Magdeburg. 95. Bestallungsurkunde für den Superintendenten. Vom 24. März 1561.
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stetiget, und also gott geehret, unser aller selen
heil und wolfahrt befordert und allgemeiner
kirchen, soviel an und bi uns stehet, mit gedienet
werde, nach demutiger und embsiger anrufunge
gottlicher gnaden, und der alten herrn burger-
meister vorwissen und beisein, auch rat der wirdigen
unserer lieben pfarren und prediger, den ehr-
wirdigen und hochgelarten unsern besundern lieben
herrn und freund herrn Tilemannum Hesshusium,
der heiligen schrift doctorn alhier bei uns zu
Sanct Johanns pfarrern, zu unsern superatten-
denten und ufseher unserer kirchen, schulen und
gemein, eintrechtlich und ordintlichen im namen
gottes erwehlet, berufen, bestellet und verordnet,
auch allem und itzlichen unsern pfarrern und pre-
digern, kirchvetern und kirchendienern, desgleichen
den rectorn sampt seinen gehulfen in der schulen
gegenwertiglichen commendirt und sie allesampt
und besunderlich an sein ehrw. gewiesen, in-
massen wir dann auch denselben herrn doctorem
Tillemannum hiemit jegenwertiglichen also bestellen
und verordnen: Das sein ehrw. der bekentnus
rechter warer in gottlicher schrift des alten und
neuen testaments gegründeter christlicher religion,
lauts der artikel, so etwan anno und dreissig do-
mals keiserl. majestät durch herzog Johansen
Friederich churfürsten zu Sachsen christlicher ge-
dechtnus und ander s. f. g. verwanten ubergeben,
desgleichen auch derer, so anno etc. funfzig alhier
mit rat des hochwirdigen herrn Niclas von Amstorf,
exulirenden bischofen zu Naumburg, unsern etwan
gewesenen superattendenten und furnehmlichen an-
richter unsrer kirchen und schulen, im gottlichen
wort, durch unser lieben pfarrer und prediger be-
griffen und mit wissen und willen eines damals
regirenden rats im druck ausgegangen, mit uns,
und wir mit seiner ehrw. aller dinge einig sein,
und mit gottlicher verleihunge beiderseits dabei
bestendiglichen vorharren wollen, und demnach
sein ehrw. ein fleissiges ufsehen haben, damit
solche reine ware christliche lehre und bekentnus
alhier in kirchen, schulen und ganzer gemein ein-
trechtlichen, unverrukt und unverfelschet geführt,
gepflanzet, ausgebreitet und vor allen hin und wider
schwebenden und kunftigen irthumen und currup-
telen unbefleckt vorwaret und erhalten, darneben
auch ein ufrichtiger christlicher wandel gestiftet
und gefordert werde. Sein ehrw. will auch ob den
christlichen ceremonien, auch kirchen und schulen
disciplin und ordenungen halten, und da etwa
darinnen bessrunge bedacht wurde, soll dieselbe
nach gestalten sachen mit dem ministerio oder
unsern mitverordneten schulherrn berathschlaget
und dann nach gelegenheiten uns gebracht und
mit unserm wissen und willen zu werke gerichtet
werden, ab sich auch in der kirchen disciplin felle
begeben , darinnen aus gegrundten und wichtigen
ursachen linderunge der strafen von nothen, sol
solche moderation, linderunge oder scherfunge, bei
uns dem rath, ganzen ministerio und zugeordinten
censoribus, mechtiglichen beruhen, doch will sein
ehrw. darob sein, das in exequution der strafen,
mass und ordenunge nach form des bevehlichs
unsers herrn und heilandes Jesu Christi treulich
gehalten und alle mugliche mittel den sünder zu
gewinnen bei den seelsorgern in geheim vor zeugen,
vor seiner ehrw. als dem superintendenten, vor
dem ministerio und den eltesten, so aus einer iglichen
pfarr, eine ader zwo gottfurchtige christliche rats
oder andere personen, welche untadelhaftiges
wandels sein, von dem ausschoss der pfarrern
sollen erwehlet, und neben vorgemelten hern
superintendenten und ministerio gleiche voces
decisivas und gewalt in vorhoer und vorteilunge
haben, in stat der ganzen gemeinen kirchen vor-
gewandt werden. Ferner hat auch sein ehrw. um
mehrer befürderung unserer wahren religion be-
williget , in der hiligen schrift wochentlich eine
stunde, der wir uns mit seiner ehrw. vorglichen, in
unser schulen vor idermenniglichen dem zu horen
geliebet zu lesen. So will auch sein ehrw. ehe-
sachen, da sich felle und questiones juris divini
vormuthlich zu tragen mochten, neben andern unsern
dazu verordineten uf gelegne zeit, derer man sich
vergleichen wird, anzuhören und zu entscheiden,
unbeschwert erzeigen, ob auch religion sachen
halben hendel vorfielen darzu wir seiner ehrw.
