Sayn
zu uns nemmen durch Jesum Christum, unsern
Herrn. Amen.
Das Gratias nach dem Essen.
Dancket dem Herrn, denn er ist freundtlich und
seine Güte währet ewiglich, der allem Fleisch Speise
gibt, der dem Viehe sein |45| Futter gibt, den jungen
Raben, die ihn anruffen: Er hat nicht Lust an der
Stärcke deß Rosses noch Gefallen an jemands Bei-
nen, der Herr hat Wolgefallen an denen, die ihn
fürchten und auff seine Güte warten.33
Darnach das Vatter unser und folgende Gebett:
Wir dancken dir, Herr Gott Vatter, durch Jesum
Christum, unsern Herrn, für alle deine Wolthat, der
du lebest und regierest in Ewigkeit. Amen.
Die Haußtaffel etlicher Sprüche für allerley H. Or-
den und Stände, dadurch dieselben als eygen Lecti-
on ihres Ampts und Diensts zu ermahnen.q
Den Bischoffen, Pfarrherrn und Predigern.
Ein Bischoff soll unsträfflich seyn, eines Weibes
Mann, sittig, mässig, gastfrey, lehrhafftig, als |46| ein
Haußhalter Gottes, nicht ein Weinsäuffer, nit beis-
sig, nicht unehrliche Handthierung treiben, Sondern
gelinde, nicht haderhafftig, nicht geitzig, der seinem
eygenen Hauß wol fürstehe, der gehorsame Kinder
hab, mit aller Ehrbarkeit nicht ein Newling etc., der
halte ob dem Wort, das gewiß ist und lehren kan,
auff daß er mächtig sey zu ermahnen durch die heyl-
same Lehr unnd zu straffen die Widersprecher. 1.
Timoth. 3.34 Tit. I.35
Den Zuhürern und Pfarrkindern etc.
Esset und trincket, was sie haben, denn ein Ar-
beiter ist seines Lohns werth, Luc. 10.36 Der Herr
hat befohlen, daß die das Evangelium verkündigen,
q Die Haustafel aus dem Anhang zu Luthers Kleinem Ka-
techismus, vgl. BSLK S. 523-527, aber mit Veränderun-
gen.
33 Ps 147,7-11.
34 1Tim 3,2-4.
35 Tit 1,7-9.
36 Lk 10,7.
sollen sich vom Evangelio nehren, 1. Corinth.
9.37
Der unterrichtet wirt mit dem Wort, der theile
mit allerley Gutes dem, der ihn unterrichtet. Irret
euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten, Gal.
6.38
Die Eltesten, die wol fürstehn, die halte man
zwyfacher Ehren werth, sonderlich die da arbeyten
am Wort unnd in der Lehr, denn es spricht die
Schrifft: Du solt dem Ochsen nicht das Maul ver-
binden, der da dreschet. Item, ein Arbeyter ist sei-
nes Lohns werth, 1. Timoth. 5.39 |47|
Wir bitten euch, lieben Brüder, daß ihr erken-
net, die an euch arbeyten und euch fürstehn in dem
Herren und euch vermahnen, habt sie desto lieber
umb ires Wercks willen und seyt friedsam mit ihnen,
1. Thess. 5.40
Gehorchet euwern Lehrern und folget ihnen,
etc., denn sie wachen uber euweren Seelen, als die da
Rechenschafft dafür geben solten, auff daß sie es
mit Freuden thun und nicht mit Seuffzen, denn das
ist euch nicht gut, Heb. 13.41
Von weltlicher Obrigkeit.
Jederman sey unterthan der Obrigkeit, die Ge-
walt uber ihn hat. Denn es ist kein Obrigkeit ohn
von Gott. Wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott
geordnet. Wer sich nun wider die Obrigkeit setzet,
der widerstrebet Gottes Ordnung, die aber wider-
streben, werden uber sich ein Urtheil entpfahen,
denn sie trägt das Schwerdt nicht umbsonst, sie ist
Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Straffe uber den,
der Büses thut. Rom. 13.42
Du solt das Recht nicht beugen und solt auch
kein Person ansehn noch Geschänck nemmen, dann
die Geschänck machen die Weisen blindt und ver-
|48| kehren die Sachen der Gerechten, was recht ist,
dem soltu nachjagen. Deut. 16.43
37 1Kor 9,14.
38 Gal 6,6f.
39 1Tim 5,18.
40 1Thess 5,12f.
41 Hebr 13,17.
42 Röm 13,1-4.
43 Dtn 16,19f.
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zu uns nemmen durch Jesum Christum, unsern
Herrn. Amen.
