Das Erzbisthum Magdeburg.
Hilfsmittel: v. Seckendorf, Historia Luth.; Dreyhaupt, Saalkreis. Halle 1749.
1, 190 ff.; Erhard, Überlieferungen zur vaterländischen Geschichte alter und neuer Zeiten.
1. Bd., 3. Heft, S. 1 ff. [Zur Geschichte der Reformation, vornehmlich in Magdeburg, Halle
und benachbarten Orten]; Danneil, Protokolle der ersten lutherischen General-Visitation im
Erzstift Magdeburg, anno 1562 — 1564. Magdeburg 1864. Heft 1—3; Nebe, Die Kirchen-
Visitationen des Bisthums Halberstadt in den Jahren 1564 — 1589, in: Geschichtsquellen der
Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Halle 1880; Arndt, in: Halberstädter Zeitung
und Intelligenzblatt. Unterhaltungsblatt 1898, Nr. 91, 92; Jacobs, in: Zeitschrift des Harz-
vereins 30, 113 ff.; Riemer, Die Einführung der Reformation in den Dörfern des Holzkreises
auf Grund der Protokolle der Kirchenvisitationen in den Jahren 1562, 1563, 1564 (Magdeburger
Geschichtsblätter, Bd. 36); Götze, Protokolle der ersten Kirchenvisitation im Lande Jüterbogk
(Magdeburger Geschichtsblätter 10, 117 ff., 209 ff., 378 ff.); Hertl, Zur Geschichte der Reformation
im Erzstift Magdeburg (Magdeburger Geschichtsblätter 15, 416). S. auch die Literatur zum
Bisthum Halberstadt, die Literatur zu den einzelnen Städten: Magdeburg, Halle, Halberstadt,
Aschersleben, Burg, Jüterbogk u. s. w.
Archive: Magdeburg, St.A. Zerbst, Sup.-Archiv. Rathsarchiv zu Halle. Rathsarchiv
zu Burg.
I. Seit dem Jahre 1513 war Markgraf Albrecht von Brandenburg, Bruder des Kurfürsten
Joachim I. von Brandenburg, Erzbischof von Magdeburg und Bischof von Halberstadt. Seit 1514
auch Erzbischof von Mainz und seit 1518 Cardinal, versuchte er vergeblich, das Vordringen der
Reformation in seinen Landen, insbesondere in den Städten, wie Mageburg, Halle und Halber-
stadt, zu verhindern. Man vgl. unsere Darstellung bei diesen Städten, sowie Danneil, a. a. O.
Heft 1, S. VI, für Grosssalza, Neuhaldensleben, Buckau, Fermersleben, Gudenswegen u. s. w.;
Nebe, a. a. O. S. 11 ff., für Aschersleben, Ermsleben, Osterwick. Croppenstedt u. s. w.
Ja, der Cardinal sah sich durch die Verhältnisse sogar gezwungen, auf dem Anfangs
des Jahres 1541 zu Calbe a./Saale abgehaltenen Landtage den Ständen, jedenfalls der Ritter-
schaft in den beiden Stiftern, Religionsfreiheit — wenigstens durch mündliche Zusage — zu
gewähren. Er verlegte seine Residenz nach Mainz und starb im Jahre 1545.
Das Domcapitel zu Magdeburg war dem Ansturme erst recht nicht gewachsen, flüchtete
daher 1546 von Magdeburg nach Egeln und kehrte erst 1558 zurück. Dem Eindringen der Re-
formation in Stadt und Land war somit freie Bahn gegeben. Daran hinderte nicht, dass der
Nachfolger Albrecht’s, sein Vetter Johann Albrecht, ein überzeugter Gegner der Reformation
Hilfsmittel: v. Seckendorf, Historia Luth.; Dreyhaupt, Saalkreis. Halle 1749.
1, 190 ff.; Erhard, Überlieferungen zur vaterländischen Geschichte alter und neuer Zeiten.
1. Bd., 3. Heft, S. 1 ff. [Zur Geschichte der Reformation, vornehmlich in Magdeburg, Halle
und benachbarten Orten]; Danneil, Protokolle der ersten lutherischen General-Visitation im
Erzstift Magdeburg, anno 1562 — 1564. Magdeburg 1864. Heft 1—3; Nebe, Die Kirchen-
Visitationen des Bisthums Halberstadt in den Jahren 1564 — 1589, in: Geschichtsquellen der
Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Halle 1880; Arndt, in: Halberstädter Zeitung
und Intelligenzblatt. Unterhaltungsblatt 1898, Nr. 91, 92; Jacobs, in: Zeitschrift des Harz-
vereins 30, 113 ff.; Riemer, Die Einführung der Reformation in den Dörfern des Holzkreises
auf Grund der Protokolle der Kirchenvisitationen in den Jahren 1562, 1563, 1564 (Magdeburger
Geschichtsblätter, Bd. 36); Götze, Protokolle der ersten Kirchenvisitation im Lande Jüterbogk
(Magdeburger Geschichtsblätter 10, 117 ff., 209 ff., 378 ff.); Hertl, Zur Geschichte der Reformation
im Erzstift Magdeburg (Magdeburger Geschichtsblätter 15, 416). S. auch die Literatur zum
Bisthum Halberstadt, die Literatur zu den einzelnen Städten: Magdeburg, Halle, Halberstadt,
Aschersleben, Burg, Jüterbogk u. s. w.
Archive: Magdeburg, St.A. Zerbst, Sup.-Archiv. Rathsarchiv zu Halle. Rathsarchiv
zu Burg.
I. Seit dem Jahre 1513 war Markgraf Albrecht von Brandenburg, Bruder des Kurfürsten
Joachim I. von Brandenburg, Erzbischof von Magdeburg und Bischof von Halberstadt. Seit 1514
auch Erzbischof von Mainz und seit 1518 Cardinal, versuchte er vergeblich, das Vordringen der
Reformation in seinen Landen, insbesondere in den Städten, wie Mageburg, Halle und Halber-
stadt, zu verhindern. Man vgl. unsere Darstellung bei diesen Städten, sowie Danneil, a. a. O.
Heft 1, S. VI, für Grosssalza, Neuhaldensleben, Buckau, Fermersleben, Gudenswegen u. s. w.;
Nebe, a. a. O. S. 11 ff., für Aschersleben, Ermsleben, Osterwick. Croppenstedt u. s. w.
Ja, der Cardinal sah sich durch die Verhältnisse sogar gezwungen, auf dem Anfangs
des Jahres 1541 zu Calbe a./Saale abgehaltenen Landtage den Ständen, jedenfalls der Ritter-
schaft in den beiden Stiftern, Religionsfreiheit — wenigstens durch mündliche Zusage — zu
gewähren. Er verlegte seine Residenz nach Mainz und starb im Jahre 1545.
Das Domcapitel zu Magdeburg war dem Ansturme erst recht nicht gewachsen, flüchtete
daher 1546 von Magdeburg nach Egeln und kehrte erst 1558 zurück. Dem Eindringen der Re-
formation in Stadt und Land war somit freie Bahn gegeben. Daran hinderte nicht, dass der
Nachfolger Albrecht’s, sein Vetter Johann Albrecht, ein überzeugter Gegner der Reformation