18. Die „Neue Ordnung"
gebotett werden, schullen in dem falle ock nicht dra-
gen golt, sulver, perlden, edelsteine, syden gewandt
nach wiltwerck39, by vorlust dessulvenn. Welck man
edder fruwe, so mit einer eheligen edder frihen per-
sonen in ehebrekerie begrepen, betreden und over-
wiset wurde und den ehebrock bekennede, schall
uthe der stadt vorwiset werden unnd der thwey jar
langk ahne gnade enberen. Und hirup mogen man
und fruwe nach rechts ordenunge seck scheiden la-
tenn, edt were denne sake, datt se beyde seck sul-
vest wedderumb vorsonedenn und by einander bly-
ven woldenn. |24v|
Und wo vormerckett, datt de sustveste gewekene
persone sick in der tidtt beterde, dwile de also uthe
der stadt were, de mochte alsdenne nach den thween
jaren wedderumb in de stadt gestadett werden. Und
scholde ersten unsm, dem rade, by voriger peene der
veirtig marck willen gemakett hebben.
Wo averst jemandes darnach avermals im ehebrocke
betreden, begreppenn und overwiset wurde, ock de
datt bekennede, de schall opentligenn40 in gehege-
dem gerichte41 umb des ehebrockes willen in achte
dagen uthe der stadtt ewig vorwisett und numer-
mehr wedder darin gelaten werdenn. Und we dar-
nach inwendig der stadt begrepen wurde, de schall
ahne gnade mit dem swerde gestraffet werden.
|28r| Rekenschop der hoßpitaleren
De vormunden und vorweser der hospitaln des
Seeckhoffs, Hilligen Creuts, Sancte Anne und Cru-
cis by dem Franckenberge42 schullen alle jar in den
achte dagen to Passchen43 von wegen ores ampts
gnugsame und volstendige rekenschopp uns, dem ra-
de, edder denen, so von uns sunderlig dartho vor-
m Erg. über der Zeile.
39 Pelzwerk, s. Grimm, DWb 30, Sp. 132; Schiller /
Lübben 5, S. 723.
40 Öffentlich.
41 Gehaltenem Gericht, s. DRW 10, Sp. 549f. Der Aus-
ordenett und gesatt, gudtwillig und ahne vortogk
doen. Und als denne schall alle mahel nach gelegen-
heitt by uns de macht stan, de olden vormunden tho
beholdende edder andere in ore stede tho vororde-
nende und to settende etc.
Ock schullen dejenigen, so tho den unnd allen an-
deren unsers, des rades, und gemeiner stadt empte-
ren gekoren und gesatt werden, ahne sonderligen,
wideren befehell alle ores besten vorstandes und
vormugens densulven empteren, als gotlig, erlig, bil-
lig und recht ist, vorstan, de ock vorwalten und vor-
hegen, also dat in deme nicht eigennutts gepracti-
cirt, gesocht eft genomen schall werdenn etc., |28v|
besonderen datt sullve alle in des ampts und gemei-
ner stadtt nutt unnd beste datt sullve allenhalfen,
darmede tho buwen und beteren, ahnleggenn wer-
den und keren, wo den ein ider man ensodans tho
doende plichtig und schuldig ist, by pene des ampts
berovunge und henforder dessenn ader keins ande-
ren mehr werdig tho synde.
Der kerken rekenschafft
So schall men ock henforder von allen kercken jer-
liges up geborlige tidtt gnugsame, fulstendige, gude
rekenschop, denen ensodans gebordt, guthwilligen,
wu sich gehordt, doen.
Von woyker
Niemandt schall dem anderen gelt up woyker doen,
besonder uth siner christligen leve dorch Got und
umbsunst lenhen. We aferst dem anderen ethwes up
tinß vorstrecken und leyhen wurde, darup schall
vorgondt und nachgegefen syn, datt me up thwintig
gulden einen gulden und also nach der werde-
druck gericht hegen geht von der abgegrenzten, befriede-
ten Gerichtsstätte unter freiem Himmel aus, s. Grimm,
DWb 10, Sp. 777f.