Das Gratias nach dem Essen.
Dancket dem Herrn, denn er ist freundtlich und
seine Güte währet ewiglich, der allem Fleisch Speise
gibt, der dem Viehe sein |45| Futter gibt, den jungen
Raben, die ihn anruffen: Er hat nicht Lust an der
Stärcke deß Rosses noch Gefallen an jemands Bei-
nen, der Herr hat Wolgefallen an denen, die ihn
fürchten und auff seine Güte warten.33
Darnach das Vatter unser und folgende Gebett:
Wir dancken dir, Herr Gott Vatter, durch Jesum
Christum, unsern Herrn, für alle deine Wolthat, der
du lebest und regierest in Ewigkeit. Amen.
Die Haußtaffel etlicher Sprüche für allerley H. Or-
den und Stände, dadurch dieselben als eygen Lecti-
on ihres Ampts und Diensts zu ermahnen.q
Den Bischoffen, Pfarrherrn und Predigern.
Ein Bischoff soll unsträfflich seyn, eines Weibes
Mann, sittig, mässig, gastfrey, lehrhafftig, als |46| ein
Haußhalter Gottes, nicht ein Weinsäuffer, nit beis-
sig, nicht unehrliche Handthierung treiben, Sondern
gelinde, nicht haderhafftig, nicht geitzig, der seinem
eygenen Hauß wol fürstehe, der gehorsame Kinder
hab, mit aller Ehrbarkeit nicht ein Newling etc., der
halte ob dem Wort, das gewiß ist und lehren kan,
auff daß er mächtig sey zu ermahnen durch die heyl-
same Lehr unnd zu straffen die Widersprecher. 1.
Timoth. 3.34 Tit. I.35
Den Zuhürern und Pfarrkindern etc.
Esset und trincket, was sie haben, denn ein Ar-
beiter ist seines Lohns werth, Luc. 10.36 Der Herr
hat befohlen, daß die das Evangelium verkündigen,
q Die Haustafel aus dem Anhang zu Luthers Kleinem Ka-
techismus, vgl. BSLK S. 523-527, aber mit Veränderun-
gen.
33 Ps 147,7-11.
34 1Tim 3,2-4.
35 Tit 1,7-9.
36 Lk 10,7.
sollen sich vom Evangelio nehren, 1. Corinth.
9.37
Der unterrichtet wirt mit dem Wort, der theile
mit allerley Gutes dem, der ihn unterrichtet. Irret
euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten, Gal.
6.38
Die Eltesten, die wol fürstehn, die halte man
zwyfacher Ehren werth, sonderlich die da arbeyten
am Wort unnd in der Lehr, denn es spricht die
Schrifft: Du solt dem Ochsen nicht das Maul ver-
binden, der da dreschet. Item, ein Arbeyter ist sei-
nes Lohns werth, 1. Timoth. 5.39 |47|
Wir bitten euch, lieben Brüder, daß ihr erken-
net, die an euch arbeyten und euch fürstehn in dem
Herren und euch vermahnen, habt sie desto lieber
umb ires Wercks willen und seyt friedsam mit ihnen,
1. Thess. 5.40
Gehorchet euwern Lehrern und folget ihnen,
etc., denn sie wachen uber euweren Seelen, als die da
Rechenschafft dafür geben solten, auff daß sie es
mit Freuden thun und nicht mit Seuffzen, denn das
ist euch nicht gut, Heb. 13.41
Von weltlicher Obrigkeit.
Jederman sey unterthan der Obrigkeit, die Ge-
walt uber ihn hat. Denn es ist kein Obrigkeit ohn
von Gott. Wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott
geordnet. Wer sich nun wider die Obrigkeit setzet,
der widerstrebet Gottes Ordnung, die aber wider-
streben, werden uber sich ein Urtheil entpfahen,
denn sie trägt das Schwerdt nicht umbsonst, sie ist
Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Straffe uber den,
der Büses thut. Rom. 13.42
Du solt das Recht nicht beugen und solt auch
kein Person ansehn noch Geschänck nemmen, dann
die Geschänck machen die Weisen blindt und ver-
|48| kehren die Sachen der Gerechten, was recht ist,
dem soltu nachjagen. Deut. 16.43
37 1Kor 9,14.
38 Gal 6,6f.
39 1Tim 5,18.
40 1Thess 5,12f.
41 Hebr 13,17.
42 Röm 13,1-4.
43 Dtn 16,19f.
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