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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0394

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Die Markgrafenthümer Oberlausitz und Niederlausitz.

Bautzen am 26. Juni 1539 (nach Bestätigung durch König Ferdinand) publizirt wurde, bedarf
nicht des Abdrucks (Wilke, S. 164 ff.).
Wilke druckt S. 306 eine Kirchenordnung des Rathes vom 28. August 1633 ab. Vgl.
auch Kgl. sächs. Haupt-Staats-Archiv Dresden, Loc. 9509, Budissinische Kirchenordnung von
1633. Der Rath führte ein strenges Regiment auch in kirchlichen Dingen, wie aus einer Reihe
von Einzel-Anordnungen hervorgeht (Wilke, a. a. O. S. 299 ff.).

Camenz.
Litteratur: G. J. Müller, a. a. O. S. 455 ff.; Dietmann, Oberlaus. Priesterschaft.
1777; Bönisch, Topographie der Stadt Camenz. Camenz 1825. S. 307 ff.; Cod. diplom.
Saxoniae. II, 7, S. XII ff. Munde, in Neue sächs. Kirchengalerie.
Ordnungen sind nicht überliefert.
Eine Hochzeitsordnung von 1656 ist bei Weinart IV, S. 367 ff. genannt. Die
Kirchenbücher beginnen mit dem Jahre 1583 (Tauf- und Trauregister), die Sterberegister erst
mit 1602.

Görlitz.
Litteratur: Grosser, a. a. O. Theil 1, S. 25 ff.; Haupt, Geschichte der evang. Haupt-
und Pfarr-Kirche zu S. Peter und Paul in Görlitz. Görlitz 1857; G. J. Müller, a. a. O.
S. 314 ff.; Görlitz zur Zeit der Reformation (aus dem Jahrbuche des Bürgermeisters Hass mit-
getheilt von Haupt, Neues Laus. Magazin 19, S. lff.); Giese, Beiträge zur Kirchen- und
Predigergeschichte der Sechsstadt Görlitz 1769—1781; Verzeichniss Oberlausitzischer Urkunden.
Herausgegeben von der Oberlaus. Gesellsch. der Wissenschaften. Görlitz 1805. Bd. 2, S. 200;
v. Kamptz, a. a. O.; Pufe, Zweiter Beitrag zur Reformationsgeschichte der Stadt Görlitz.
Görlitz 1818; Soffner, a. a. O. S. 427 ff.; C. G. Th. Neu mann, Geschichte von Görlitz.
Görlitz 1850; Stadt und Kirchengemeinde von Görlitz in ihrem Verhältniss zur Erhaltung des
evang. Kirchenwesens, ein Rückblick auf seine geschichtliche Gestaltung seit dem 15. Jahr-
hundert bis auf die Gegenwart: Evang. Kirchenblatt für die Gemeinde Görlitz 39 (1906), Nr. 22.
Die Reformation gewann frühzeitig Eingang. Seit 1525 wurden die alten Einrichtungen
und Gebräuche nach und nach abgeschafft. Die Einführung der neuen Gebräuche geschah
schrittweise und es herrschte hier grosse Freiheit für die Pfarrer. Von Othomar
Epplinus, der seit 1553 Pfarrer war, wird berichtet: „hatt auch viel feine Ceremonien in der
Kirchen angerichtet, nemlich die leichpredigten, item, dass 4 knaben fürm altare der Communion
das Sanctus singen, desgl. dass man in der kirchen beym creutze die Evangelien und episteln
teutsch lieset u. s. w., und sind diese gebreuche in der Christ-Messe [Weihnachten] angefangen
worden“.
Einzelne Anordnungen des Rathes werden überliefert. So verordnete der Rath 1566,
dass in der Franziskanerkirche die Litanei in deutscher Sprache täglich gesungen werden solle
(was aber bereits in demselben Jahre wieder eingestellt wurde); 1568 wurde bestimmt, dass
der zweite Prediger in dieser Kirche jeden Mittwoch predigen solle; 1573 wurde das Almosen-
sammeln mit dem Klingelbeutel eingeführt, jedoch 1584 wieder abgeschafft. Grössere Ordnungen
allgemeiner Natur sind nicht überliefert, jedoch enthalten die Stadt-Statuten von 1565 einige
Bestimmungen über Sonntagsheiligung und ordentliches Benehmen in der Kirche, bei Neu
 
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