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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2009 — 2010

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I. Das Geschäftsjahr 2009
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Wimmenauer, Wolfhard: Wolf Jürgen Baron von Engelhardt (9.2.1910 - 4.12.2008)
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WOLF JÜRGEN
BARON VON ENGELHARDT
(9.2.1910-4.12.2008)

Dankbar und mit Bewunderung blickt die wissenschaftliche Gemeinde auf Wolf von
Engelhardt und sein Werk. In einem fast hundertjährigen Leben hat er in seinem
Fach, der Mineralogie, Außergewöhnliches geleistet, aber dann, mit fortschreitender
Entwicklung der Interessen und der Sichtweise, gleichsam ein zweites Lebenswerk,
in dessen Mittelpunkt Goethe steht, hinzugefugt.
Wolf Jürgen Baron von Engelhardt wurde am 9.2.1910 in Dorpat (Estland)
geboren. Seine Eltern waren Edgar und Mary von Engelhardt geb. von Grote. Unter
den Vorfahren, vielfach hohe Beamte und Offiziere des Zarenreiches, erlangte schon
der weitgereiste Moritz von Engelhardt (1779 — 1842) eine bleibende Reputation als
Mineraloge. Der Vater, Gutsbesitzer und Forstwirt, vermittelte seinem Sohn schon
frühzeitig das Interesse an der Natur. Die erste Schulbildung erhielt W v. E. durch
einen Hauslehrer. 1919, nach dem Zusammenbruch der alten Ordnungen und den
Wirren der russischen Revolution, verließ die Familie das Baltikum. An verschiede-
nen Orten in Deutschland, zuletzt in Fürstenwalde, besuchte Wolf von Engelhardt
humanistische Gymnasien; griechische und lateinische Schriftsteller im Original lesen
zu können, gereichte ihm bis ins hohe Alter zur besonderen Freude. Ab 1929 studierte
er Mineralogie, Geologie und Chemie, zunächst an der Universität in Halle; dort traf
er auch, unter dem Einfluss Ferdinand von Wolffs, die Wahl seines Hauptfaches. Die
Dissertation über die Geochemie des Bariums unter der Leitung von Prof. Dr. Viktor
Moritz Goldschmidt erfolgte 1935 in Göttingen. Ab 1935 bis 1938 war W. v. E. wis-
senschaftlicher Mitarbeiter am Mineralogischen Institut in Rostock, danach Assistent
 
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