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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (2. Band = 1. Abtheilung, 2. Hälfte): Die vier geistlichen Gebiete (Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen), Amt Stolpen mit Stadt Bischofswerda, Herrschaft und Stadt Plauen, die Herrschaft Ronneburg, die Schwarzburgischen Herrschaften, die Reussischen Herrschaften, die Schönburgischen Herrschaften, die vier Harzgrafschaften: Mansfeld, Stolberg, Hohenstein, Regenstein, und Stift und Stadt Quedlinburg, die Grafschaft Henneberg, die Mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt), die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, das Erzbisthum Magdeburg und das Bisthum Halberstadt, das Fürstentum Anhalt — Leipzig: O.R. Reisland, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.26561#0164

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150

Die Reussischen Herrschaften.

gehorig, so Franz Gotteberger inhat widerumb zur
pfarr bracht werde.
Zum zwelften. Auf die wege zu gedenken,
wie der arm pfarr Frankental ein jerliche zulage
gemacht mocht werden und sich das dester bas
zu erhalden.
Zum dreizehenden. Sonst auch in gemein
vleis zu haben, den andern armen pfarrern so viel
immer ertreglich ein zulage zu machen, als mit
ein groschen vom haus oder sonst sich dester bas
zu underhalden, damit man wol berichte leute
müge bekommen.
Zum vierzehenden. Das auch die kirchveter
die buecher zun pfarren, darbei zu pleiben, lassen
erkeufen, damit die pfarrer dester weniger ursach
haben, die leute zuverseumen.
Zum funfzehenden. So viel auch gott geben
wil, vleis zu haben, damit die in alle wege unser
gn. herr von Gerau der alde sampt seinem ehe-
lichen gemahel und andern den iren inen allen
selbst zu ewigem trost und guten, zu gottes wort
31. Verordnung der Visitatoren für den
[Nach Gera, Fürstl. Regierungs-Archiv
Artikel und ordenunge von den visita-
toren aus bevelch unsers gnedigsten herrn
des churfürsten in Sachsen etc.
Darnach sich graven, herren, heubt - und
ambtleut, schosser, die von der ritterschaft, pfarrer
und der stedt fleck und paurschaft richten und
halten sollen, unverbrechlich geordent und ge-
gegeben 1533.
Stadt Gerau.
[Es folgen „Gemeine verordnung und artikel
der visitation in Meissen und der Voitland“, von
1533, welche in Bd. I S. 187—191 abgedruckt
ist.] Die Verordnung für Gera hat nur folgende
Abweichungen:
Bd. I S. 187 Spalte 2 Z. 8 des Textes: „Die
opfergroschen — pfingsten“ fehlt1).
Bd. I S. 189 Spalte 1 Z. 19 statt „nicht
mehr“ : nicht mehr beschweren2).
Bd. I S. 190 Spalte 1 Z. 13 statt: „nach
der ordnung zu Wittenberg“ : nach der Witten-
bergischen ordnung3).
Bd. I S. 190 Spalte 2 Z. 15 fl.: „Die pfarrer“
bis „unbeleut begraben werden“ fehlt4).
Bd. I S. 191 Spalte 1 Z. 9: „kein kirchner
on wissen und willen irers pfarrers anzunehmen“
steht am Schlusse des Capitels5).
1) Ebenso für Plauen.
2) Plauen wie Bd. I S. 187.
3) Plauen: fehlt diese Bemerkung ganz.
4) Plauen: ebenso.
5) Plauen: fehlt ganz.

kommen mogen und inen zu furderung solchen
grossen schatzes ein frommer, christlicher gelerter
priester entweder am churfürstl. hof zu Sachsen
oder durch die visitatores verhort examinirt zu-
gelassen zugeordnet werde, diser erlichen herr-
schaft mit gottes gnade und hülf, wie es dan zum
treulichsten von unserm gnedigsten hern dem chur-
fürsten zu Sachsen gemeint, damit auch zu helfen.
Zum sechzehenden. Das auch dem pfarrer
zu Pirnau das wasser zu seiner besserung möge
geschafft werden, nicht allein im, sondern auch
allen volgenden pfarrern und selsorgern desselben
orts zu gut.
Zum sibenzehenden. Auch sonst allenthalben
guten vleis zu haben, das dise dinge alle zum
besten gott zu ehren und zu heil der untersessen
gefürdert und nicht gestopft und verhindert werden.
Zum achtzehenden die 36 scheffel halb korn,
halb habern bei beiden Gerharden von Lubschitz
gebrüdern dem pfarrer hie zu Gerau in etlich
jare furenthalden wider ganghaftig zu machen.
Rath der Stadt Gera. Vom 9. September 1533.
, Pc/I und Weimar, Ji. Nr. 9.]
Der Schluss lautet: Nemlich sind die ver-
ordenten exekutoren in der Voitland Günther
von Bünau zu Elsterberg in Frankenhof und Joseph
Lewin Metzsch auf Mila1).
Die Verordnung schliesst mit dem Capitel
„Der kirchner bevelch“ (Bd. I S. 191) ab und fährt
dann fort:
Ferner zu gedenken, das man das opfergeld
zu pesserung der pfarren jerlich uf zwue zeit als
nemlich zu weinachten und pfingsten ordentlich
einzubringen und zu sammeln.
Zum andern dem schulmeister noch etlich
clafter holz jerlich zu geben, pis man im ein
bessere zulage moge thun.
Item seinem des schulmeisters mitgesellen
auch eine jerliche besserung zu machen.
Zum dritten, dem kirchner alles das von
broten, taufpfennig und anderem, wie vor alters
verbreuchlich zu geben, vorschaffen und auch
etlich clafter holz zuzulegen jerlich zu thun.
Zum 4. die verkündigung der weltlichen hendel
vor dem heiligen amt der predigten am sontag
in der kirchen abzuschaffen und auf ader vorm
radhaus zu thun, dan es saget unser lieber got
und Christus: Mein haus soll ein bethaus heissen.
Zum 5. in allewege treulich ob der christ-
lichen ordnung zu halden und allen muglichen
vleis vorwenden, kein secten, weder die sacramen-
tirer, noch widerteufer, noch andere einzureissen

1) Plauen ebenso: Und sind u. s. w.
 
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