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Einleitung

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Άντεια, hatte ihre Blütezeit ungefähr zwischen 390 und 380 v. Chr. (vgl. den
Kommentar zum Titel).

3. Überlieferung und Rezeption
Kein einziges Fragment ist eindeutig Eunikos zuweisbar: Die Anteia wird
bei Athen. 13,567c und 586e Eunikos oder Philyllios, bei Poll. 10,100 allein
Eunikos zugewiesen. Die Tatsache, dass Eunikos bei Athenaios zuerst genannt
wird, könnte (muss aber nicht) die Meinung antiker Philologen widerspiegeln,
dass eine Zuweisung an Eunikos wahrscheinlicher ist; bei Pollux ist dagegen
möglicherweise einfach der zweite Name ausgelassen worden (ein ähnlicher
Fall liegt vor bei den Agathoi, die von Athenaios zweimal Pherekrates oder
Strattis, von Pollux zweimal Pherekrates allein zugeschrieben werden). Für die
Πόλεις wird Eunikos nur bei Athen. 3,86e = Philyll. fr. 12 (nach Philyllios und
vor Aristophanes) als möglicher Autor genannt; Zweifel an der Urheberschaft
des Philyllios werden auch an den drei anderen Stellen geäußert, an denen das
Stück von Athenaios erwähnt wird (3,92e = Philyll. fr. 12,2, 4,140a = Philyll.
fr. 15, 9,381a = Philyll. fr. 9), während in den Zitaten aus Pollux (Philyll. fr. 10.
11. 13. 14) und Hesychios (fr. 16) nur Philyllios genannt wird.
Wenn Aristoteles in der Eudemischen Ethik tatsächlich einen Vers des
Eunikos zitiert (vgl. zu fr. *2), dann ist das ein bemerkenswertes Zeugnis für
die Rezeption dieses Dichters und die Bekanntheit zumindest seines Namens
in Athen im späten 4. Jh. v. Chr.

4. Themen und Motive
Von den beiden Stücken, die mit Eunikos in Verbindung gebracht werden,
steht in der Anteia - wie auch bei anderen Stücken aus der letzten Phase
der Alten Komödie, vgl. zu Diokles’ Ihalatta - eine Hetäre im Mittelpunkt,
während der Titel Πόλεις auf einen politischen Inhalt weist.

5. Komodoumenoi
Die Anteia ist nach einer berühmten Hetäre benannt, deren Blütezeit ungefähr
auf 390-380 v. Chr. zu datieren ist.
 
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