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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0262

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242

Die Mark Brandenburg.

Am 5. September 1541 verglichen sich die Visitatoren mit den Kalandsherren. (Vgl.
St.-A. Berlin, 47, 15, Ma. 136; Riedel I, 16, S. 344 ff.)
Endlich findet sich in Magdeburg, Cit. loc., 64d, ein Exemplar des Abschiedes vom
1. Juni 1581, unterschrieben und untersiegelt von „Andreas Praetorius, Doctor, concionator
aulicis et consistorii assessor, Prof. Radtmann, Steinbrecher, Sekretarius, M. Joachim Stein-
brecher“. Er wird nicht abgedruckt.
Zur Armen- und Krankenpflege s. Jahresber. des Altmärk. Vereins 31, Heft 1 (1903),
S. 112 ff.
Der Abschied von 1600 im St.-A. Magdeburg, Cultus-Archiv, Nr. 65, wird nicht abgedrukt.

37. Abschied und ordnung durch unsers gnedigsten herrn des churfursten zu Brandenburg verordente
visitatores in gehaltener visitation der stadt Osterburg, der religion, pfarren, caplaneien, schulen und hospital
halben gemacht. Vom 28. December 1541.

[Aus St.-A. Magdeburg, Rep. A. 76 I.
Nachdem die collation der pfarren alhie bis-
here durch die jungfrauen des klosters zu Crevese
geschehen, sollen sie noch zur zeit in resignation
oder abgang eins pfarrers, um einen andern neuen
pfarrer geburlich ersucht werden.
Und soll das ordentlich einkommen eins
pfarrers alhie allewege sein, die pachte, zinse,
rauhuner, fleischzehend und andere mehr gerechtig-
keit. ln dem dorf zu Czedov samt pachten und
zinsen alhie zu Osterburg, wie der itzige pfarrer
des den visitatoren ein register ubergeben. Dazu
soll der pfarrer noch haben, den vierzeitenpfennig
alhie, von idem menschen des jars 4 und wo die
in der kirchen nicht geopfert wurde, soll der rath
von haus zu haus schicken, denselben manen lassen.
Es soll auch der pfarrer das pfarrecht im
dorf Czedov, als einem zugehorigen filial der
pfarren alhie allewege bestellen.
Uber das soll auch der pfarrer die funf pfar-
hufen, alhie vor der stadt gelegen samt einen
garten haben.
Von dem kuster.
Es achten die visitatores gnug sein, das alhie
hinfuro allein ein oberkuster zu halten, des jerlich
einkommen soll sein:
3 pfennig aus jedem hause jerlich,
1 mark aus der kirchen,
2 mark von den privaten soll er Joachim
Meseberg noch geben von der commenden, so
er dazu hat,
1 pfund von dem lehen Trinitatis,
15 sch. vom rath,
5 sch. von den knochenhauern,
1 pfund von der pfarre.
Vom caplan.
Es soll alhie forderlich angenommen werden
ein caplan, dem soll von dem vorrath des ge-

A. Bl. 16 ff.; Cultus-Archiv Nr. 64c.]
meinen kastens, davon hie unden gesagt, jerlich
gegeben werden vierzig gulden an gelde, 2 wispel
roggen, 2 wispel gerste und 1 wispel hafern, und
daruber frei wohnung; were derselbige auch von
sunderlicher geschickligkeit, mechte ime der
pfarrer noch zehen gulden dazu legen.
Und sollen sich der pfarrer, caplan und
schule alhie im predigen, sacramentreichung,
kirchenceremonien und gesengen, hochgedachtes
unsers gnedigsten herrn christlichen kirchen-
ordnung verhalten, und soll der pfarrer des son-
tags und an andern feiertagen des morgens, wan
das amt gehalten wirdet, allewege predigen das
evangelium, so des tags gelegt, und zur vesper
in cathechismo. Aber sonst soll des werktags
allewege uff de mithwoch und freitage auch ge-
predigt werden.
Von den vicarien.
Die vicarien, commendisten und calandsherrn
alhie, sollen hinfuro an stadt der messen, so sie
zuvor gehalten, teglich des summers um sechs hore
des morgens, und des winters um sieben hore die
metten, und nachmittags um zwey hore die vesper
allewege de tempore singen, desgleichen sollen
sie auch des suntags und an andern feiertagen
der schule das amt und vesper helfen singen,
sollen auch stetigs zu den predigten gehen und
dem pfarrer geburlichen gehorsam leisten, auch
wan es noth, helfen beicht heren und sacrament
reichen, sollen auch bei verlust irer lehen keine
unzuchtige weibspersonen bei sich halten, wie ine
das geistlich recht auch vorpeut.
Von der schule.
Es soll hinfuro die stadtschreiberei alhie von
der schule gesundert und ein schulmeister furder-
lich angenommen und demselben jerlich aus dem
gemeinen kasten 30 fl. gegeben werden, soll
 
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