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TÄTIGKEITSBERICHTE
dieser „Entpflichtung“ hat Heinz Scheible seine Bereitschaft erklärt, die Editoren
auch weiterhin durch Korrekturlesen zu unterstützen.
In den ersten Monaten des Jahres arbeiteten Matthias Dall’Asta, Heidi Hein,
Simone Kurz und Christine Mundhenk an Band MBWT 10 weiter. Die zahlreichen
darin enthaltenen theologischen Gutachten und Voten Melanchthons zum Regens-
burger Religionsgespräch, die mitunter sehr umfangreich und komplex überliefert
sind, verzögerten die Fertigstellung des Bandes nur geringfügig; im November konn-
te er erscheinen.Vom Mai an widmeten sich die Editoren bereits BandT 11, der von
Tobias Gilcher und den studentischen Hilfskräften für die Editionsarbeit vorbereitet
worden war. Er enthält Melanchthons Korrespondenz aus dem Jahr 1542, einem
Jahr, das Melanchthon nach den Reisen der vergangenen Jahre zu Reichstagen und
Religionsgesprächen fast ausschließlich in Wittenberg verbrachte. Von dort aus ver-
folgte er die Reichstage in Speyer und Nürnberg und tauschte mit seinen Korre-
spondenzpartnern Informationen über die Verhandlungen aus. Mit banger Furcht
wurden die in Ungarn stehenden Türken und der Heerzug Joachims von Branden-
burg gegen sie beobachtet. Viele Briefe aus dem Alltag Melanchthons zeigen, wie
groß der Einfluss des Professors in mehrfacher Hinsicht war; neben zahlreichen
Empfehlungsschreiben ist seine Mitwirkung an der Besetzung etlicher vakanter
Schul- und Pfarrstellen und an der Gründung der Königsberger Universität doku-
mentiert. Weil viele Stücke des Bandes eher kurz sind, schritt die Arbeit an Band
T 11 zügig voran und konnte zum Jahresende abgeschlossen werden. Beide Bände,
sowohl T 10 als auch T 11, wurden von Heinz Scheible Korrektur gelesen.
Parallel zur Arbeit an den Bänden T 10 undT 11 hat Tobias Gilcher gemein-
sam mit den Hilfskräften BandT 12 für die Edition vorbereitet: Die eingelesenen
Texte mussten mit den nötigen Druckkodierungen versehen werden, die Überliefe-
rung der einzelnen Stücke war auf ihre Vollständigkeit hin zu überprüfen, fehlende
Handschriften und gedruckte Literatur musste beschafft werden.
Als Beitrag zum Jahr 2010, in dem des 450. Todestages Melanchthons gedacht
wird, bereitet die Melanchthon-Forschungsstelle in Kooperation mit dem Trierer
„Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in
den Geisteswissenschaften“ (KoZe) und dem Verlag Frommann-Holzboog eine digi-
tale Fassung der Regesten von „Melanchthons Briefwechsel“ vor. In Form einer
Datenbank werden alle bisher gedruckt erschienenen Regesten im Internet kosten-
frei zugänglich und nach verschiedenen Kriterien durchsuchbar sein. Auf diese Weise
besteht für alle Interessierten die Möglichkeit, die Korrespondenz Melanchthons
bequem für ihre Zwecke zu erschließen.
Bei mehreren Tagungen und Workshops hat die Forschungsstelle aus ihrer
Arbeit berichtet: Vom 27.—30. Mai vertrat Matthias Dall’Asta die Forschungsstelle in
Genf beim Kongress der „Sixteenth Century Society and Conference“ und hielt
einen Vortrag zum Thema: „Der Graeculus und das Irrationale. Divinatorische Prak-
tiken im Briefwechsel Philipp Melanchthons. Vom 7.-9. September nahm Heidi
Hein an der ITUG-Tagung in Leipzig teil. Ebenfalls in Leipzig fand vom 21.—23.
