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Telekleides

entstanden. Sie ist obendrein als eine Erweiterung des Modells anzusehen, das
in Dover 1975, 124-5 im Hinblick auf den aristophanischen Stil entwickelt
wurde, wo fünf verschiedene Register der Diktion isoliert wurden: die geläu-
fige Sprache, die Umgangssprache, die technischen Sprachen, die Sprache der
ernsthaften Dichtung und die eigentlich komische Sprache.
Vier der fünf von Dover entwickelten Kategorien überschneiden sich
mit den hier verwendeten (,Formen der gehobenen poetischen Sprache“,
,kolloquiale Elemente“, ,komische Lexeis“, ,fachsprachliche Ausdrücke“).
In die hier nicht berücksichtigte Kategorie der geläufigen Sprache“ fallen
von selbst alle diejenigen Formen, welche unter keine weitere Rubrik sich
subsumieren lassen: es handelt sich um den neutralen, nicht spezifisch kon-
notierten Standardwortschatz. Die zusätzlich eingeführten Kategorien sind
unterschiedlich zu erklären. Die dialektale Markierung (,attische Formen“,
,Formen aus anderen griechischen Dialekten“) hat in vielen Fällen stilistische
Relevanz und läßt sich als solche in keine der fünf Kategorien Dovers ein-
reihen: ob etwa die Form άνηρώτιζεν (fr. 55) der geläufigen oder kolloquialen
Sprache angehörte, kann nicht mehr erwiesen werden, als attische Form je-
doch hat sie die Aufmerksamkeit der Eexikographen erregt; bei einer Form
wie Εύτρη'ίους (fr. 63) dürfte einerseits den attischen Zuschauern die dialektal
bestimmte Binnen-Aspiration aufgefallen sein und dieses Phänomen muß
notwendigerweise separiert von anderen Ebenen, etwa der obszön-sexuellen
Anspielung, aufgefaßt werden, die wiederum für sich betrachtet von Rö-
mischer Eexis“ zu sprechen gestatteten. Die Besonderheit eines Ausdrucks
kann weiterhin schlicht von seiner Seltenheit rühren, die grundsätzlich eine
präzisere Klassifizierung verhindert (daher die Kategorie:,seltene Wörter und
Konstruktionen“): eine objektiv rare Form wie εργολήπτης (fr. 62) könnte
ebensowohl der technischen Fachsprache angehören wie dem geläufigen, ko-
mischen oder gar gehobenen Register der Diktion. Zur näheren Bestimmung
sind unsere Kenntnisse in derartigen Fällen inadäquat. Das eher inhaltliche
Etikett ,obszön-sexuelle Ausdrücke“ erweist sich bei einem Komiker als
generell bequem, wenngleich es sowohl exotisch klingende Formen wie
σαβαρίχην (die sich ebenso als komische Eexeis rubrizieren ließen; fr. 70)
als auch geläufigere wie κινήσαντες enthält (vgl. fr. 64). Die Kategorien
,Sprichwörter und Formeln“ sowie stilistisch relevante Eigenheiten“ lassen
sich insofern rechtfertigen, als sie die Schnittstelle zwischen rein sprachlichen
und syntaktisch-stilistischen Phänomenen zu beschreiben helfen: so ist etwa
ναι μά τάς κράμβας (fr. 29) lediglich als Formel relevant, nicht hinsichtlich
seiner einzelnen Wort-Komponenten; in ähnlicher Weise verdankt ein sonst
gewöhnlicher Ausdruck wie έξ άρχής seine potentielle Brisanz nur der mögli-
chen apo fcoinou-Konstruktion.
 
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