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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0180

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Die Mark Brandenburg.

leut in der Blankenfelde stift unterhalten, und
soweit ine moglich, damit reichen; und wo sie
nicht gnug dazu hetten, indes, bis die andern
zweinzig gulden aus dem gemeinen kasten wieder
abgeloset, zu bussen und sehen, das die kranken
nicht noth leiden. Wan aber die vorsteher von
diesen dreissig gulden rechnung thun, sol Hanss
Blanckenfeld oder die seines geschlechts sein,

dabei sitzen, die mit anhoren. Wurde aber Hans
Blanckenfeld die eintausent gulden ablegen, soll
der rath samt den kastenherrn zu Berlin die
widerum um einen zins austhun; damit der zins
ferner zur armen notturft mochte gekart werden.
Actum Coln an der Sprewe suntags Assump-
tionis Marie. Anno etc. im vierzigsten.

13. Nachtrag zu dem vorigen Visitations-Abschiede für Berlin. Von 1551. (Vgl. S. 155.)
[Aus „Die kirchliche Baulast. Urkundenbuch.“ S. 27—29.]

Nachdeme unser gnedigster herr, der kurfürst
zu Brandenburg, uf underthenigs ansuchen sr.
kurfürstl. gnaden landschaft, sonderlich aber der
stedte, verordnung gethan, die visitation in kirchen
und geistlichen sachen der stadt Berlin widerum
zu reiteriren und zu handeln, haben s. k. g.
visitatores dorauf die vorige gehaltene visitation
und abscheid derselbigen fur die hand genomen,
besichtiget und berathschlagt, auch was in der
sachen mitler zeit ergangen, gehort und erkundigt,
und sovil ursachen befunden, das sie es bei dem-
selbigen vorigen abschiede zu lassen, bewogen.
Doch haben sie mit vorwissen und gnediger be-
willigung unsers herrn den volgenden zusatz und
weiter verordnung gethan.
Und zum ersten lassen sie es des probsts zu
Berlin besoldung halben bei vorigen abscheide.
Und do den caplanen zu unser lieben frauen und
S. Niclas pfarkirchen auch besoldungen gesatzt
worden, und dieselbigen besserung dozu gebeten,
haben die visitatores bewogen: die notturft sein,
das die armen leute in den hospitalien zum
heiligen geiste und zu S. Jorgen mit dem pfar-
rechte, mit predigen, sacramentreichung und
trostungen auch sollen und mussen vorsorgt werden.
Dorum thun berurte visitatores hiemit setzen und
ordnen, das die beiden caplan unser lieben frauen
pfarkirchen sollen hinfuro wochlichen nach vor-
ordnung des generalsuperintendenten und probstes
zu Berlin zu den hospitalien predigen. Dofur soll
jedem caplan jerlich 10 gld. zu besserung seiner
besoldung zugelegt sein. Dozu sollen die fur-
steher des hospital jerlich 15 gld. von denen ein-
kommen des hospital, wie auch von alters den
messpfaffen geschehen, und 5 gld. der gemeine
kasten geben, und soll diese zulage uff weih-
nachten schirst anzufangen gerechnet werden.
Domit nun die caplan in S. Niclas pfar-
kirchen dene ad Beatam virginem mit den be-
soldungen mogen gleich werden und jeder auch
zulage haben, haben die visitatores auch ver-
ordnet, das nachdem weiland die Weispachin,
witwe selige, 400 thaler zum predigtamt und

predigtstuel alhie testirt, das wo sothan geld
würde aufkommen oder uf zinse gemacht, das
den caplanen von denselben zinsen jedem sollen
jerlich auch 10 gld. zu besserung seiner besol-
dung gegeben werden. Davon sollen der caplane
einer wochentlichen zu erhaltung der testirerin
letzten willens uf einen tag, nach verordnung des
superintendenten und probsts alhie, im grauen
kloster eine predig thun.
Zum andern seind auch die visitatores alhie
beruht worden, das hochgedachtes unsers gnedig-
sten herrn christliche kirchenordnung nicht allent-
halben oder von einstheils mit unwillen alhie
gehalten werde, welches der nechst geschehenen
annehmung und bewilligung alhie zuwider. Thun
demnach auf s. k. g. sonderen bevelich die visi-
tatores den vorigen abscheid in den allenthalben
vermeinen, also das sich der probst, caplan,
schule- und andere kirchendiener alhie sollen
nochmals im predigen, sacramentreichung, kirchen-
amten und ceremonien ordnen.
(Folgt ein hier nicht mit abgedruckter Abschnitt über
die Schule.)
Nachdem denn auch die beiden pfarkirchen
alhie kein sonderlich einkommen zu den kirchen-
gebeuden haben, bedenken die visitatores, das
man hette dozu zu hilfe gehabt und genommen,
das so ofte eine leiche in der kirchen inne be-
graben wurde, das davon, wie vor alters, ein
schock zu den gebeuden genomen und wo die leiche
ein tuch ufliegend hatte, dovon auch ein schock,
so man das tuch wieder haben wolte, gefordert
wurde, und das man sonst das tuch verkauft
hette.
Und weil vor alters das tafelgeld zu den
kirchgebeuden von jedem menschen jerlich 4 /&^
gegeben worden, das man zu den vier hauptfesten
hette wieder verordnet mit den tafeln fur den
kirchen zu stehen, domit das tafelgeld wieder
dorin gelegt werde, das auch der probst und
caplan hetten uffen predigtstul vormals gethan,
dasselbige wieder zu geben, domit mit dem-
selbigen etwas an gebeude konte erhalten werden.
 
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