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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2009 — 2010

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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B. Das WIN-Kolleg
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3. Forschungsschwerpunkt "Der menschliche Lebenszyklus - biologische, gesellschaftliche, kulturelle Aspekte"
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https://doi.org/10.11588/diglit.66333#0275
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Das WIN-Kolleg | 291

Ergebnisse der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT)
Für die fMRT wurde ein Paradigma etabliert, welches sowohl die Erfassung des
Arbeitsgedächtnisses als auch des autobiografischen Gedächtnisses in einer Untersu-
chungssitzung ermöglicht. Im Berichtszeitraum standen altersassoziierte Veränderun-
gen des autobiografischen Gedächtnisses im Mittelpunkt des Interesses. Die Proban-
den wurden im Kernspintomografen aufgefordert, bei bestimmten Wortreizen (i.e.
autobiografische Ereignisworte, die in einem individuellen Interview ca. 14 Tage vor
der kernspintomografischen Messung gewonnen wurden) sich in allen Qualitäten an
diese Situation zu erinnern. Auf der Grundlage bestehender Befunde sollten diese
Wortreize das autobiografische Gedächtnissystem ansprechen und in einer spezifi-
schen Aktivierung des Hippokampus resultieren. Dabei wurde i.S. potenziell kom-
pensatorischer Mechanismen erwartet, dass im Gegensatz zu den jüngeren, ältere
Probanden während der Belastung des autobiografischen Gedächtnisses eine bilate-
rale Aktivierung des Hippokampus zeigen. In die Analyse der fMRT-Daten wurden
jeweils 20 Probanden aus der jüngsten Altersgruppe (20-39 Jahre) und der ältesten
Altersgruppe (60—89) einbezogen, da dieser Vergleich altersbezogene Unterschiede
am deutlichsten widerspiegeln sollte. Tabelle 1 zeigt die Stichprobencharakteristik
der beiden Altersgruppen.

Tab. 1. Stichprobenbeschreibung der beiden Altersgruppen für die Analyse der fMRT-Daten während
Belastung des autobiografischen Gedächtnisses

„Jüngere
Probanden“
(20-39 Jahre)
„Ältere
Probanden“
(60-89 Jahre)
N
20
20
Geschlecht:
weiblich
11
11
männlich
9
9
Alter (MW ± S.D.)
28.8 ± 5.53
67.1 ± 3.54
Anzahl Schuljahre (MW ± SD)
12.85 ± .37
10.15 ± 1.98
Wechsler Intelligenztest für Erwachsene:
Gesamt-Intelligenzquotient (MW ± SD)
114.85 ± 12.25
111.71 ± 13.53
Verbale Intelligenz (MW ± SD)
117.05 ± 13.96
119.63 ± 13.73
Index Arbeitsgedächtnis (MW ± SD)
109.22 ± 16.25
110.11 ± 10.21

Hinsichtlich der Geschlechterverteilung, der Schulbildung, des Gesamt-Intel-
ligenzquotienten sowie des Arbeitsgedächtnisindexes fanden sich keine signifikanten
Gruppenunterschiede. Die Analyse der Bildgebungsdaten zeigte dagegen erwar-
tungsgemäße Unterschiede der Aktivierungen des Hippokampus.
In Abbildung 1 ist (a) bei den jüngeren Probanden während Bearbeitung der
autobiografischen Gedächtnisaufgabe (verglichen mit einer nicht-autobiografischen
Kontrollaufgabe) eine dominante linksseitige Aktivierung des Hippokampus deutlich
erkennbar. Bei den älteren Probanden (b) zeigt sich dagegen eine bilaterale Aktivie-
 
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