42 Zu den Spitälern vgl. die Einleitung zu Nr. 26,
S. 215-217.
43 Ostern.
299
gebotett werden, schullen in dem falle ock nicht dra-
gen golt, sulver, perlden, edelsteine, syden gewandt
nach wiltwerck39, by vorlust dessulvenn. Welck man
edder fruwe, so mit einer eheligen edder frihen per-
sonen in ehebrekerie begrepen, betreden und over-
wiset wurde und den ehebrock bekennede, schall
uthe der stadt vorwiset werden unnd der thwey jar
langk ahne gnade enberen. Und hirup mogen man
und fruwe nach rechts ordenunge seck scheiden la-
tenn, edt were denne sake, datt se beyde seck sul-
vest wedderumb vorsonedenn und by einander bly-
ven woldenn. |24v|
Und wo vormerckett, datt de sustveste gewekene
persone sick in der tidtt beterde, dwile de also uthe
der stadt were, de mochte alsdenne nach den thween
jaren wedderumb in de stadt gestadett werden. Und
scholde ersten unsm, dem rade, by voriger peene der
veirtig marck willen gemakett hebben.
Wo averst jemandes darnach avermals im ehebrocke
betreden, begreppenn und overwiset wurde, ock de
datt bekennede, de schall opentligenn40 in gehege-
dem gerichte41 umb des ehebrockes willen in achte
dagen uthe der stadtt ewig vorwisett und numer-
mehr wedder darin gelaten werdenn. Und we dar-
nach inwendig der stadt begrepen wurde, de schall
ahne gnade mit dem swerde gestraffet werden.
|28r| Rekenschop der hoßpitaleren
De vormunden und vorweser der hospitaln des
Seeckhoffs, Hilligen Creuts, Sancte Anne und Cru-
cis by dem Franckenberge42 schullen alle jar in den
achte dagen to Passchen43 von wegen ores ampts
gnugsame und volstendige rekenschopp uns, dem ra-
de, edder denen, so von uns sunderlig dartho vor-
m Erg. über der Zeile.
39 Pelzwerk, s. Grimm, DWb 30, Sp. 132; Schiller /
Lübben 5, S. 723.
40 Öffentlich.
41 Gehaltenem Gericht, s. DRW 10, Sp. 549f. Der Aus-
ordenett und gesatt, gudtwillig und ahne vortogk
doen. Und als denne schall alle mahel nach gelegen-
heitt by uns de macht stan, de olden vormunden tho
beholdende edder andere in ore stede tho vororde-
nende und to settende etc.
Ock schullen dejenigen, so tho den unnd allen an-
deren unsers, des rades, und gemeiner stadt empte-
ren gekoren und gesatt werden, ahne sonderligen,
wideren befehell alle ores besten vorstandes und
vormugens densulven empteren, als gotlig, erlig, bil-
lig und recht ist, vorstan, de ock vorwalten und vor-
hegen, also dat in deme nicht eigennutts gepracti-
cirt, gesocht eft genomen schall werdenn etc., |28v|
besonderen datt sullve alle in des ampts und gemei-
ner stadtt nutt unnd beste datt sullve allenhalfen,
darmede tho buwen und beteren, ahnleggenn wer-
den und keren, wo den ein ider man ensodans tho
doende plichtig und schuldig ist, by pene des ampts
berovunge und henforder dessenn ader keins ande-
ren mehr werdig tho synde.
Der kerken rekenschafft
So schall men ock henforder von allen kercken jer-
liges up geborlige tidtt gnugsame, fulstendige, gude
rekenschop, denen ensodans gebordt, guthwilligen,
wu sich gehordt, doen.
Von woyker
Niemandt schall dem anderen gelt up woyker doen,
besonder uth siner christligen leve dorch Got und
umbsunst lenhen. We aferst dem anderen ethwes up
tinß vorstrecken und leyhen wurde, darup schall
vorgondt und nachgegefen syn, datt me up thwintig
gulden einen gulden und also nach der werde-
druck gericht hegen geht von der abgegrenzten, befriede-
ten Gerichtsstätte unter freiem Himmel aus, s. Grimm,
DWb 10, Sp. 777f.
42 Zu den Spitälern vgl. die Einleitung zu Nr. 26,
S. 215-217.
43 Ostern.
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