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Άμφικτύονες (fr. 1)

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liehen Komödien angesehen (Athen. VI 268de, der Kratinos - wohl mit einer
Metapher aus der lampadephoria - mit einem λαμπάδιον vergleicht, das von
den späteren Imitatoren rezipiert wurde - οι μετ’ αυτόν γενόμενοι μιμησάμενοι
έπεξειργάσαντο; zu lampadephoria und Chronologie vgl. Pellegrino 2000, 45
A. 1. 46 A. 2). Athenaios leitet Telekleides’ Fragment mit den Worten βέλτιον
δε τούτων ein: ob sich dieses ,besser als diese“ nur auf alle drei zuvor zitierten
Fragmente (Cratin. fr. 176 [Ploutoi], Cratet. fr. 16.17 [Theria]) oder ausschließ-
lich auf letzteres beziehe, läßt sich nicht näher bestimmen.
Als weiterer Zitatträger von v. 1 figuriert Sextus Empiricus, der in einem
Abschnitt seines Werkes Adversus mathematicos über die Unverdorbenheit
der Musik bei den Athenern früherer Zeiten (Sext. Emp. Adv. math. VI 15)
Telekleides’ Vers unmittelbar vor Ar. Nub. 963-4 zitiert, ganz so, als gehöre er
zu demselben Text.39 Die Lexikographen hinwieder interessierte der Ausdruck
ύδωρ κατά χειρός in v. 2 (Phot, κ 393 = Sud. κ 863: hier hat Photios χειρών statt
χειρός; vgl. auch Phryn. Ecl. 299 F. und Moer. κ 52 Hansen). Das Bild der in den
Hals fliegenden Drosseln (v. 12) erfährt eine abermalige Nennung in Athen,
epit. II 64f und Athen. XIV 644f: in dieser letzten, den άμης betreffenden Stelle,
beginnt der Vers mit dem metrisch sperrigen αύτόμαται (statt όπταί; daraus
entsteht das αύταί von Pierson 1759, 85).
Textgestalt Das einzig relevante textkritische Problem besteht in f άνάπαι-
στα f (vgl. hier unten, zu v. 11). Unnötig ist die Emendation von Blaydes 1890,
26 des überlieferten τούτων in πάντων (v. 9). Das λεκανίσκαισιν von Porson
1812, 89 für λαικανίσικαισι (A) liegt hingegen auf der Hand.
Interpretation Über die Identität des Sprechers dieser Verse wurde viel spe-
kuliert, und theoretisch könnten alle vier vorgeschlagenen Figuren in Frage
kommen: Amphiktyon, Deukalion, Dionysos, und Kronos.40 Daß der Sprecher

39 Vgl. Porson 1818, 36 (zu Eur. Phoen. 567), der darauf hinweist, daß die beiden Verse
in Sext. Emp. Adv. math. VI 15 miteinander verwechselt werden.
40 Für Amphiktyon: Kock I 210 („dicit haec fortasse Amphictyon“ - wobei es sich
dabei um den Sohn Deukalions und Pyrrhas [Paus. X 8,1] oder um den ersten
König Attikas [Paus. I 2,5. 6] handeln könnte; vgl. Jacoby 1904, 138-9), Zielmski
1931, 44, Baldry 1953, 55, Langerbeck 1963, 198); für Deukalion: Hoffmann 1910,
24 („verba sunt aut ipsius Amphictyonis, Deucalionis et Pyrrhae filii, aut Bacchi,
qui sub eo rege Athenas venisse dicitur. [...] tum veri simillimum nobis videtur
Deucalionem haec eloqui, quem in Parnasso superfuisse diluvio constat. poetam
autem in pace commemoranda ad suae aetatis condicionem respicere ex generali
utopiarum origine et natura colligi debet“); für Dionysos: Muhl 1881, 80; für
Kronos: van Leeuwen 1898, 152-3, Wilamowitz 1929, 38 (= Kl. Sehr. V.2 161),
Gatz 1967, 119, Dover 1968, zu Ar. Nub. 961 (dubitativ), Carriere 1979, 264, Storey
 
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