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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (2. Band = 1. Abtheilung, 2. Hälfte): Die vier geistlichen Gebiete (Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen), Amt Stolpen mit Stadt Bischofswerda, Herrschaft und Stadt Plauen, die Herrschaft Ronneburg, die Schwarzburgischen Herrschaften, die Reussischen Herrschaften, die Schönburgischen Herrschaften, die vier Harzgrafschaften: Mansfeld, Stolberg, Hohenstein, Regenstein, und Stift und Stadt Quedlinburg, die Grafschaft Henneberg, die Mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt), die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, das Erzbisthum Magdeburg und das Bisthum Halberstadt, das Fürstentum Anhalt — Leipzig: O.R. Reisland, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.26561#0571

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117. Verordnung des Fürsten Joachim. 1554. 118. Instruktion zur Visitation von Dessau. 1557. 557

Aber nach der predig am werkeltage sol man
diese kurze psalmen singen: Gott der vater wone
uns bei,
Were got nicht mit uns etc.,
Herr Christ der einig gottes son,
Verleihe uns frieden gnediglich,
Erhalt uns herr bei deinen wort,
Dank sagen wir alle,

Mit friede und freude,
Wol dem, der in gottes furchten stehet.
Nach der mittel predig
singe man: Danksagen wir alle, oder einen vers
von einem deudschen geistlichen gesange des
gegenwertigen festages oder sonst einen kurzen
gesang nach furstlicher ordnung.

117. Verordnung des Fürsten Joachim, betr. die Wiedereinführung von Synoden. Vom 22. Juni 1554.
[Aus Zerbst, Superintendentur-Archiv, XXIX, 26. Vgl. oben S. 506.]

Von gots gnaden Joachim furst zu Anhalt etc.
Unsern grues und geneigten willen zuvor,
erbare und achtpare lieben getreuen, wir muegen
euch nicht vorhalten, dass die ehrwirdigen, acht-
pare und wolgelarte unsere besonder lieben an-
dechtigen, er Theodorus Fabricius der heiligen
schrift doctor etc. und kleine er Johann unsers ab-
wesens unsern canzler angesprochen, ihme auch zwei
schreiben an uns dar neben zugestalt und uber-
schickt, und bei uns suchen lassen, wie es mit dem
ausgeschriebenen synodo uf negsten dinstag nach
Johannis zu Cerbst gehalten werden solte etc.,
wie wir des zur notturft und nach der lenge von
unserm canzler seind berichtet worden,
Und segen doruf uf euer vorbessern in alle-
wege vor not und guet an, wie es von weilant
den hochgebornen hochwirdigen fursten, hern
Johansen und hern Georgen fursten zu Anhalt etc.
unsern seligen und freundlichen lieben brudern
hochlöblicher milder gedechtnuss und uns aus
christlicher, gueter vorbetrachtunge und mit zeit-
lichem rat ist bedacht und vorordnet worden,
dass die synodi ihrer ordenung nach alle jar ge-
halten werden, und darinnen keine anderung fur-
genomen, darumb ihr dan auch dem ern super-
attendenten angezeiget bettet, dass er mit seinen
zugethanen und kirchendienern zu Cerbst den itzo
ausgeschriebenen und angesatzten synodum halten
und fortgengig sein lassen, und da es nicht ge-
schehen, das die pfarhern in der herschaft Cerbst
nochmals darzu vorschrieben wurden, und darmit
die sache desto ehr gefordert und ausgerichtet,
liessen wir uns gefallen, dass der doctor unter
ihnen die operas ausgeteilet und den pfarhern zu

Sanct Bartholmeus, desgleichen ern Johann Ert-
mann darzu gezogen, wie es auch an andern orten
also gehalten wurdet, dass dieselbigen neben dem
doctor die pfarhern ufm lande nach der orde-
nunge und uf die artikel, wie sie von doctor
Maior gestalt, gutlich vorhort und examiniret, und
von einem jedern rationem , intellectum et expli-
cationem verae, propheticae, et apostolicae doc-
trinae, wie das ein jeglicher latine oder deutsch
pro suo dono am besten thuen und berichten
konte, genomen, und sie daruf freundlich, was
ihnen mangeln wurde, unterrichtet hetten, und das
hirneben unter ihnen gleich wol auch collatio
scripturarum von notwendigen stucken und artikeln
reverenter et pie ad aedificationem geschehen
möchte.
Und wöllen uns zu ihnen vorsehen, sie werden
sich hierinnen dermassen unter einander erzeigen
und vorhalten, dass solcher ihrer fleiss dem al-
mechtigen zu lob und ehren und zu aufnehmunge
und besserunge seiner kirchen gereichen muege,
darane thuen sie got ein angenehm christlich
wolgefellig werk, dass er ihnen hie zeitlich und
dort reichlich und ewiglich belohnen wurdet, und
geschicht uns von ihnen darane zugefallen, in
gnaden und allem gueten zu bedenken. Datum
Dessau freitags nach Marcelli den 22. junii anno
domini tausent funfhundert vier und funfzig.
Aufschrift: Den erbarn und achtbarn unsern
lieben getreuen den verordneten reten zu Cerbst.
Belangend den angesatzten synodum, so uf
nehesten dienstag nach Johannis babtiste zu Cerbst
solle gehalten werden.

118. Instruktion zur Visitation des Amtsbezirks Dessau. 1557.
Aus Dessau, Superintendentur-Archiv, I. Hauptabtheilung, 3. Unterabtheilung, Nr. 1, Bl. 19—24. Vgl. oben S. 510.)

Instruction unser von gottes gnaden Joachims
fürsten zu Anhalt etc. auf die von uns verordenten
visitatorn, die wirdigen und erbarn unsere liebe
andechtigen und getreuen, ern Niclasen Kranken,
pfarhern alhie zu Dessaue, ern Jacoben Steiner,
unsern hofprediger, Baltasarn von Hünerberg und

Alexen Pulzen, wie sie sich allenthalben in der
itzigen visitation, so negst kommendes montags
nach Reminiscere dises 57. jares angefangen
werden, halten sollen.
Erstlich sollen sie die pfarher, diaconi, auch
alle andere kirchen und schuldiener examiniren
 
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