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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (2. Band = 1. Abtheilung, 2. Hälfte): Die vier geistlichen Gebiete (Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen), Amt Stolpen mit Stadt Bischofswerda, Herrschaft und Stadt Plauen, die Herrschaft Ronneburg, die Schwarzburgischen Herrschaften, die Reussischen Herrschaften, die Schönburgischen Herrschaften, die vier Harzgrafschaften: Mansfeld, Stolberg, Hohenstein, Regenstein, und Stift und Stadt Quedlinburg, die Grafschaft Henneberg, die Mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt), die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, das Erzbisthum Magdeburg und das Bisthum Halberstadt, das Fürstentum Anhalt — Leipzig: O.R. Reisland, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.26561#0392

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378

Die mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt).

vom himel und ist vormenschet von dem heilige;
geiste; aus Maria, der junkfrauen, ist er mensch
geboren; dazu gekreuziget fur uns unter Pontio
Pilato, hat er geliden und ist begraben und auf-
erstanden am dritten tage nach inhalt der schriften
und ist aufgestigen in himel, sitzet zu der rechten
des vaters und ist wider zukunftig mit preise, zu
richten die lebenden und todten, wilches reichs
wirt sein kein ende. Und in den heilgen geist,
unsern herren, der do lebendig machet, der do
abgeht vom vater und dem sone, der mit dem
vater und dem son gleich wurd angebetet und
gleich gepreiset, der geredt hat durch die pro-
pheten; und eine heilige christliche kirche ; ich
bekenne eine taufe in vergebung der sunde und
erwarte der auferstehunge der todten und eins zu-
kunftigen ewigen lebens. Amen.
Fur das offertorium singt man ein
psalm oder sunst ein geistlich lobgesang.
Prefatio: Durch alle ewigkeit der ewigkeit.
Amen. Der herre sei mit euch. Und mit deinem
geiste. Unser herzen in die höe. Habe[n] wir
zu dem herren. Wir sagen dank dem herren,
unserem gotte. Es ist wirdig und ist recht. War-
lich, es ist billich und recht und ist heilsam, das
wir dir, herr, o heiliger vater, almechtiger, ewiger
got, allzeit und allenthalben danksagen. Dan du
dein heilige menscheit von der junkfrauen Maria
hast empfangen durch die umbschetigung des
heilgen geistes, [das] sie mit unverruckter keuscheit
das ewige licht zur welt gebracht hat, Jesum
Christum, unseren herren, durch welchen loben
die engel dein herligkeit und ehrerbieten die
engel, do du inen hirschest; es entsetzen sich, die
gewaltigen engel; darzu die himel und die himmel
krefte und die heilgen seraphin preisen dich on
unterlass mit einmütiger freuden. Drumb bitten
wir dich, o herr, das du woltest unsere stimmen
mit in zu lassen, das wir dich mit warem bekent-
nuss mögen loben ane ende, sagende.
Sanctus: (Wie oben).
Verba promissionis: Einen tag zuvorn,
do Jesus wolte leiden, nahm er das brot in seine
heiligen hende und hub auf seine augen in himmel
zu dir, got, seinem almechtigen vater, und sagte
dir dank und gesegnete es und brach es und gab
es seinen jungern, sagende: Nempt hin und esset
darvan. Das ist mein leichnam, der fur euch dar-
gegeben wurd. Desselbigen gleichen, do man
gessen hatte, nahm er den kilch in seine heiligen
wirdigen hende und sagete dir dank und gesegnete
den und gab in seinen jungern, sagende: Nehmpt
hin und trinket all daraus. Dis ist der kilch
meines blutes des neuen und ewigen bundes, ein
geheimniss des glaubens, der fur euch und fur
viel vergossen wurd in vergebunge der sunde. So
oft ir dis thut, sollt ir meiner dabei gedenken.

Darumb last uns alle bitten, wie uns Jesus Christus,
der son gottes, hat geleret, sagende: Vater unser,
der du bist in himmelen. Geheiliget werde dein
name. Zukum dein reich. Dein will geschee als
im himmel und auf erden. Unser teglich brot
gib uns heute. Und verlass uns unsere schulde,
wie wir verlassen unseren schuldigern. Und fur
uns nicht in versuchunge, sonder erlöse uns von
ubel. Amen. Das geschehe durch unsern herren
Jesum Christum, deinen son, welcher mit dir und
dem heilgen geist, ein warer got, lebet und hir-
schet in ewigkeit. Amen. Durch alle ewigkeit
der ewigkeit. Amen. Der fride des herren sei
allzeit mit euch. Und mit deinem geist.
Agnus dei: (Wie oben).
Gebet am ende des ampts: O herre
got, lass uns zu nutz kummen des leibes und der
seelen die entphahunge des heiligen sacraments
und das ewige bekentnus des [der] heiligen und
der selbstendigen, ungetheilten dreivaltigkeit. Der
du lebest und regirest, got, mit dem son und
heiligem geiste von ewigkeit zu ewigkeit. Amen.
Volgt das ampt von der zukunft
Jesu Christi, das ist das rorate.
Introitus. Rorate celi: Ir himel, tauet
hernider, und ir wolken, regnet den gerechten;
es thu sich auf die erde und ausspreuse den hei-
land. Die himel vorzelen den preis gotes, und
das firmament vorkundiget die werk seiner hende.
Ehre sei dem vater und dem sone und dem heiligen
geiste. Als es war im anfang, jetzund und immer
und von ewigkeit zu ewigkeit. Amen.
Kyrieleison, wie in ampt der hei-
Gloria in excelsis, ligen dreivaltigkeit.
Das gebet von der zukunft Christi:
O milder got, der du dein ewiges wort der
menschen natur hast lassen an sich nemen von
unverrucktem leibe der junkfrauen Marie, verleihe
deinen auserwelten, urlob zugeben den fleischlichen
lüsten, auf das sie alle deiner heimsuchung stat
geben, durch den selbigen Jesum Christum, deinen
lieben son, unsern herren, der mit dir lebet und
regiret in ewigkeit des heiligen geists, von welt
zur werlet. Amen.
Dis geles hat beschrieben der heilige Esaias,
der prophete: Dis saget gott der herre: Ein ruthe
wurd ausgehn von der wurzel Jesse, und ein blüt
wurd auf steigen von irer wurzel. Und auf der
blüt wurd rugen der geist des herren, der geist
der weisheit und des verstandes, der geist des raths
und der sterke, der geist der kunst und der gütig-
keit. Und es wurd der geist der forcht des herren
die blüt erfullen. Die blüt wurd ir urteil nicht
volfuren nach dem ansehen der leute und ire straf
vorenden, nach dem die welt gerne höret, sonder
wurd urteilen die dürftigen in der gerechtickeit
 
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