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Die Mark Brandenburg,
verwandt, in sonderm ernste einbinden und auf-
legen, sich seiner curfürstl. gnaden ausgangen
kirchen- und visitationordnunge, auch dieses ab-
schieds genzlichen zu verhalten.
Diesen abschied wollen die visitatorn dismals
nach gelegenheit dieser itzigen zeit und leufte
aufgerichtet und gegeben haben und soll ein erbar
rath dem pfarrer, caplenen und schulverwanden,
auch allen vorstehern der kasten und hospital
abschrift davon zustellen, oder do sie die vom
rathe nicht erlangen konnten, so hat der visitatorn
notarius bevelch, inen copei desselben mitzuteilen,
damit sie sich dester besser darnach zu richten
haben mogen.
Gott, der almechtige, in des handen es allein
stehet, verleihe seine gnade, das es zu seinen
gottlichen ehren, zu forderunge seins heiligen
namens und worts, auch dem ministerio und ge-
meiner stadt zum besten gereichen moge, alles
getreulich und ungeverlich. Urkundlich mit der
visitatorn pitzschaften versiegelt und eigen handen
unterschrieben. Actum in der alten stadt Salz-
wedel den 22. Juni tausent fünfhundert und im
neuen und siebenzigsten jahre.
50. Ordnung und Abschied durch unsers gnedigsten herrn des churfursten zu Brandenburg etc. verordnete
visitatores in der neuen stadt Soltwedel, in gehaltener visitation daselbs der religion, pfarren, caplan, schule,
hospital und anderer mehr zugehorung halb gemacht. Vom 16. August 1541.
[Aus St.-A. Magdeburg, Cultus-Archiv Salzwedel 177 c.]
Nachdeme die vorleihung und bestellung
dieser pfarren hievor einem probst des klosters
zum heiligen geist vor dieser stadt alhir gelegen,
zugestanden, aber nun mals, wie den visitatoren
bericht gescheen, dem erbarn rat dieser neuen
stadt Soltwedel cedirt und samt der zugehorung
der pfarren abgetreten worden, soll auch hinfuro
der rat allewege nach abgang oder resignation
eines pfarrers einen andern pfarrer dem probst
der altenstadt Soltw. loco ordinarii zu presentiren
haben, und weil itzo noch kein ingesatzter oder
instruirter pfarrer alhir ist, soll der rat forderlich
einen gelerten gottfurchtigen man zum pfarrer
presentiren und zur pfarren kommen lassen.
Und soll ein pfarrer to siner whanung haben
das pfarhaus und weil dasselbige etwas verfallen,
soll es der rat von dem vorrath des gemeinen
kastens, davon hernach gesetzt, widerum erbauen
und in baulichen wesen erhalten.
Daruber soll der pfarrer haben und ge-
brauchen einen garten uber dem klingeberge vor
dem luchowischen dore, zur pfar gehorich, item
eine Avisen, an der Jetzen bei den dreien kreutzen
gelegen, ein winspel rocken jerlichs pacht von
Haussen Vettebacken zu Buckewitz, dreissig scheffel
rocken und ein virtel uberpacht von Gericken
Baken zu Sellentin; anderthalb winspel rocken
von Peter Stein zu Sellentin; achtzehn scheffel
rocken von Joachim Bussen zu Gussenfelde; sechs
schfl. rocken uberpacht von Tide Vettebaken zu
Altmerslebe [am Rande: sind abgelost]. Daruber
soll ein pfarrer auch haben den opfer und vier-
zeiten pfennig von idem menschen, so zum sacra-
ment gehet, jerlich vier pfenning, und nachdeme
sich etliche desselben ein zeit lang wider recht
und altherkommen gewidert, auch in der kirchen
nicht opfern, soll solcher opfer hinfuro dermassen
einbracht werden, das der pfarrer ides virtel jars
durch einen stadtdiener, den der rat dozu gönnen
soll, in alle heuser in dieser stadt umschicken
und von idem menschen, so zu der kirchen und
zum sacrament gehet, den opferpfenning einfordern
lassen soll.
Damit dan ein pfarrer alhie sein notturftig
auskommen haben moge, sollen ime uber das
vorige einkommen jerlich achtzig fl. aus dem
gemeinen kasten alhie zugelegt und gegeben
werden. Wurde dan ein pfarrer alters oder krank-
heit halben alhie zu dienen nicht in vermugen
sein, sollen ime gleichwoll 30 fl. aus dem gemeinen
kasten, so ferne alse he .alhie bleiben wurde, zu
seiner unterhaltung gegeben werden.
Es soll sich auch ein pfarrer alhie hoch-
gedachtes unsers gnedigsten herrn christlichen
ordnung im predigen, sacramentreichung und
kirchenceremonien verholten und es forderlich
nach der ordnung bestellen und anrichten, und
den probst der altenstadt oder dene, so es der
probst bevelen wurde, loco ordinarii und als einen
superintendenten geburlich erkennen und ihme
ziemlichen gehorsam leisten.
Von dem caplan.
Neben einem pfarrer alhie soll auch ein
caplan gehalten werden, des jerliche besoldung
soll sein 60 gulden an muntz aus dem gemeinen
kasten freie behusung und die accidens davon
hernach gesetzt.
Und sollen pfarrer und caplan ordnen und
sich vorgleichen, das alle sontage, auch an andern
feiertagen des morgens frue im sommer um funf
und des winters um sech hora in der pfarrkirchen
das evangelium des sontags oder feiertags vor
das gemeine dienstvolk geprediget und hernach
zwischen siben und achte hora das amt und predigt
gehalten, dergleichen soll der catechismus alle
Die Mark Brandenburg,
verwandt, in sonderm ernste einbinden und auf-
legen, sich seiner curfürstl. gnaden ausgangen
kirchen- und visitationordnunge, auch dieses ab-
schieds genzlichen zu verhalten.
