Wild- und Rheingrafschaft
citio irer Religion, Ceremonien und Kirchengebreu-
chen, wie sie die gefunden, ohngehindert pleiben la-
ßen, wie dan ire Gnaden hochermelttem Marggra-
ven keine andere, dan die Religion der Augspurgi-
schen Confession der ortten anzurichten, noch zu
exerciren zu laßen gestatten küntten.
Und obwohl hoch- und wohlgedachte hern, Marg-
grave und Reingraven etc., zu beiden theillen aller-
handt bewegliche ursachen vorgewanth, dardurch
jedes theill seine intention vermeinth zu erhaltten,
so habenn sich doch entlich dißes streitts güttlichen
verglichen wie hernach volget:
Nemblich, demnach der Stifft und die Kirchen in
der Herrschafft Vinstingen deß Schwanenhalsi-
schenn theilß und sonsten ahn andern ortten der
Augspurgischen Confession gemeß, wie obgemelt,
reformiert, auch mit Kirchendhienern und Schul-
meistern versehen, welche von den Zehenden und
Kirchengefellen gedachter Stifft und Kirchen so-
wohl inn der Statt alß in den reformierten dörffernn
underhaltten werden, und aber ire F. Gn. beneben
wohlermeltten Reingraven in dem |4| Schwanen-
halsischen theill und den ortten, da die reformierte
Religion exercirt würdt, das jus patronatus gemein
haben, so haben nichts desto minder zu erhalttung
[der] freundtschafft und einigkeit, auch zur verhüt-
tung allerhandt Spenn und ergernußen und
zweytracht, so hieraußer entstehen möchten, ire F.
Gn. guttwilliglichen davon abgestanden und einge-
williget, daß in gedachtem Stifft und Kirchen die
reformierte Religion der Augspurgischen Confession
gemeß und nach wohlgedachter Rheingraven wohl-
gefallen exerciert werde.
Wie dan ire F. Gn., soviel dieselbige und dero ehe-
gemahel belangen mag, ihren theill, welchen sie ahn
dem Corpus und gantzem gebew deß Stiffts und
Kirchen zu Vinstingen sambt allen derselbigen zu-
und angehörigen heußern, rentten, gultten, gefel-
lenn und einkommen, in der gantzen herrschafft
Vinstingen gelegen (außerhalb des Morweyers, wel-
chen ire F. Gn. under handen) wohlbemeltten
Rheingraven erblich und ewiglich vor sich unndt
ihre Erben frey ubergeben und zugestellt, vorbe-
hälttlich ihrer F. Gn. antheill juris patronatus und
der gefell, zu St. Johans Altar gehörig, welches iro F.
Gn. zu dero Kirchen oder Capeln, so sie erbawen
möchten, zu gebrauchen willens.
Sonsten sollen bei obangeregtem Stifft und Pfarrkir-
chen alle gefell, zehenden, renthen und gültten, |5|
welche darzu gehörendt und die Kirche jetzunder
geniest und wie sie diselbige jetzunder possediert,
denn Reingraffen erblich pleiben und zustehen ohne
eintrag menniglicher.
Und dan weitter, soviel die reformierte dörffer be-
langt, soll die reformation auch also observiert und
derselbigen, auch deß reichs Constitution zugegen
nichts vorgenommen noch durch ire F. Gn. verhin-
dert werden, sondern sollen alle gütter, gefell, gült-
tenn, zehenden und einkommen, zu obgemelten Kir-
chenn und Pfarren gehörig, wie vorgemelt den Rein-
graffen zu denselbigen Kirchen erblich und ewiglich
allein pleiben und zustehen, an deme allen ire F. Gn.
nichts hindern soll noch will, sondern haben bei dero
Fürstlichen trewen und glauben vor sich undt ire
Erben versprochen undt zugesagt, allein nichts dar-
gegen vorzunehmen, sondern wohlbemelter herren
Reingraven Pfarherrn, Kirchendhiener und Schul-
meister sambt dero Gn. underthanen der Augspur-
gischen Confession bei irenn Kirchendienst und re-
ligion soviel möglich schützen und schirmen zu helf-
fen.
Hergegen haben die wohlgedachte Reingraffen vor
sich und ihre Erben iren F. Gn. undt dero Erben
zugestelt undt ubergeben iren theil und platz ahn
dem Schloß zu Vinstingen mit seinem graben, daß
Rheingravisch theill genanth, darinnen ire F. Gn. |6|
und Nachkommen ein Schloß und Cappell oder Kir-
chen mögen bawen laßen, da sie das Exercitium der
Catholischen Romanischen Religion vor sich und
ihre nachkommen, underthanen der statt und dörf-
fer der Herschafft Vinstingen (welche darzu kom-
men wöllen) haben mögen, auch ire F. Gn. Dhumb-
herrn undt catholische Priester dahin zu setzen, wel-
che geleichfalß alle gefell, zehenden und einkhom-
men, welche aus der herrschaft Vinstingen gelegen
und sie jetzunder in ihrem gebrauch und possession
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citio irer Religion, Ceremonien und Kirchengebreu-
chen, wie sie die gefunden, ohngehindert pleiben la-
ßen, wie dan ire Gnaden hochermelttem Marggra-
ven keine andere, dan die Religion der Augspurgi-
schen Confession der ortten anzurichten, noch zu
exerciren zu laßen gestatten küntten.
