138
Telekleides
lieh knappen Zitierweise dieses Lexikons, das seinerseits im eigentlichen ein
Exzerpt aus einem Lexikon des 2. Jhs. n.Chr. darstellt, dessen ursprüngliche
Intention darin bestand, die Reihe akzeptabler attischer Autoren zu erweitern
(vgl. Arnott 2000, 9-10; vgl. auch Willi 2010, 474-5).
Interpretation Es ist der einzige Beleg in der attischen Komödie für dieses
Lokaladverb (mit der lokativischen Dativ-Endung132), das bei den Lexiko-
graphen als seltene Variante für ούδαμόθι gilt (eigentlich das ion. Pendant zu
att. ούδαμοϋ). Bereits in [Hes.] Scut. 218 (έπει ούδαμή έστήρικτο) belegt,133
kommt es in der ionisch-attischen Prosa des 5./4. Jhs. v.Chr. (Herodot, Redner,
Platon, Aristoteles) häufig vor und ist bei den Tragikern verhältnismäßig oft
vertreten, gelegentlich auch mit einem abhängigen Genitiv (Aesch. Pers. 385,
fr. 83. fr. 292b,5 R.; Eur. Tro. 729, fr. 34 Kn.). In Epich. fr. 115 [Pyrrha kai
Promatheus] (πολλοί στατήρες, άποδοτήρες ούδ’ άν είς) war ούδαμεΐ eine
Konjektur Kaibels für das tradierte ούδ’ άν είς (beibehalten in Kassel-Austin).
Die Form ούθαμεΐ ist in IG IV2.1 122 = SIG3 1169,23 (aus Epidauros, 4. Jh. v.Chr.)
zu lesen.
132 Dazu vgl. Kühner-Gerth II. 1 444: „Wie der Lokativ überhaupt, so können auch die
meisten Adverbien, welche einen lokalen Begriff ausdrücken, mit der Dativ- oder
Lokativflexion (§ 336) sowohl auf die Frage wo als auf die Frage wohin gebraucht
werden (vgl. Apollon, de adv. 616. 624 f.)“.
133 Zu den attischen Adverbien in ούδαμ- vgl. Wackernagel 1916, 116.
Telekleides
lieh knappen Zitierweise dieses Lexikons, das seinerseits im eigentlichen ein
Exzerpt aus einem Lexikon des 2. Jhs. n.Chr. darstellt, dessen ursprüngliche
Intention darin bestand, die Reihe akzeptabler attischer Autoren zu erweitern
(vgl. Arnott 2000, 9-10; vgl. auch Willi 2010, 474-5).
Interpretation Es ist der einzige Beleg in der attischen Komödie für dieses
Lokaladverb (mit der lokativischen Dativ-Endung132), das bei den Lexiko-
graphen als seltene Variante für ούδαμόθι gilt (eigentlich das ion. Pendant zu
att. ούδαμοϋ). Bereits in [Hes.] Scut. 218 (έπει ούδαμή έστήρικτο) belegt,133
kommt es in der ionisch-attischen Prosa des 5./4. Jhs. v.Chr. (Herodot, Redner,
Platon, Aristoteles) häufig vor und ist bei den Tragikern verhältnismäßig oft
vertreten, gelegentlich auch mit einem abhängigen Genitiv (Aesch. Pers. 385,
fr. 83. fr. 292b,5 R.; Eur. Tro. 729, fr. 34 Kn.). In Epich. fr. 115 [Pyrrha kai
Promatheus] (πολλοί στατήρες, άποδοτήρες ούδ’ άν είς) war ούδαμεΐ eine
Konjektur Kaibels für das tradierte ούδ’ άν είς (beibehalten in Kassel-Austin).
Die Form ούθαμεΐ ist in IG IV2.1 122 = SIG3 1169,23 (aus Epidauros, 4. Jh. v.Chr.)
zu lesen.
132 Dazu vgl. Kühner-Gerth II. 1 444: „Wie der Lokativ überhaupt, so können auch die
meisten Adverbien, welche einen lokalen Begriff ausdrücken, mit der Dativ- oder
Lokativflexion (§ 336) sowohl auf die Frage wo als auf die Frage wohin gebraucht
werden (vgl. Apollon, de adv. 616. 624 f.)“.
133 Zu den attischen Adverbien in ούδαμ- vgl. Wackernagel 1916, 116.