Diesen abschied wollen die visitatorn dismals
nach gelegenheit dieser itzigen zeit und leufte
aufgerichtet und gegeben haben und soll ein erbar
rath dem pfarrer, caplenen und schulverwanden,
auch allen vorstehern der kasten und hospital
abschrift davon zustellen, oder do sie die vom
rathe nicht erlangen konnten, so hat der visitatorn
notarius bevelch, inen copei desselben mitzuteilen,
damit sie sich dester besser darnach zu richten
haben mogen.
Gott, der almechtige, in des handen es allein
stehet, verleihe seine gnade, das es zu seinen
gottlichen ehren, zu forderunge seins heiligen
namens und worts, auch dem ministerio und ge-
meiner stadt zum besten gereichen moge, alles
getreulich und ungeverlich. Urkundlich mit der
visitatorn pitzschaften versiegelt und eigen handen
unterschrieben. Actum in der alten stadt Salz-
wedel den 22. Juni tausent fünfhundert und im
neuen und siebenzigsten jahre.
50. Ordnung und Abschied durch unsers gnedigsten herrn des churfursten zu Brandenburg etc. verordnete
visitatores in der neuen stadt Soltwedel, in gehaltener visitation daselbs der religion, pfarren, caplan, schule,
hospital und anderer mehr zugehorung halb gemacht. Vom 16. August 1541.
[Aus St.-A. Magdeburg, Cultus-Archiv Salzwedel 177 c.]
Nachdeme die vorleihung und bestellung
dieser pfarren hievor einem probst des klosters
zum heiligen geist vor dieser stadt alhir gelegen,
zugestanden, aber nun mals, wie den visitatoren
bericht gescheen, dem erbarn rat dieser neuen
stadt Soltwedel cedirt und samt der zugehorung
der pfarren abgetreten worden, soll auch hinfuro
der rat allewege nach abgang oder resignation
eines pfarrers einen andern pfarrer dem probst
der altenstadt Soltw. loco ordinarii zu presentiren
haben, und weil itzo noch kein ingesatzter oder
instruirter pfarrer alhir ist, soll der rat forderlich
einen gelerten gottfurchtigen man zum pfarrer
presentiren und zur pfarren kommen lassen.
Und soll ein pfarrer to siner whanung haben
das pfarhaus und weil dasselbige etwas verfallen,
soll es der rat von dem vorrath des gemeinen
kastens, davon hernach gesetzt, widerum erbauen
und in baulichen wesen erhalten.
Daruber soll der pfarrer haben und ge-
brauchen einen garten uber dem klingeberge vor
dem luchowischen dore, zur pfar gehorich, item
eine Avisen, an der Jetzen bei den dreien kreutzen
gelegen, ein winspel rocken jerlichs pacht von
Haussen Vettebacken zu Buckewitz, dreissig scheffel
rocken und ein virtel uberpacht von Gericken
Baken zu Sellentin; anderthalb winspel rocken
von Peter Stein zu Sellentin; achtzehn scheffel
rocken von Joachim Bussen zu Gussenfelde; sechs
schfl. rocken uberpacht von Tide Vettebaken zu
Altmerslebe [am Rande: sind abgelost]. Daruber
soll ein pfarrer auch haben den opfer und vier-
zeiten pfennig von idem menschen, so zum sacra-
ment gehet, jerlich vier pfenning, und nachdeme
sich etliche desselben ein zeit lang wider recht
und altherkommen gewidert, auch in der kirchen
nicht opfern, soll solcher opfer hinfuro dermassen
einbracht werden, das der pfarrer ides virtel jars
durch einen stadtdiener, den der rat dozu gönnen
soll, in alle heuser in dieser stadt umschicken
und von idem menschen, so zu der kirchen und
zum sacrament gehet, den opferpfenning einfordern
lassen soll.
Damit dan ein pfarrer alhie sein notturftig
auskommen haben moge, sollen ime uber das
vorige einkommen jerlich achtzig fl. aus dem
gemeinen kasten alhie zugelegt und gegeben
werden. Wurde dan ein pfarrer alters oder krank-
heit halben alhie zu dienen nicht in vermugen
sein, sollen ime gleichwoll 30 fl. aus dem gemeinen
kasten, so ferne alse he .alhie bleiben wurde, zu
seiner unterhaltung gegeben werden.
Es soll sich auch ein pfarrer alhie hoch-
gedachtes unsers gnedigsten herrn christlichen
ordnung im predigen, sacramentreichung und
kirchenceremonien verholten und es forderlich
nach der ordnung bestellen und anrichten, und
den probst der altenstadt oder dene, so es der
probst bevelen wurde, loco ordinarii und als einen
superintendenten geburlich erkennen und ihme
ziemlichen gehorsam leisten.
Von dem caplan.
Neben einem pfarrer alhie soll auch ein
caplan gehalten werden, des jerliche besoldung
soll sein 60 gulden an muntz aus dem gemeinen
kasten freie behusung und die accidens davon
hernach gesetzt.
Und sollen pfarrer und caplan ordnen und
sich vorgleichen, das alle sontage, auch an andern
feiertagen des morgens frue im sommer um funf
und des winters um sech hora in der pfarrkirchen
das evangelium des sontags oder feiertags vor
das gemeine dienstvolk geprediget und hernach
zwischen siben und achte hora das amt und predigt
gehalten, dergleichen soll der catechismus alle