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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (2. Band = 1. Abtheilung, 2. Hälfte): Die vier geistlichen Gebiete (Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen), Amt Stolpen mit Stadt Bischofswerda, Herrschaft und Stadt Plauen, die Herrschaft Ronneburg, die Schwarzburgischen Herrschaften, die Reussischen Herrschaften, die Schönburgischen Herrschaften, die vier Harzgrafschaften: Mansfeld, Stolberg, Hohenstein, Regenstein, und Stift und Stadt Quedlinburg, die Grafschaft Henneberg, die Mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt), die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, das Erzbisthum Magdeburg und das Bisthum Halberstadt, das Fürstentum Anhalt — Leipzig: O.R. Reisland, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.26561#0249

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41. Kirchen-agenda für die prediger der grafschaft Mansfeld. 1580.

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leien zu singen und zu lernen, für gegeben haben.
Wie nu alle menschen natürlich zu singen geneiget
sein und zur musica lust haben, also haben sie
solche gesenge mit grosser begirde angenomen
und aus denselben den grund der warheit fest
und stark gefasset. Also ist die heilsame lere
weit ausgebreitet und durch dis mittel ferne
komen, auch dem leidigen satan hierdurch nicht
geringer schade in seinem reiche zugefüget würden.
Weil er denn nu solchen schaden gerne damit
rechen und abwenden wolte, das er nicht alleine
die leute zum kirchen gehen verdrossen und un-
fleissig machet, das sie eins theils (unter vor-
gemeltem praetextu, schein und fürwendung lang-
sam hinein komen, eins theils gar draussen bleiben,
sondern inen auch durch solchen unfleiss die
deutschen herrlichen lieder unangeneme und ver-
acht machen, erkennen wir uns schuldig, so viel
müglichen ist an unserm orte solchem schaden zu
wehren, und haben demnach d. Luthers deutsches
gesang büchlein für uns genomen, und dieselben
gesenge so darinnen verfasset sein, auf die festa
und gemeinen sontage und sonst auf andere tage
abgetheilet, wie wir vermeinen nach unserem ein-
falde, das sie zu den predigten am bequemesten
und den leuten aufs beste einzubilden sein solten.
Weil aber in dem gesang büchlein Lutheri, auch
anderer fürtrefflicher leute gute und geistreiche
gesenge mit einverleibet seind, haben wir die-
selben nicht aussen lassen wollen, sondern an ge-
legene orter mit hinzu gesetzet, und zum unter-
scheid von doct. Luthers gesengen mit diesem
zeichen * notiren wollen. Und haben diese ord-
nung, beides auf die kirchen in den stedten und
auf dem lande gerichtet, an welche wir andere
ausser dieser grafschaft nicht verbinden, sondern
sind zufrieden, das es ein jeder nach seinem
besten also mache, das gott wol gedienet und die
leute in seinem erkentnis und aller gottseligkeit
gebessert werden mögen. Darzu der liebe gott
seinen segen, und reiche gnade verleihe, in Christo
Jesu, amen.
Ordnung gemeiner deutscher kirchen gesenge, wie
dieselben durchs ganze jahr in den stedten und
auf dem lande gehalten werden.
Bei der handlung des heiligen catechismi.
Der catechismus wird bei uns auf zweierlei
weise getrieben. Zum ersten durch tegliche und
wöchentliche ubung, da man an einem jeden ort
der jugent etliche stücke mit der kurzen aus-
legung Lutheri für gibet, und dieselben widelrumb
auf bestimpte tage von inen fodert.
Bei dieser ubung des heiligen catechismi sol
im anfange allezeit etwas aus dem deutschen ge-
sangbüchlein, das zur selben zeit gehöret, gesungen
werden.

Im advent.
Der hymnus. Veni retemptor gentium. Nu
kom der heiden heiland etc.
Oder.
Der himnus. A solis ortu etc. Christum wir
sollen loben schon etc.
Oder.
* Gott durch deine güte etc.
Umb, und nach weinachten, bis auf festum
purificationis.
Gelobet seistu Jesus Christ etc.
Von himel hoch da kome ich her etc.
Von himel kam der engel schar etc.
Der tag der ist so freuden reich etc.
In dulci jubilo, Nu singet und seid fro etc.
Ein kind geborn zu Betlehem etc.
Dank sagen wir alle etc.
Auf purificationis.
Der lobgesang Simeonis, Mit fried und freud
ich fahr dahin etc.
In der fasten.
Christe der du bist tag und licht.
* Sei gegrüst Jesu, du einiger trost, J. S.
In der marterwoche.
* Ehre sei dir Christe, der du leidest not, J. S.
Umb und nach ostern.
Christ ist erstanden etc.
Christ lag in todes banden etc.
Jesus Christus unser heiland etc.
Also heilig ist der tag etc.
Umb, und nach pfingsten.
Der hymnus.
Veni creator spiritus etc.
Kom gott schöpfer heiliger geist.
Kom heiliger geist.
Nun bitten wir den heiligen geist.
Auf trinitatis.
Gott der vater wohne uns bei, etc.
Der du bist drei in einigkeit, etc.
* All ehr, und lob sol gottes sein, etc.
Auf die folgende sontage nach trinitatis, bis
zum ende des jars, sol die ordnung der gesenge
gehalten werden, wie hernach stückweise auf eine
jede woche verzeichnet ist.
Zum andern, wird der catechismus bei uns
sonderlich in den stedten also getrieben, das man
des iars etwa ein mal in der fasten, etwa zu
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