bedurften, will sein ehrw. sich zu denselben in
und ausserhalb der stadt, neben andern unsern
verordineten, wie es der sachen und handelungen
gelegenheit nach beiderseits vor gut geachtet
wirdet, gutwillig gebrauchen lassen. Wir haben
uns auch des drucks halben mit seiner ehrw. also
vorglichen, das alhier keine theologische oder
theologei belangende schriften zu drucken vorstattet
werden sollen, sie sein dan zuvor durch sein ehrw.
und ander unser vorordinte besichtiget, unter-
zeichnet, und von uns dem rat zugelassen, und
damit hierinnen gefahr und unrichtigkeit umb
soviel mehr nach müglichen dingen vorkomen,
sollen die streit schriften, so man alhier abzu-
drucken begehrt, zweifach gleichs lauts ubergeben
und nach geschehener besichtigunge und unser zu-
lassunge in unser schreiberei eins zum abdruk
wideromb hingegeben und das ander verwahrlich
behalten und im abdrucken ohne vorwissen und
zulassen, wie obstehet, nichts verandert werden,
und wan der druck gefertiget, sol von den ge-
druckten exemplaren etzliche in unser schreiberei
uberantwortet werden, eins darinnen vor wahrlich
ufzuheben und jeden inspectorn eins zuvorreichen.
Jedoch was nicht personalia oder streitschriften,
sondern bloss und schlecht lehrbucher seint, daraus
man sich keines streits zuvormuthen, ab in den-
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stetiget, und also gott geehret, unser aller selen
heil und wolfahrt befordert und allgemeiner
kirchen, soviel an und bi uns stehet, mit gedienet
werde, nach demutiger und embsiger anrufunge
gottlicher gnaden, und der alten herrn burger-
meister vorwissen und beisein, auch rat der wirdigen
unserer lieben pfarren und prediger, den ehr-
wirdigen und hochgelarten unsern besundern lieben
herrn und freund herrn Tilemannum Hesshusium,
der heiligen schrift doctorn alhier bei uns zu
Sanct Johanns pfarrern, zu unsern superatten-
denten und ufseher unserer kirchen, schulen und
gemein, eintrechtlich und ordintlichen im namen
gottes erwehlet, berufen, bestellet und verordnet,
auch allem und itzlichen unsern pfarrern und pre-
digern, kirchvetern und kirchendienern, desgleichen
den rectorn sampt seinen gehulfen in der schulen
gegenwertiglichen commendirt und sie allesampt
und besunderlich an sein ehrw. gewiesen, in-
massen wir dann auch denselben herrn doctorem
Tillemannum hiemit jegenwertiglichen also bestellen
und verordnen: Das sein ehrw. der bekentnus
rechter warer in gottlicher schrift des alten und
neuen testaments gegründeter christlicher religion,
lauts der artikel, so etwan anno und dreissig do-
mals keiserl. majestät durch herzog Johansen
Friederich churfürsten zu Sachsen christlicher ge-
dechtnus und ander s. f. g. verwanten ubergeben,
desgleichen auch derer, so anno etc. funfzig alhier
mit rat des hochwirdigen herrn Niclas von Amstorf,
exulirenden bischofen zu Naumburg, unsern etwan
gewesenen superattendenten und furnehmlichen an-
richter unsrer kirchen und schulen, im gottlichen
wort, durch unser lieben pfarrer und prediger be-
griffen und mit wissen und willen eines damals
regirenden rats im druck ausgegangen, mit uns,
und wir mit seiner ehrw. aller dinge einig sein,
und mit gottlicher verleihunge beiderseits dabei
bestendiglichen vorharren wollen, und demnach
sein ehrw. ein fleissiges ufsehen haben, damit
solche reine ware christliche lehre und bekentnus
alhier in kirchen, schulen und ganzer gemein ein-
trechtlichen, unverrukt und unverfelschet geführt,
