4. Juli 2009
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Wer von den Mitgliedern der Akademie spricht, spricht von den Universitäten des
Landes, aus denen die ordentlichen Mitglieder der Akademie ja überwiegend kom-
men. Mit Genugtuung und Dankbarkeit heißt die Akademie sechs Rektoren aus
dem Land willkommen, an ihrer Spitze den Vorsitzenden der Landesrektorenkonfe-
renz, Magnifizenz Liebig aus Hohenheim. Das Netz der Beziehungen zwischen der
Akademie der Wissenschaften des Landes und den Landesuniversitäten kann und soll
durchaus noch enger geknüpft werden. An uns wird es nicht fehlen.
Wer von den Mitgliedern spricht, spricht aber auch von den großen außer-
universitären Forschungsinstitutionen, an denen ja gerade dieses Land reich ist. In
ihnen ist eine stattliche Zahl unserer Mitglieder tätig. So muß es uns eine Freude sein
und ist uns auch eine Freude, als Repräsentanten dieses bedeutenden Bereichs des
Wissenschaftssystems zwei Direktoren von Max-Planck-Instituten begrüßen zu kön-
nen.
Eine Akademie der Wissenschaften ist zuerst einmal, was ihre Mitglieder aus ihr
machen. Aber damit sie eine Identität als Institution entwickeln kann, braucht es
mehr als das. Vor allem ein Zuhause. Die Identität der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften ist in hohem Maße durch ihr Zuhause, das Palais am Karlsplatz zu
Füßen des Schlosses bestimmt. Ich begrüße Sie, Herr Oberbürgermeister, als den, der
heute hier dieses Zuhause repräsentiert. Wir wissen, was wir an Heidelberg haben.
Eine Akademie der Wissenschaften kann, jedenfalls in Deutschland, nicht
gedeihen, wahrscheinlich nicht einmal überleben, ohne verläßlichen Rückhalt am
Staat. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften hat lange darauf warten müs-
sen, bis in die fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Um so dankbarer sind
wir dafür, daß das Land Baden-Württemberg die Heidelberger Akademie der Wis-
senschaften seit einem halben Jahrhundert als die Seine ansieht und finanziell trägt.
Ich danke Ihnen, Herr Minister, dafür, daß das Land verläßlich die Lebens- und
Arbeitsfähigkeit der Akademie sichert, und darf Ihre Anwesenheit als ein Bekenntnis
des Landes zu seiner Akademie der Wissenschaften deuten, sowie es auch der Herr
Ministerpräsident gestern ausdrücklich ausgesprochen hat. In diesen Dank und Gruß
schließe ich den Vorsitzenden des Wissenschaftsausschusses des Landetages, Herrn
Kleinmann ein. Der Landtag ist es ja, dessen Vertrauen wir in letzter Instanz die Mit-
tel verdanken, mit denen wir arbeiten. Das Land darf von seiner Akademie der Wis-
senschaften etwas erwarten — die Akademie wäre nicht unglücklich, wenn gelegent-
lich deutlicher zu hören wäre, daß das Land von seiner Akademie etwas erwartet.
Deutschland ist ein kompliziertes Land, seine Finanzverfassung ist vermutlich
eine der kompliziertesten der Welt. So hängt es erstaunlicherweise nicht unwesent-
lich vom Bund ab, ob eine Landesakademie gedeihen kann oder nicht. Das Akade-
mienprogramm, das für unsere Forschungsarbeit die entscheidende Grundlage ist,
wird zu 50 Prozent vom Bund finanziert. So hat es denn auch seinen guten Sinn,
daß Repräsentanten des Bundestages wie des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung unserer Einladung gefolgt sind. Ich begrüße die Herren Bundestagsabge-
ordneten Lamers und Binding und Herrn Ministerialdirektor Uhlhorn. Auch die
Unionsakademien brauchen Gesprächspartner in Berlin, Gesprächspartner, deren
Wohlwollen politischen Wetterwechsel überdauert; und sind dankbar dafür, daß es
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Wer von den Mitgliedern der Akademie spricht, spricht von den Universitäten des
Landes, aus denen die ordentlichen Mitglieder der Akademie ja überwiegend kom-
men. Mit Genugtuung und Dankbarkeit heißt die Akademie sechs Rektoren aus
dem Land willkommen, an ihrer Spitze den Vorsitzenden der Landesrektorenkonfe-
renz, Magnifizenz Liebig aus Hohenheim. Das Netz der Beziehungen zwischen der
Akademie der Wissenschaften des Landes und den Landesuniversitäten kann und soll
durchaus noch enger geknüpft werden. An uns wird es nicht fehlen.
