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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0209

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Abschiede für die Altstadt und die Neustadt Brandenburg von 1575.

189

Gores Paul Blumenberg und Albrecht Frise hin-
furo den armen kasten vorwalten, auch die zinse
von den 12 schocken heubtsumma einfordern, und
mit dem beutel fleissig in den kirchen umber-
zugeben nicht vorseumen, auch die predicanten
die leute, darein und sonst in die arme kasten
was zustecken und den armen zubescheiden, von
der canzel treulich vormahnen sollen, wie dan
auch ein kasten zu brode neben dem geldkasten
in den kirchen, vor die armen darein zuwerfen,
gesatzt werden solle, und sollen also die vorsteher
dieses armen kastens solchs alles, wie obstehet,
und was den armen von frommen christen mehr
gegeben oder in testamenten bescheiden wirdet,
inhalts hochgedachts unsers gnedigsten herrn
visitationordnung der kirchen und armen zum
besten getreulich anlegen und austheilen.
Von den kirchvetern 1).
Zu dieser pfarrkirchen thun die visitatores
die vorigen gottshausleute, nemlich: Andres
Schulern 2), burgermeistern, Peter Fehren und
Mathias Klinkowen confirmiren und ihnen auf-
legen, die einkommen, nach laut des nachgeheften
registers, mit fleisse einzufordern, auch die ge-
beute und andere ausgaben davon getreulich zu
bestellen 3).
Als auch zu bauung und underhaltung dieser
kirchen viel gehorig und ein jeder christ die
kirchen im beulichen wirden erhalten zu helfen
schuldig, sollen die kirchveter bei dem pfarrer
und caplan anhalten, die vormugenden von der
canzel und in krankheiten zu vormahnen, dazu
mildiglich zugeben und zubescheiden, in ansehung,

Und sollen die vorsteher mit dem beutel fleissig
in den kirchen umherzugehen nicht vorseumen und
die predicanten die leute, darein und sonst in die
gemeine kasten was. zustecken und den armen zu-
bescheiden, von der canzel treulich vormahnen, wie
dan auch ein kasten zu brode neben dem geldkasten
in den kirchen, vor die armen darein zu werfen, gesatzt
werden solle. Und sollen also die vorsteher dieses
armenkastens solchs alles, wie obstehet, und was den
armen von frommen christen mehr gegeben oder in
testamenten bescheiden wirdet, inhalts hochgedachts
unsers gnedigsten herrn visitationordnung, den armen
zum besten getreulich anlegen und austheilen.
1) Bei N. heisst es: Von den kirchvetern S. Catha-
rinen pfarkirchen.
2) Bei N. heisst es: Hansen Ulrichen und Bartho-
lomey Krugern confirmirn und ihnen auflegen.
3) Bei N. folgt der Zwischenabsatz:
Und nachdeme die schranke am kirchhof mit erden
erfullet sein, sollen derwegen die kirchveter die schranke
forderlich reumen und also zurichten und vorwahren,
das die todengreber von den schweinen unzerwuhlet
pleiben mogen.

das es ein christlich werk, und sie und ihre
nachkommen der kirchen in hornng gottliches
worts und reichung der hochwirdigen sacrament
nicht entrachten konnen, darum 1) auch die kirch-
veter mit der tafel oder beutel zum vierzeiten
darein zu sammeln dester fleissiger sein sollen.
Von den hospitaln2).
Des hospitals Sanct Gertrudis vorsteher sollen
nochmals sein: Andres Schuler, burgermeister,
Assmus Haussfeldt und Paul Blumbergk, und des

1) Bei N. fehlt der Schlusssatz von „darum“ an.
2) Die folgenden Abschnitte „Von den hospitalen“
bis „Was ein erbar obrigkeit halben hierein zuthun
gebueret.“ lauten bei N. folgendermassen:
Von S. Pauells klosterkirchen und darein
zugerichten pfrunderhause.
Nachdeme weiland der durchlauchtigste hoch-
geborner furst und herr, eher Joachim, dieses namens
der ander, marggraf zu Brandenburg, des heiligen
römischen reichs erzkammerer und churfürst etc., unser
in gott ruhender gnedigster herr, hochloblicher und
milder gedechtnus, das schwarze Paulinerkloster alhie,
in der Neuenstadt Brandenburg, auf eins erbarn raths,
auch anderer frommer leute unterthenigsts suchen und
bitten, zum pfrunderhause und hospital anzurichten
gnedigst ubergeben und eigenthumlichen eingereumt,
auch zuerbauung und jherlichen unterhaltung von
s. churf. g. und durch derselben gnedigsten beforderung
mit dreitausend gulden mildiglich vorehret und begnadet
worden.
Vor solche christliche milde und nutzliche gabe
und vorehrung dan, pillich zuvorob gotte, dem all-
mechtigen , auch s. churf. g. und denen, so dazu rath
und that gegeben oder noch behulflich sein, von mennig-
lichen unterthenigste und gebuerliche danksagung
eigent und gebueret, nicht zweifelnde, der almechtige,
der ein vorgelter alles guten ist, werde es sein s.
churf. g. und ihnen reichlich belohnen und in andere
wege erstadten.
Auch ein erbar rathe bei ihren landesfursten und
menniglichen hochrümlich sein, das sie dennoch hoch-
gedachten ihrem in gott ruhenden gnedigsten herrn zu
ehren und unterthenigster danksagung ein epitaphium in
berurter klosterkirchen zu S. Pauell alhie machen und
setzen lassen, hoffentliches werde der hohen obrigkeit
und andern christlichen potentaten, zugleichen milden
gaben nicht geringe anleitung und ursach geben, damit
aber dis christliche werk, welches durch sonderlichen
fleiss der erbarn und wolweisen burgermeistern und
rathe alhie gar in kurzer zeit in trefflichen zunehmen
gesatzt, auch gemeiner stadt vor ire burgerschaft nicht
wenig nutzlich, ferrer durch gotts segen und treu-
herzigen milder und fleissiger leute beforderung, in
einem fur und fur wehrenden stande gebracht und er-
halten werden moge; achten die visitatores dieses
churfursten, ihres gnedigsten herrn, confirmation und
perpetuirung dazu nicht undienstlich, immassen dan
die visitatores vor ihre person, kraft ihres habenden
 
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