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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (2. Band = 1. Abtheilung, 2. Hälfte): Die vier geistlichen Gebiete (Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen), Amt Stolpen mit Stadt Bischofswerda, Herrschaft und Stadt Plauen, die Herrschaft Ronneburg, die Schwarzburgischen Herrschaften, die Reussischen Herrschaften, die Schönburgischen Herrschaften, die vier Harzgrafschaften: Mansfeld, Stolberg, Hohenstein, Regenstein, und Stift und Stadt Quedlinburg, die Grafschaft Henneberg, die Mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt), die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, das Erzbisthum Magdeburg und das Bisthum Halberstadt, das Fürstentum Anhalt — Leipzig: O.R. Reisland, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.26561#0285

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Die Grafschaft Henneberg.

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hausen (Daniel Cordes), Themar (Lorenz Artopoeus oder Beek), Oberstadt (Petrus Zimmer),
Küchdorf (Paulus Kawel, sonst Becker genannt), Bohr (Paulus Bauer), Belrieth und Einhausen
(Pancratius Treutel), Obermassfeld (Nikolaus Heyden), Jüchsen (Johannes Walther), Walldorf
(Laurentius Hupfauf), Hermansfeld (Bastian Kirchner), Mühlfeld (Jacob Leupold), Queienfeld
(Oswald Bissander), Wiedersbach und Gerhardsgeruth (Verf. [?]), Suhl (Verf. [?]), Waldau (Hein-
rich Bader); von Konrad Salfelt apud colonos sylvanos, uf dem Walde, d. h. in der Nähe von
Schmiedefeld. — Ich drucke als markante Beispiele abt: die Ordnungen für Schmalkalden,
Ritschenhausen, Suhl, Vachdorf (s. unter den betreffenden Ortschaften).
Aus gleichem Anlasse und in gleicher Weise wurden noch einmal im Jahre 1566 von
sämmtlichen Pfarrern Berichte über die von ihnen eingehaltene Gottesdienst-Ordnung erstattet.
Hierbei nahmen einige Pfarrer auf ihren im Jahre 1562 erstatteten Bericht Bezug. Von neuen
Berichten finden sich im Henneberg’schen Gem.-Archive vor:
Die Berichte von Andreas Merglet zu Behrungen und Sondheim im Grabfeld, Pancratius
Treutel zu Belrieth, Wolfgang Rennewald zu Bettenhausen, Georg Plank zu Dingsleben,
des Diakonus zu Meiningen als Geistlichen von Dreissigacker, von Philippus Grehle zu Ellings-
hausen, Johann Meimburger zu Exdorf, Johannes Kirchner zu Fambach, Johann Moller zu
Frauenbreitungen, Nikolaus Marschalch zu Frauenwald, Konrad Eberhardt zu der Gold lauter,
Sebastian Kirchner zu Hermansfeld, Georg Weithner zu Herpf, Johannes Walther zu
Jüchsen und Neubrunn, Heinrich Zimmer zu Ilmenau, Paulus Kawel, sonst Becker genannt, zu
Küchdorf, Johann Cöln zu Marisfeld, Mauritius Carolus zu Meiningen, Jacobus Liebhold zu
Mühlfeld, Wolfgang Prasius zu Niederlauer, ? zu Niedermassfeld, Nikolaus Heyden
zu Obermassfeld, Kaspar Otto zu Oberstadt, Oswald Wismann zu Queienfeld,
Georgius Linck zu Ritschenhausen, Paulus Bauer zu Rohr, Johannes Schellenberger,
Diakonus zu Wasungen, des Pfarrers von Schwallungen, Nikolaus Schicker zu Salz, ? zu Stedt-
lingen, Daniel Haugk zu Stepfershausen, Paulus Krauss zu Suhl, Kapar Engelhaubt zu
Sulzfeld am Hassberg, Joachim Werner zu Themar, Nicolaus Gries zu Trusen, Georgius Gry-
phius zu Vachdorf, ? zu Waldau, Johann Steuerlin zu Walldorf, Martinus Keyser zu Wa-
sungen, ? zu Wiedersbach.
Von diesen zahlreichen Kirchen-Ordnungen werden hier abgedruckt: die Ordnungen für
Belrieth und Einhausen, Meiningen, Marisfeld, Dingsleben, Niederlauer,
Goldlauter, Queienfeld, Herpf, Obermassfeld, Wasungen, Sulzfeld, Rit-
schenhausen. Vgl. unter den betreffenden Ortschaften.
Wenn in den Berichten von einer „Agende“ ohne nähere Bezeichnung die Rede ist, ist
Veit Dietrich’s Nürnbergische Agende gemeint.
Recht interessant ist die Schilderung des Pfarrers Martinus Keyser zu Wasungen im
Abschnitt „Von apostels feiertagen und dergleichen“: „Wie wol diese feiertag an dieser pfarre
weder halb oder gar abgeschaffet worden sein, sonder viel mer allwegen zu feiern und zu heiligen
verkündiget, so hat mich doch die not und andere ungelegenheit gedrungen, auf solche festa
und feiertag nur einmal vormittag zu predigen, da die ordnung gehalten, wie oben vermeldet.
Dann dieweil man an andern orten diese feiertag zum theil abgeschaffet, und das geschrei gangen,
sie sollen gar bald fallen, hat man auf solche feiertag, die der gemeine mann lose feiertag
pfleget zu nennen, allerlei gemeine und eigene arbeit fürgenomen“ (folgen Klagen über Arbeiten
an diesen Tagen, überhaupt über Sonntagsarbeiten, Jahrmärkte etc.).
Bei der Visitation von 1554/1555 wurden auch die Klöster Frauenbreitungen, Wasungen
und Crostedt, sowie die zwei Vicarien zum heiligen Grab in Schmalkalden säcularisirt und
ihr Vermögen zu milden Stiftungen verwendet. Über die Verwendung liess Georg Ernst „unser
gewissen somit zu reinigen“ von den erwähnten Superintendenten und einigen weltlichen
 
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