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Telekleides

639 und vielleicht Equ. 1139). Die daktylische Realisierung von πίονες (hier mit
,fett-reich“ wiedergegeben) verleiht diesem bereits homerischen Adj. (,fett‘, für
Tiere, z.B. Hom. I 207, M 319, Ψ 750, i 464, ξ 419; ,reich“, für Fett X 501 - vgl.
auch Hes. Theog. 538) eine episierende Note (vgl. λάινα in fr. 45,2).
μέγα χρήμα Das periphrastische χρήμα + Gen. weist die Merkmale eines
kolloquialen Ausdrucks auf (vgl. Stevens 1976, 20-2; speziell zur Konstruktion
χρήμα + Attribut + Gen. vgl. Bergson 1967, 90-6, der zu Telekleides’ Beleg
bemerkt: „Hier finden wir die erste Belegstelle, in der μέγα χρήμα die Grösse
mehrerer Personen bezeichnet“), der sich stilistisch von dem ziemlich geho-
benen Kontext des ganzen Fragments etwas absetzt; es findet sich auch in der
Prosa (Hdt. 136,2 συός μέγιστον χρήμα, III 130,5 χρήμα πολλόν τι χρυσού, VI
43,4 χρήμα πολλόν νεών; Polyb. XII 15,8 άρ’ ούκ ανάγκη μέγα τι γεγονέναι
χρήμα και θαυμάσιον τον Άγαθοκλέα [...];) und der seriösen Dichtung (Soph.
fr. *401 R. συός μέγιστον χρήμα; Theocr. 18,4 μέγα χρήμα Λακαινάν „a mighty
host of Spartan girls“, so Gow 1952, z.St.; ebenfalls kolloquial sind etwa Eur.
Andr. 957 σοφόν τι χρήμα und Suppl. 953 σμικρόν τό χρήμα τού βίου). Bezogen
auf die Giganten, drückt es eine gewisse Bewunderung aus (wie in den zitier-
ten Polybios- und Theokrit-Stellen). In der Komödie ist die Kombination von
χρήμα mit einem Adj. wie ,groß“, ,viel“ in Ar. Eys. 1031 (ή μέγ’, ώ Ζεΰ, χρήμ’
ίδεϊν τής έμπίδος ένεστί σοι) und Plut. 894 (πολύ χρήμα τεμαχών καί κρεών
ώπτημένων) vertreten. Ein identischer Gebrauch bei μέγα πράγμα, etwa in
Eub. fr. 115,8-10 [Chrysilla] (εί δ’ έγένετο / κακή γυνή Μήδεια, Πηνελόπη
δέ <γε> / μέγα πράγμ’). Zu vergleichen sind obendrein Ar. Equ. 1219 (όσον
τό χρήμα τού πλακούντας άπέθετο), Nub. 2 (ώ Ζεΰ βασιλεύ, τό χρήμα των
νυκτών όσον), Αν. 826 (λιπαρόν τό χρήμα τής πόλεως), Lys. 83 (ώς δή καλόν
τό χρήμα των τιτθών έχεις), Ran. 1278 (ώ Ζεΰ βασιλεύ, τό χρήμα των κόπων
όσον), fr. 73 [Babylönioi] (ώ Ζεΰ, τό χρήμα τής νεολαίας ώς καλόν).
γιγάντων In Hom. κ 119 (ούκ άνδρεσσιν έοικότες, άλλά Γίγασιν)
werden die Laistrygonen mit den Giganten verglichen, mit denen auch die
Phaiaken genealogisch verbunden gewesen sein sollen (Hom. η 59). Die
Giganten evozieren bei Telekleides eine entfernte mythische Vergangenheit,
in der das Ungeheuerliche und Wundervolle zuhause war. Im 5. Jh. v.Chr.
genoß der zentrale Mythos um die Giganten, die Gigantomachie, v.a. in den
bildenden Künsten große Popularität und wurde oft politisch gedeutet im
Sinne des Sieges der Griechen gegen die barbarische Welt (vgl. Vian 1952). In
der Komödie findet sich das Wort γίγας sonst nur im Komödientitel Gigantes
des Kratinos jr. (PCG IV 338) und in com. anon. dor. fr. 1,2 (. . . ,]αν γιγαν[τ.
π]αραπεσών παν.[.. .]αι).
 
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