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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (3. Band): Die Mark Brandenburg, die Markgrafenthümer Ober-Lausitz und Nieder-Lausitz, Schlesien — Leipzig: O.R. Reisland, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.26784#0493

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Polnisch-Wartenberg mit Goschütz. Das Fürstenthum Glogau.

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unter Markgraf Johann, dem die Neumark und das Fürstenthum Krossen mit dem Tode
seines Vaters Joachim I. zufielen, beginnt die Reformation. Die Entwicklung geht mit Branden-
burg zusammen. Vgl. unter Brandenburg, speciell auch für Züllichau.

Die Standesherrschaft Polnisch-Wartenberg mit Geschütz.
Litteratur: Merkwürdige historische Beschreibung der Stadt und freien Standesherrschaft
Wartenberg und Bralin. Gedruckt 1741; Gomolcke, Historia ecclesiastica Wartenbergensis.
1745; Kurts, Denkwürdigkeiten der Stadt und Standesherrschaft Wartenberg. Wartenberg 184(3.
Diese Herrschaft gehörte ursprünglich den Piasten von Oels; 1489 wurde sie von Oels
getrennt und an Joh. von Haugwitz verkauft; 1529 kaufte sie Joachim von Maltzan, 1570
Georg Braun von Ottendorf, 1592 Burggraf Abraham von Dohna.
In der Standesherrschaft Polnisch-Wartenherg, zu welcher bis 1570 auch die Herrschaft
Goschütz gehörte, wurde die Reformation eingeführt durch Freiherrn Joachim von Maltzan
(f 1554. Zeitschr. XII, S. 22. Daher unrichtig Anders S. 17; Berg S. 20. Vgl. Soffner
S. 239), vielleicht schon in den zwanziger Jahren. Hans Bernhard von Maltzan führte die-
selbe weiter durch. Wartenberg war Sitz des Superintendenten, der zusammen mit der
standesherrlichen Regierung und den Senioren das Kirchenwesen leitete. Die evangelischen
deutschen und polnischen Prediger sind aufgezählt bei Gomolcke S. 5 ff. und Kurts S. 45.
Alle Besitzer der Herrschaft waren protestantisch, bis auf den letzten, Abraham von Dohna,
der aber der um ihre Religion besorgten Stadt 1593 ein Religionsprivileg ausstellte (abgedruckt
bei Gomolcke S. 12 und Kurts S. 53). Über einen Tumult in Gross-Wartenberg wegen
Einführung eines katholischen Pfarrers 1592 ff. siehe St.-A. Breslau. Repertor. Standesherr-
schaft A. 30, Standesherrschaft Wartenberg X, la.
Im Jahre 1601 nahm aber Abraham von Dohna den Protestanten die grosse Kirche
St. Peter und Paul fort und beschwichtigte sie mit einem Religions-Revers (Gomolcke S. 14;
Kurts S. 57).

Das Fürstenthum Glogau.
Über die Reformation im Fürstenthum und in den Städten Glogau, Freystadt, Guhrau,
Grünberg, Sprottau, Schwiebus, Polkwitz s. Ehrhardt III, 1 S. lff.; Soffner S. 294—339.
Für Schwiebus vgl. Knispel, Gesch, der Stadt Schwiebus. Züllichau 1765, S. 122 ff.;
Berthold, Evangel. Bekenntnistreue in alter Zeit. Gesch. der Kirche zu Schwiebus 1537
bis 1750. Schwiebus 1889 (ganz populär).
Für Sprottau vgl. von Wiese in Jahresbericht des Progymnasiums. Ostern 1897. Eine
Handschrift des Pfarrers Kluge von Neumarkt im St.-A. Breslau E. 42a giebt eine Zusammen-
stellung der evangelischen Geistlichen, insbesondere auch für Sprottau.
Zur Reformations-Geschichte in Freystadt vgl. Förster, Analecta Freystadiensia oder
Freystädtische Chronica. Lissa 1751, S. 152 ff.; Hesse, Gesch. der Stadt Freystadt in Nieder-
schlesien. Freystadt 1865, Anhang S. 4 ff.
Für Glogau vgl. Weigelt, Der Kirchenstreit in Gross-Glogau (1564—1609), in Zeitschr.
des Ver. für Gesch. usw. 22, S. 25 ff.; Festschr. der evang.-luth. Kirche zu Gross-Glogau. Glogau 1852;
Gesch. der evang.-luther. Kirchengemeinde zum Schifflein Christi. Festgabe. Glogau 1902 (als
erster Geistlicher wirkte Joachim Specht in dem benachbarten Brostau); Minsberg, Gesch. der
Stadt und Festung Gross-Glogau. Glogau 1853, S. 12 ff'., 75 ff., 79 ff'. S. 82 wird dort über Ein-
führung des Simultaneum an einer Kirche in Glogau 1581 berichtet; der Prediger Christophorus
Sehling. Kirchenordnungen. III. 60
 
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