Metadaten

Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Bergholz, Thomas [Oth.]; Goeters, J. F. Gerhard [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0414
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Sayn

weiset darin die Demuth, denn Gott widerstrebt den
Hoffertigen. Aber den Demütigen gibt er Gnade. So
demütiget euch nun unter die gewaltige Handt Got-
tes, daß er euch erhöhe zu seiner Zeit. 1. Petri
5.57
Den Wittwen.
Welche ein rechte Wittwe und Einsam ist, die
stellet ihre Hoffnung auff Gott und bleibt am Ge-
bett Tag und Nacht. Welche aber in Wollüsten lebt,
die ist lebendig todt. 1. Tim. 5.58
Der Gemeine.
Liebe deinen Nechsten als dich selbst: In dem
Wort sind alle Gebott verfasset. Rom. 13.59 Und hal-
tet an mit betten für alle Menschen. 1. Tim. 2.60
Ein jeder lern sein Lection.
So wirdt es wol im Hause stohn. |52|
Etliche Christliche Fragstück mit ihren Antworten
für die, so zum Sacrament gehn wöllen, auffs einfäl-
tigst gestellet.61
I. Gläubstu, daß du ein Sünder seyest?
Antwort: Ja. Ich gläub es. Ich bin ein Sünder.
II. Wie weistu das?
Antwort: Auß den Zehen Gebotten, die hab ich
nicht gehalten.
III. Was hastu denn mit deinen Sünden bey Gott
verdienet?
Antwort: Seinen Zorn und Ungnad, zeitlichen
Todt und ewiges Verdammniß. |53|
IIII. Seind dir deine Sünde auch leid?
Antwort: Ja, es ist mir leid, das ich wider Gott
gesündiget habe etc.

57 1Petr 5,5f.
58 1Tim 5,5f.
59 Röm 13,9.
60 1Tim 2,1.
61 Es handelt sich hierbei um die Fragstück jür die, so zum

V. Hoffestu auch Selig zu werden?
Antwort: Ja, ich hoff es.
VI. Wes tröstu dich dann?
Antwort: Meines lieben Herrn Christi.
VII. Wer ist dann Christus?
Antwort: Gottes Sohn, wahrer Gott und
Mensch.
VIII. Wieviel seind Götter?
Antwort: Nur einer, aber drey Personen, der
Vatter, Sohn und heyliger Geist. |54|
IX. Was hatt den Christus für dich gethan, das du
dich sein tröstest?
Antwort: Er ist für mich gestorben und hat seyn
Blut am Creutz vergossen zur vergebung meiner
Sünden.
X. Ist der Vatter auch für dich gestorben?
Antwort: Nein. Denn der Vatter ist nur Gott,
der heylige Geist auch, aber der Sohn ist wahrer
Gott und Mensch, für mich gestorben und hat sein
Blut für mich vergossen.
XI. Wie weistu das?
Antwort: Auß den Evangelio und auß den wah-
ren Worten vom Sacrament, darin er mir seinen
Leib und Blut zum Pfande gegeben.
XII. Wie lauten die Wort?
Antwort: Unser Herr Jesus Christus in der
Nacht, da |55| er verrahten ward, nam er das Brodt,
dancket und brachs und gabs seinen Jüngern und
sprach: Nemmet hin und esset. Das ist mein Leib,
der für euch gegeben wirdt. Solchs thut zu meinem
Gedächtniß.
Desselbigen gleichen nam er auch den Kelch
nach dem Abendtmal, dancket und gab ihn den und

Sacrament gehen wollen von 1549, die irrtümlich Luther
zugeschrieben wurden (aus dem Beichtbüchlein des Chri-
stoph Lasius (VD16 L 556). Vgl. Reu, Katechismen 1/2,
S.200-202 u. 687-689.

394
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften