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Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0114
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"Ηλιος ριγών (fr. 2)

113

mit Athen. 7,288a - oder eine gemeinsame Quelle der Etymologica und des
Athenaios als Ursprung des Eintrags) wären noch genauer zu untersuchen.
Textgestalt und Interpretation In Vers 2 ergeben sich (abgesehen von unme-
trischen Überlieferungsvarianten) die folgenden drei Möglichkeiten:
(1) έστιν απλώς (Athen. 7,285e, vgl. auch Athen. 7,284f; übernommen von
Kock und Blaydes 1896, 81);
(2) έστι σαφώς (Etymologica, und vgl. Athen. 7,287d);
(3) έστ’ εθ’ απλώς (Dindorf, durch Kombination aus Athen. 7,284f έστ’
απλώς [und vgl. auch 7,285e έστιν απλώς] und Athen 7,287d έστιν έτι σαφώς;
übernommen von PCG). Eine plausible Interpretation ergibt sich besonders
mit έστ’ εθ’ απλώς, womit in Vers 2 ausgedrückt würde, dass irgendwo über-
haupt keine άφύαι oder elende βεμβράδες mehr vorhanden sind (vgl. auch
zu 2 απλώς).
Das gemeinsame Metrum (anapästische Tetrameter) und inhaltliche Über-
einstimmungen (Erwähnung von βεμβραφύαι in Vers 1, und von άφύη und
βεμβράς in Vers 2) deuten darauf, dass beide Verse aus derselben Passage
oder Szene stammen; nach dem Metrum (anap. tetr.) könnte man auch an
eine Parabase (so Schmid 1946, 170 Anm. 10) oder einen Agon denken, aber
vielleicht auch an ein mit der Handlung nur wenig verbundenes έπεισόβιον
(vgl. zu Metag. fr. 15), in dem Zeitgenossen verspottet wurden.
Unklar bleibt dagegen der genaue Zusammenhang der beiden Verse unter-
einander. Ein Hinweis auf die ursprüngliche Reihenfolge der Verse164 ergibt
sich aus der Verbindung der beiden Verse mit και αύθις in den Etymologica
nur dann, wenn diese von Athenaios unabhängig sind (vgl. oben zum Zitat-
kontext).165 Nicht völlig überzeugend ist jedenfalls der Vorschlag von Bergk
1838, 316 (dem Meineke, Ed. min. 1401 folgt), Vers 2 direkt hinter Vers 1 zu set-
zen; besonders die Verbindung beider Verse mit ώστε bliebe so unverständlich.
In Vers 1 wird eine nicht identifizierbare, als Σικελός und καρκινοβήτης
bezeichnete Person (vgl. im einzelnen zu den Lemmata) mit der βεμβραφύη
verglichen. Der vielleicht in den verlorenen folgenden Versen ausgeführte

164 Dass Vers 2 etwas später im Text stand als Vers 1, wird durch die (hier übernomme-
ne) Präsentation der beiden Verse als ein einziges Fragment (aber mit einer Lücke
zwischen Vers 1 und 2) in den Editionen von Kock 1668 und PCG II572 angedeutet.
165 Dass derartige Hinweise tatsächlich oft, aber nicht immer zuverlässig, die Reihen-
folge der Verse im Text wiedergeben, wird nahegelegt durch Athen. 3,94c-e, wo
nacheinander Ar. Eq. 300-2, 160-1 (angeschlossen mit καί έξης), 356-8 (ange-
schlossen mit καί πάλιν) und 1178-9 (angeschlossen mit καί πάλιν) zitiert werden,
und Athen. 9,397e, wo nacheinander Ar. Av. 102 und 269 (angeschlossen mit καί
πάλιν) zitiert werden.
 
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