-
egter kurtzen erzelung der ursachen uff Sambstag,
den 12. Novembris, feyerlich einem hohen fäst ge-
meß zu halten, zu verkündigen und Freittag, den
31., zuvor uff den abend mit einer vesperprädigt den
anfang zu machen wissen. Volgende beede tag uber
solle der Herr (1. und 2. Novembris) solche Text zu
a Textvorlage (Handschrift): LkA Speyer 60/6 in zwei Ex-
emplaren (Entwurf und Reinschrift). Darin u.a. ent-
sprechende Mandate aus Sachsen und weitere Vorschlä-
ge und Anschreiben diverser Pfarrer, auch ein „Beden-
handlen vor sich nemen, wie dem proposito, zeit und
fest gemäß, alß 2. Regum 22 et 23; Jerem. c. 30 a
vers. 8 usque 12, und andern ortten gemeltes pro-
pheten; Ezech. 36 a vers. 22 per totum prope caput;
2. Thessal. c. 2 a vers. 3 usque 13; Apocal. c. 14 vers.
6 et 7 et Apoc. c. 18 pene totum etc.
Da dann der herr nicht eben an diese text gebunden,
sondern seines gefallens usser der schrifft ein mate-
riam servientem tempori zu erwählen macht haben
solle, welche prädigten doch also gerichtet sein sol-
len, daß mehr uff daß grosse werck, so Gott durch
D. Lutherum gewürcket, dan uff seine person (dar-
an doch billiche Meldung beschehen solle) gesehen
werde.
Hieran beschiehet unser G. herrschafft Gnädiger be-
felch und meinung, unß hiermit Göttlicher protec-
tion trewlich befehlendt, der wölle daß seeligma-
chende wort auch fürter bei unser posteritet gnädig-
lich erhalten. Amen.
Datum Dürckheim, den 25. Octobris etc. 1617.
E. E. williger M. Johann Albertus Aubelius, Pastor
et Superintendens.
[Umschlag:]
Außschreiben, ahn alle diser graffschafft Pfarrer ab-
gangen, daß bevorstehende Jubilaeum betr.
Gehallten den 25. Octobris anno 1617.
Gehallten den 1. und 2. Novembris.
ken“ mit dem Entwurf eines Gebets von Aubelius (dort:
„Aubelinus“) an den Rat Dr. Werner Tuschelin vom
1.10.1617.
321
11. Mandat zum Reformationsjubiläum
25. Oktober 1617
11a. Anschreiben an die Pfarrera
Ehrnwürdiger, wolgelehrter, insonders günstiger
Herr Pfarrherr. Demselben seyen mein guttwillige
dienste jeder zeit bevor.
Ehrnwurdiger etc., demselben wird sonder allen
zweiffel bewußt sein, daß diß lauffende 1617. Jar der
erste Centenarius repurgatae per D. Lutherum Re-
ligionis compliert und das erste annus jubilaeus er-
reichet würt. Wann dann Gott, dem Allmechtigen,
zu schüldiger dancksagung vor solchen Seelenschatz
etzliche, der wahren, unverfelschten und reformir-
ten Religion zugethanen Potentaten und Obrigkei-
ten solches erlebtes Jubilaeum mit sonderlicher Sol-
lenitet und Ceremonien zu celebriren vorhabens und
deßwegen allerley außschreiben verferttigen und pu-
bliciren lassen, also hat der hochwolgeborne herr,
herr Johann Philipß, Grave zu Leyningen und
Dagspurg, Herr zu Appermont etc., unser Gnädiger
herr, obgemelten Obrigkeyten hierinnen sich gleich-
formig zu verhalten gnedig entschlossen und in dero
kirchen Gott zu Ehren und dancksagung solch Ju-
bilaeum zu begehen vorhabens.
Würdt demnach der Herr [Pfarrer] Dienstag, den
28ten huius (Simonis Judae) nach der Prädigt sol-
ches Jubilaeum seinen Pfarrkindern neben beygefü-
egter kurtzen erzelung der ursachen uff Sambstag,
den 12. Novembris, feyerlich einem hohen fäst ge-
meß zu halten, zu verkündigen und Freittag, den
31., zuvor uff den abend mit einer vesperprädigt den
anfang zu machen wissen. Volgende beede tag uber
solle der Herr (1. und 2. Novembris) solche Text zu
a Textvorlage (Handschrift): LkA Speyer 60/6 in zwei Ex-
emplaren (Entwurf und Reinschrift). Darin u.a. ent-
sprechende Mandate aus Sachsen und weitere Vorschlä-
ge und Anschreiben diverser Pfarrer, auch ein „Beden-
handlen vor sich nemen, wie dem proposito, zeit und
fest gemäß, alß 2. Regum 22 et 23; Jerem. c. 30 a
vers. 8 usque 12, und andern ortten gemeltes pro-
pheten; Ezech. 36 a vers. 22 per totum prope caput;
2. Thessal. c. 2 a vers. 3 usque 13; Apocal. c. 14 vers.
6 et 7 et Apoc. c. 18 pene totum etc.
Da dann der herr nicht eben an diese text gebunden,
sondern seines gefallens usser der schrifft ein mate-
riam servientem tempori zu erwählen macht haben
solle, welche prädigten doch also gerichtet sein sol-
len, daß mehr uff daß grosse werck, so Gott durch
D. Lutherum gewürcket, dan uff seine person (dar-
an doch billiche Meldung beschehen solle) gesehen
werde.
Hieran beschiehet unser G. herrschafft Gnädiger be-
felch und meinung, unß hiermit Göttlicher protec-
tion trewlich befehlendt, der wölle daß seeligma-
chende wort auch fürter bei unser posteritet gnädig-
lich erhalten. Amen.
Datum Dürckheim, den 25. Octobris etc. 1617.
E. E. williger M. Johann Albertus Aubelius, Pastor
et Superintendens.
[Umschlag:]
Außschreiben, ahn alle diser graffschafft Pfarrer ab-
gangen, daß bevorstehende Jubilaeum betr.
Gehallten den 25. Octobris anno 1617.
Gehallten den 1. und 2. Novembris.
ken“ mit dem Entwurf eines Gebets von Aubelius (dort:
„Aubelinus“) an den Rat Dr. Werner Tuschelin vom
1.10.1617.
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