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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 1. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30659#0506
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Wied

Mitt vorbehalt, diesse unsere ordtnungh auß bewe-
genden ursachen zu mehren, zu minderen, zu erkle-
renn oder gar zu enderen, so offt es die notturfft
erforderenn oder uns vor nutzlich und rhatsamb an-
sehen wurdt. Zu uhrkhundt habenn wir solche mit
eigenen henden underschrieben, mit unserem zu
ende vorgetrucktem secret wissentlich bekrefftigen
unnd dergestalt jederm unserem kirchendienere ein
exemplar zustellen lassen. |18|

Geben zu Runckell, den 18. Monatstag Januariii im
jahr nach Christi, unsers geliebtenn herrn und hei-
landts geburtt, eintausent sechshundertj
Wilhelm, Grave zue Wiedt mps.
k[Umschlag:] Concept newer Kirchenordnung, betr.
etzlicher bißhero ärgerlichen dingen abstellung und
dargegen anderer nutzlicherer ahnordnung so wol
inn geistlichen als politischen sachen des ampts
Dierdorff etc., de dato 18. Januarii anno etc. 1600.k

5b. Auszug der Kirchenzuchtordnungl
Kirchenregimentsordtnung
ihm jhare 1600 etc. des ambts Dierdorf,
danach sich alle pastores unnd zuhörer zu halten schuldig sein sollen etc.

1. Sollenn beides, jungen unnd alte, so zum kirch-
gang tuchtig, bey allenn gewöhnlichenn predigten
sich einstellen.
2. Sollenn zu wuechentlichenn freytagspredigten
auß jegklichem haußgeseß der haupter, das ist mann
oder weib, eins vonn kindern und gesindt aber das
dritte theil zur kirchen kommen.
3. Sollen zu sonn-, bett- unnd gewöhnlichen festtags,
wie auch denn cathechißmi predigten unnd uebun-
gen auß jedem haußgeseß der haupter eins sampt
allen tuchtigen kinderen unnd gesindt erscheinen.
4 et 6. Sollenn die kirchendienere, sündtscheffen,
schultheißenn unnd kirspelsgeschworene bey allen
predigten uf die dießer ordtnung widerwertigen ab-
sentes oder ungehorsam außpleibende fleißig ach-
tung geben, monatlich die verordtnete straffen der 3
alb. denselben ufsetzen unnd durch den schultheiß
eintreibenn laßen.

i Entwurf: Dezembris.
j Entwurf: fünffhundert neuntzig und neun.
k-k Fehlt Entwurf.

Unnd sollen sie, kirchendienere, sündtscheffen et
consortes, vonn solchen ingetriebenen straffen zu et-
was ergötzligkeit ihrer muehe die helffte vor sich zu
behalten oder miteinander zu verzehren macht ha-
ben, die andere helfft aber inn almoßstuckh zu le-
genn schuldig sein.
5. Sollen die nhamen deren, so von alten unnd jun-
genn zum kirchgang tüchtig, zum lengsten alle quar-
tall erneweren.
7. Sollenn uf sonn- unnd festtage die mhulenfarthen
|56v| (doch außgenohmmen zu lentz unnd erndtzeit-
ten, auch etwann anderen nottfallen) verbotten
unnd denn mulleren alßdan die predigten zu be-
suechen unnd ohne sonderbare erlaubnuß des mha-
lens sich zu enthalten gebotten sein.
8. Sollenn alle sontagliche nachmittags pferdtshue-
ten verbotten unnd die pferdt biß nach vollendter
catechißmi predigtt inn ställen zu halten bey straff
3 alb. gegenn die verbrechere gebotten sein.

l Textvorlage (Handschrift): HStA Wiesbaden 340 / 1593
fol. 56r-59v.

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