Und obwohl hoch- und wohlgedachte hern, Marg-
grave und Reingraven etc., zu beiden theillen aller-
handt bewegliche ursachen vorgewanth, dardurch
jedes theill seine intention vermeinth zu erhaltten,
so habenn sich doch entlich dißes streitts güttlichen
verglichen wie hernach volget:
Nemblich, demnach der Stifft und die Kirchen in
der Herrschafft Vinstingen deß Schwanenhalsi-
schenn theilß und sonsten ahn andern ortten der
Augspurgischen Confession gemeß, wie obgemelt,
reformiert, auch mit Kirchendhienern und Schul-
meistern versehen, welche von den Zehenden und
Kirchengefellen gedachter Stifft und Kirchen so-
wohl inn der Statt alß in den reformierten dörffernn
underhaltten werden, und aber ire F. Gn. beneben
wohlermeltten Reingraven in dem |4| Schwanen-
halsischen theill und den ortten, da die reformierte
Religion exercirt würdt, das jus patronatus gemein
haben, so haben nichts desto minder zu erhalttung
[der] freundtschafft und einigkeit, auch zur verhüt-
tung allerhandt Spenn und ergernußen und
zweytracht, so hieraußer entstehen möchten, ire F.
Gn. guttwilliglichen davon abgestanden und einge-
williget, daß in gedachtem Stifft und Kirchen die
reformierte Religion der Augspurgischen Confession
gemeß und nach wohlgedachter Rheingraven wohl-
gefallen exerciert werde.
Wie dan ire F. Gn., soviel dieselbige und dero ehe-
gemahel belangen mag, ihren theill, welchen sie ahn
dem Corpus und gantzem gebew deß Stiffts und
Kirchen zu Vinstingen sambt allen derselbigen zu-
und angehörigen heußern, rentten, gultten, gefel-
lenn und einkommen, in der gantzen herrschafft
Vinstingen gelegen (außerhalb des Morweyers, wel-
chen ire F. Gn. under handen) wohlbemeltten
Rheingraven erblich und ewiglich vor sich unndt
ihre Erben frey ubergeben und zugestellt, vorbe-
hälttlich ihrer F. Gn. antheill juris patronatus und
der gefell, zu St. Johans Altar gehörig, welches iro F.
Gn. zu dero Kirchen oder Capeln, so sie erbawen
möchten, zu gebrauchen willens.
Sonsten sollen bei obangeregtem Stifft und Pfarrkir-
chen alle gefell, zehenden, renthen und gültten, |5|
welche darzu gehörendt und die Kirche jetzunder
geniest und wie sie diselbige jetzunder possediert,
denn Reingraffen erblich pleiben und zustehen ohne
eintrag menniglicher.
Und dan weitter, soviel die reformierte dörffer be-
langt, soll die reformation auch also observiert und
derselbigen, auch deß reichs Constitution zugegen
nichts vorgenommen noch durch ire F. Gn. verhin-
dert werden, sondern sollen alle gütter, gefell, gült-
tenn, zehenden und einkommen, zu obgemelten Kir-
chenn und Pfarren gehörig, wie vorgemelt den Rein-
graffen zu denselbigen Kirchen erblich und ewiglich
allein pleiben und zustehen, an deme allen ire F. Gn.
nichts hindern soll noch will, sondern haben bei dero
Fürstlichen trewen und glauben vor sich undt ire
Erben versprochen undt zugesagt, allein nichts dar-
gegen vorzunehmen, sondern wohlbemelter herren
Reingraven Pfarherrn, Kirchendhiener und Schul-
meister sambt dero Gn. underthanen der Augspur-
gischen Confession bei irenn Kirchendienst und re-
ligion soviel möglich schützen und schirmen zu helf-
fen.
Hergegen haben die wohlgedachte Reingraffen vor
sich und ihre Erben iren F. Gn. undt dero Erben
zugestelt undt ubergeben iren theil und platz ahn
dem Schloß zu Vinstingen mit seinem graben, daß
Rheingravisch theill genanth, darinnen ire F. Gn. |6|
und Nachkommen ein Schloß und Cappell oder Kir-
chen mögen bawen laßen, da sie das Exercitium der
Catholischen Romanischen Religion vor sich und
ihre nachkommen, underthanen der statt und dörf-
fer der Herschafft Vinstingen (welche darzu kom-
men wöllen) haben mögen, auch ire F. Gn. Dhumb-
herrn undt catholische Priester dahin zu setzen, wel-
che geleichfalß alle gefell, zehenden und einkhom-
men, welche aus der herrschaft Vinstingen gelegen
und sie jetzunder in ihrem gebrauch und possession
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