Antrittsreden

Die wieder aufgefundene Antrittsrede des Althistorikers HANS SCHAEFER
vor der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 10. Februar 1945.
Der folgende Text einer Antrittsrede Hans Schaefers wurde nach dem Erscheinen der
von Volker Sellin und dem Verfasser dieser Zeilen anlässlich des 100jährigen
Jubiläums der Heidelberger Akademie der Wissenschaften herausgegebenen Samm-
lung der Antrittsreden von 1944 bis 20081 von Gerd Theißen aufgefunden. Die
Rede war weder im Jahrbuch der Heidelberger Akademie veröffentlicht noch in die
akademieeigene Personalakte Hans Schaefers2 aufgenommen worden und fiel damit
aus den Recherchekriterien heraus, die die Herausgeber für die Sammlung der
Antrittsreden angelegt hatten.3 Entsprechend der chronologischen Anordnung der
Antrittsreden hätte sie sich eingereiht zwischen die Reden Gerhard Ritters vom 17.
Juni 1944 und Paul Böckmanns vom 17. März 19454.
Hans Schaefers Antrittsrede wurde erstmalig im Jahre 1963 posthum in einem
Band veröffentlicht, in dem Aufsätze und Vorträge Schaefers zur Alten Geschichte
gesammelt sind.5 Die Autoren dieses Sammelbandes fanden im Zuge ihrer Recher-
chen die unpubliziert gebliebene Rede6. In den Jahrbüchern der Akademie fehlt
jeder Hinweis darauf, dass Hans Schaefer die Antrittsrede je gehalten hat. Am 10.
Februar 1945, dem Tag, mit dem die Rede datiert ist, fand jedenfalls nachweislich
keine Akademiesitzung statt.7 Vielleicht bildete dieses Datum aber auch schlichtweg
den Zeitpunkt der endgültigen Abfassung der Rede durch Hans Schaefer selbst.
Der 1906 in Breslau geborene Schaefer, zuvor 1936—1941 Extraordinarius in
Jena, war 1941 35jährig als Ordinarius für Alte Geschichte an die Ruperto-Carola
berufen worden.8 1944 wählte ihn die Philosophisch-historische Klasse der Heidel-

1 Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften im Spiegel ihrer Antrittsreden 1944—2008.
Mit einem Verzeichnis ihrer ordentlichen Mitglieder 1909—2008, hrsg. von Volker Sellin und
Sebastian Zwies, Heidelberg 2009.
2 Universitätsarchiv Heidelberg, Best. HAW 411.
3 Wie Anm. 1,Vorwort, S. 1.
4 Ibidem, S. 55—60 und S. 60—65.
5 Hans Schaefer, Probleme der Alten Geschichte. Gesammelte Abhandlungen und Vorträge, hrsg.
von Ursula Weidemann und Walter Schmitthenner, Göttingen 1963, S. 441—443.
6 Ibidem, S. 441 unten mit dem Hinweis auf die Nichtveröffentlichung.
7 Vgl. Jahreshefte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1943/55 (26. Juni 1943 bis 22. Mai
1955), Heidelberg 1959, S. 8. —Vor dem 10.2.1945 fand am 27.1. nochmals eine Gesamtsitzung der
Akademie statt, danach am 20.2. wieder eine Sitzung der Phil.-hist. Klasse. Hans
Schaefer selbst führte sich in die Phil.-hist. Klasse in der letzten Klassensitzung vor Kriegsende mit
dem Vortrag über „Das Bündnis zwischen Sparta und Persien im Jahre 412/11“ ein. (Ibidem, S. 8.)
8 Wolfgang U. Eckart/Volker Sellin/Eike Wolgast (Hrsg.), Die Universität Heidelberg im Natio-
nalsozialismus, Heidelberg 2006, S. 405. - Dort und Anm. 60 auch der Hinweis auf die andern-
orts überlieferte Antrittsrede.