September ein Workshop der „AG Elektronisches Publizieren“ zum Thema „Perso-
nendateien — Elektronisches Publizieren“ statt; Heidi Hein sprach dort über „Perso-
TÄTIGKEITSBERICHTE
dieser „Entpflichtung“ hat Heinz Scheible seine Bereitschaft erklärt, die Editoren
auch weiterhin durch Korrekturlesen zu unterstützen.
In den ersten Monaten des Jahres arbeiteten Matthias Dall’Asta, Heidi Hein,
Simone Kurz und Christine Mundhenk an Band MBWT 10 weiter. Die zahlreichen
darin enthaltenen theologischen Gutachten und Voten Melanchthons zum Regens-
burger Religionsgespräch, die mitunter sehr umfangreich und komplex überliefert
sind, verzögerten die Fertigstellung des Bandes nur geringfügig; im November konn-
te er erscheinen.Vom Mai an widmeten sich die Editoren bereits BandT 11, der von
Tobias Gilcher und den studentischen Hilfskräften für die Editionsarbeit vorbereitet
worden war. Er enthält Melanchthons Korrespondenz aus dem Jahr 1542, einem
Jahr, das Melanchthon nach den Reisen der vergangenen Jahre zu Reichstagen und
Religionsgesprächen fast ausschließlich in Wittenberg verbrachte. Von dort aus ver-
folgte er die Reichstage in Speyer und Nürnberg und tauschte mit seinen Korre-
spondenzpartnern Informationen über die Verhandlungen aus. Mit banger Furcht
wurden die in Ungarn stehenden Türken und der Heerzug Joachims von Branden-
burg gegen sie beobachtet. Viele Briefe aus dem Alltag Melanchthons zeigen, wie
groß der Einfluss des Professors in mehrfacher Hinsicht war; neben zahlreichen
Empfehlungsschreiben ist seine Mitwirkung an der Besetzung etlicher vakanter
Schul- und Pfarrstellen und an der Gründung der Königsberger Universität doku-
mentiert. Weil viele Stücke des Bandes eher kurz sind, schritt die Arbeit an Band
T 11 zügig voran und konnte zum Jahresende abgeschlossen werden. Beide Bände,
sowohl T 10 als auch T 11, wurden von Heinz Scheible Korrektur gelesen.
Parallel zur Arbeit an den Bänden T 10 undT 11 hat Tobias Gilcher gemein-
sam mit den Hilfskräften BandT 12 für die Edition vorbereitet: Die eingelesenen
Texte mussten mit den nötigen Druckkodierungen versehen werden, die Überliefe-
rung der einzelnen Stücke war auf ihre Vollständigkeit hin zu überprüfen, fehlende
Handschriften und gedruckte Literatur musste beschafft werden.
Als Beitrag zum Jahr 2010, in dem des 450. Todestages Melanchthons gedacht
wird, bereitet die Melanchthon-Forschungsstelle in Kooperation mit dem Trierer
„Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in
den Geisteswissenschaften“ (KoZe) und dem Verlag Frommann-Holzboog eine digi-
tale Fassung der Regesten von „Melanchthons Briefwechsel“ vor. In Form einer
Datenbank werden alle bisher gedruckt erschienenen Regesten im Internet kosten-
frei zugänglich und nach verschiedenen Kriterien durchsuchbar sein. Auf diese Weise
besteht für alle Interessierten die Möglichkeit, die Korrespondenz Melanchthons
bequem für ihre Zwecke zu erschließen.
Bei mehreren Tagungen und Workshops hat die Forschungsstelle aus ihrer
Arbeit berichtet: Vom 27.—30. Mai vertrat Matthias Dall’Asta die Forschungsstelle in
Genf beim Kongress der „Sixteenth Century Society and Conference“ und hielt
einen Vortrag zum Thema: „Der Graeculus und das Irrationale. Divinatorische Prak-
tiken im Briefwechsel Philipp Melanchthons. Vom 7.-9. September nahm Heidi
Hein an der ITUG-Tagung in Leipzig teil. Ebenfalls in Leipzig fand vom 21.—23.
September ein Workshop der „AG Elektronisches Publizieren“ zum Thema „Perso-
nendateien — Elektronisches Publizieren“ statt; Heidi Hein sprach dort über „Perso-