gepflanzet, ausgebreitet und vor allen hin und wider
schwebenden und kunftigen irthumen und currup-
telen unbefleckt vorwaret und erhalten, darneben
auch ein ufrichtiger christlicher wandel gestiftet
und gefordert werde. Sein ehrw. will auch ob den
christlichen ceremonien, auch kirchen und schulen
disciplin und ordenungen halten, und da etwa
darinnen bessrunge bedacht wurde, soll dieselbe
nach gestalten sachen mit dem ministerio oder
unsern mitverordneten schulherrn berathschlaget
und dann nach gelegenheiten uns gebracht und
mit unserm wissen und willen zu werke gerichtet
werden, ab sich auch in der kirchen disciplin felle
begeben , darinnen aus gegrundten und wichtigen
ursachen linderunge der strafen von nothen, sol
solche moderation, linderunge oder scherfunge, bei
uns dem rath, ganzen ministerio und zugeordinten
censoribus, mechtiglichen beruhen, doch will sein
ehrw. darob sein, das in exequution der strafen,
mass und ordenunge nach form des bevehlichs
unsers herrn und heilandes Jesu Christi treulich
gehalten und alle mugliche mittel den sünder zu
gewinnen bei den seelsorgern in geheim vor zeugen,
vor seiner ehrw. als dem superintendenten, vor
dem ministerio und den eltesten, so aus einer iglichen
pfarr, eine ader zwo gottfurchtige christliche rats
oder andere personen, welche untadelhaftiges
wandels sein, von dem ausschoss der pfarrern
sollen erwehlet, und neben vorgemelten hern
superintendenten und ministerio gleiche voces
decisivas und gewalt in vorhoer und vorteilunge
haben, in stat der ganzen gemeinen kirchen vor-
gewandt werden. Ferner hat auch sein ehrw. um
mehrer befürderung unserer wahren religion be-
williget , in der hiligen schrift wochentlich eine
stunde, der wir uns mit seiner ehrw. vorglichen, in
unser schulen vor idermenniglichen dem zu horen
geliebet zu lesen. So will auch sein ehrw. ehe-
sachen, da sich felle und questiones juris divini
vormuthlich zu tragen mochten, neben andern unsern
dazu verordineten uf gelegne zeit, derer man sich
vergleichen wird, anzuhören und zu entscheiden,
unbeschwert erzeigen, ob auch religion sachen
halben hendel vorfielen darzu wir seiner ehrw.
bedurften, will sein ehrw. sich zu denselben in
und ausserhalb der stadt, neben andern unsern
verordineten, wie es der sachen und handelungen
gelegenheit nach beiderseits vor gut geachtet
wirdet, gutwillig gebrauchen lassen. Wir haben
uns auch des drucks halben mit seiner ehrw. also
vorglichen, das alhier keine theologische oder
theologei belangende schriften zu drucken vorstattet
werden sollen, sie sein dan zuvor durch sein ehrw.
und ander unser vorordinte besichtiget, unter-
zeichnet, und von uns dem rat zugelassen, und
damit hierinnen gefahr und unrichtigkeit umb
soviel mehr nach müglichen dingen vorkomen,
sollen die streit schriften, so man alhier abzu-
drucken begehrt, zweifach gleichs lauts ubergeben
und nach geschehener besichtigunge und unser zu-
lassunge in unser schreiberei eins zum abdruk
wideromb hingegeben und das ander verwahrlich
behalten und im abdrucken ohne vorwissen und
zulassen, wie obstehet, nichts verandert werden,
und wan der druck gefertiget, sol von den ge-
druckten exemplaren etzliche in unser schreiberei
uberantwortet werden, eins darinnen vor wahrlich
ufzuheben und jeden inspectorn eins zuvorreichen.
Jedoch was nicht personalia oder streitschriften,
sondern bloss und schlecht lehrbucher seint, daraus
man sich keines streits zuvormuthen, ab in den-