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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2003 — 2004

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I. Das Geschäftsjahr 2003
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Jahresfeier am 24. Mai 2003
DOI Kapitel:
Begrüssung durch den Präsidenten Peter Graf Kielmansegg
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https://doi.org/10.11588/diglit.67592#0018
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30 | JAHRESFEIER

Die öffentliche Meinung hat kein brennendes Interesse an den Akademien.
Aber soweit sie von ihnen Notiz nimmt, erwartet sie von ihnen — zu Recht - daß
sie ihre Fähigkeiten zu gemeinsamem Handeln weiterentwickeln. Herr Präsident
Gottschalk, als Präsident der Union sind Sie die Verkörperung der Entschlossenheit
der Akademien, ihrer Gemeinsamkeit ein deutlicheres Profil zu geben. Ich danke
Ihnen, daß Sie nach Heidelberg gekommen sind. Sie können auf Heidelberg zählen,
so wie wir darauf zählen können, daß die Union die Autonomie der Akademien
respektiert.
Es ist eine Freude und Ehre für die Heidelberger Akademie, daß drei Präsi-
denten der uns verschwisterten Akademien den Weg nach Heidelberg gefunden
haben — die Herren Präsidenten aus Leipzig, Mainz und München. Und daß die drei
anderen Akademien Berlin, Düsseldorf und Göttingen durch ihre Präsidien vertre-
ten sind. Ich heiße Sie herzlich willkommen. So wie ich die Herren Präsidenten der
befreundeten Gelehrtengesellschaften aus Erfurt, Braunschweig und Hamburg will-
kommen heiße.
Die Präsenz der Universitäten des Landes hat für uns eine besondere Bedeu-
tung. Wir sind, ich habe es schon gesagt, die Akademie des Landes Baden-Württem-
berg, allen Universitäten des Landes gleichermaßen verbunden, nicht zuletzt durch
unsere Mitglieder, die allen Universitäten entstammen. Wir denken darüber nach,
wie wir das sichtbarer machen können. Ich begrüße die Rektoren und Repräsen-
tanten der Rektorate der Landesuniversitäten herzlich. Darin, daß Sie hier sind,
sehen wir die freundschaftliche Bestätigung einer Gemeinsamkeit, die vor allem eine
gemeinsame Verantwortung für die Wissenschaft hierzulande ist.
Wichtiger aber als jeder Einzelgruß ist mir, Ihnen allen noch einmal zu sagen:
Wir freuen uns, daß Sie da sind.
Ein hochgeschätzter Kollege, gelehrter Historiker, Mitglied der Akademie, hat
mir vor kurzem geschrieben: Die Geschichte beweise zweifelsfrei, daß Oligarchien,
also auch Akademien, unreformierbar seien. Ohne mich auf einen Disput über diese
These hier und jetzt einzulassen, nehme ich sie doch zum Anlaß, mit dem Hinweis
zu beginnen, daß Sie in eben dieser Stunde em bedeutendes Stück Akademiereform
miterleben. Wir haben den Amtswechsel vom Herbst aufs Frühjahr, von der auswär-
tigen Sitzung auf unsere Heidelberger Jahresfeier verlegt. Das bedeutet: Mein Vor-
gänger im Amt ist für den Bericht über das Akademiejahr 2002/2003, über die Ver-
gangenheit also, zuständig und wird diesen Bericht sogleich erstatten. Mir selbst
bleibt nur die Zukunft, von der wir bekanntlich weniger wissen als von der Vergan-
genheit. Eine Regierungserklärung kommt nicht in Betracht, weil Akademiepräsi-
denten nicht regieren. Was in Betracht kommt, sind ein paar zukunftszugewandte
Sätze, in denen sich unsere Sorgen und Hoffnungen artikulieren.
Über die Zukunft der Akademien denken zur Zeit nicht nur sie selbst nach -
wir haben es vor genau zwei Wochen in einer lebhaften gemeinsamen Sitzung bei-
der Klassen getan. Auch der Wissenschaftsrat, der bundesrepublikanische Großeva-
luator, tut es. Er beschäftigt sich mit den Akademien in gleich zwei Arbeitsgruppen.
Die eine evaluiert das sogenannte Akademienprogramm. Und die andere zer-
bricht sich den Kopf darüber, ob wir eine nationale deutsche Akademie der Wissen-
 
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