Wer von den Mitgliedern spricht, spricht aber auch von den großen außer-
universitären Forschungsinstitutionen, an denen ja gerade dieses Land reich ist. In
ihnen ist eine stattliche Zahl unserer Mitglieder tätig. So muß es uns eine Freude sein
und ist uns auch eine Freude, als Repräsentanten dieses bedeutenden Bereichs des
Wissenschaftssystems zwei Direktoren von Max-Planck-Instituten begrüßen zu kön-
nen.
Eine Akademie der Wissenschaften ist zuerst einmal, was ihre Mitglieder aus ihr
machen. Aber damit sie eine Identität als Institution entwickeln kann, braucht es
mehr als das. Vor allem ein Zuhause. Die Identität der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften ist in hohem Maße durch ihr Zuhause, das Palais am Karlsplatz zu
Füßen des Schlosses bestimmt. Ich begrüße Sie, Herr Oberbürgermeister, als den, der
heute hier dieses Zuhause repräsentiert. Wir wissen, was wir an Heidelberg haben.
Eine Akademie der Wissenschaften kann, jedenfalls in Deutschland, nicht
gedeihen, wahrscheinlich nicht einmal überleben, ohne verläßlichen Rückhalt am
Staat. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften hat lange darauf warten müs-
sen, bis in die fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Um so dankbarer sind
wir dafür, daß das Land Baden-Württemberg die Heidelberger Akademie der Wis-
senschaften seit einem halben Jahrhundert als die Seine ansieht und finanziell trägt.
Ich danke Ihnen, Herr Minister, dafür, daß das Land verläßlich die Lebens- und
Arbeitsfähigkeit der Akademie sichert, und darf Ihre Anwesenheit als ein Bekenntnis
des Landes zu seiner Akademie der Wissenschaften deuten, sowie es auch der Herr
Ministerpräsident gestern ausdrücklich ausgesprochen hat. In diesen Dank und Gruß
schließe ich den Vorsitzenden des Wissenschaftsausschusses des Landetages, Herrn
Kleinmann ein. Der Landtag ist es ja, dessen Vertrauen wir in letzter Instanz die Mit-
tel verdanken, mit denen wir arbeiten. Das Land darf von seiner Akademie der Wis-
senschaften etwas erwarten — die Akademie wäre nicht unglücklich, wenn gelegent-
lich deutlicher zu hören wäre, daß das Land von seiner Akademie etwas erwartet.
Deutschland ist ein kompliziertes Land, seine Finanzverfassung ist vermutlich
eine der kompliziertesten der Welt. So hängt es erstaunlicherweise nicht unwesent-
lich vom Bund ab, ob eine Landesakademie gedeihen kann oder nicht. Das Akade-
mienprogramm, das für unsere Forschungsarbeit die entscheidende Grundlage ist,
wird zu 50 Prozent vom Bund finanziert. So hat es denn auch seinen guten Sinn,
daß Repräsentanten des Bundestages wie des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung unserer Einladung gefolgt sind. Ich begrüße die Herren Bundestagsabge-
ordneten Lamers und Binding und Herrn Ministerialdirektor Uhlhorn. Auch die
Unionsakademien brauchen Gesprächspartner in Berlin, Gesprächspartner, deren
Wohlwollen politischen Wetterwechsel überdauert; und sind dankbar dafür, daß es