Das WIN-Kolleg
301
Protagonistin als Entscheidung zwischen Jugend und Alter, zwischen gesellschaft-
licher Ächtung und Tod auf einen suizidalen Inzest zulaufen lässt. Es konnte gezeigt
werden, dass Schnitzler die Entdeckung der Lebensmitte als kritische Alternserfah-
rung in der Psychologie vorweg nimmt. Die Erzählung geht dabei nicht in einer
psychologischen Kasuistik des Inzests auf, sondern steht im Kontext einer ganzen
Reihe von Alternserzählungen seit dem frühen 19. Jahrhundert, welche die kriti-
schen Jahre der Lebensmitte zunehmend aus der Perspektive des alternden Subjekts
gestalten. Schnitzlers Freundschaft mit der dänischen Autorin Karin Michaelis, die
1910 mit ihrem Tagebuchroman Das gefährliche Alter (original Den farlige alder) in
ganz Europa Aufsehen erregte und Proteste auf sich zog, lässt ebenfalls darauf
schließen, dass Frau Beate und ihr Sohn im Kontext der Alternserzählungen zu lesen
ist und mit der verwitweten Mutter Beate auf die an Michaelis kinderloser Protago-
nistin geübten Kritik antwortet.
Eine Veröffentlichung der Tagungsergebnisse ist für das Jahr 2010 im
deGruyter-Verlag vorgesehen. Die beiden Tagungen zu Alterstopoi und Alterszäsu-
ren erprobten und modifizierten die gemeinsame methodische Grundlage, auf
der auch die kontinuierliche Arbeit an den vier Teilprojekten fortgesetzt werden
konnte, die schließlich zu einer gemeinsamen Projektmonographie zusammen-
fließen sollen.
NEUROPLASTIZITÄT UND IMMUNOLOGIE
BEI KOGNITIVER BEEINTRÄCHTIGUNG IM ALTER
Sprecherin: Iris-Tatjana Kolassa
Kollegiaten: Iris-Tatjana Kolassa1, Marilena Manea2, Christine von Arnim1
Mitarbeiter: Vera Leirer1, Franka Glöckner1, Madalina Maftei2, Daniela Bulach3,
Dr. Cathrin Schnack3
1 Emmy Noether-Nachwuchsgruppe Kolassa, Fachbereich Psychologie, Universität
Konstanz
2 Analytische Chemie & Biopolymerstrukturanalyse, Universität Konstanz
3 Arbeitsgruppe Experimentelle Alzheimerforschung, Universitätsklinikum Ulm
Kognitiver Abbau wurde bisher als unvermeidbare Konsequenz der Alterung ange-
sehen. Neue Erkenntnisse legen jedoch nahe, dass dieser Abbau durch Verhaltenstrai-
ning basierend auf Prinzipien der Neuroplastizität vermieden, teilweise sogar rück-
gängig gemacht werden kann. Daher sind Methoden für eine frühe Diagnostik
pathologischer Alterung im Sinne einer Demenz sowie sekundärpräventive Trainings
von zunehmendem Interesse.
Ziel des geförderten Projektes ist es, Möglichkeiten der frühen Diagnostik von
Demenz zu entwickeln, bestehende Verfahren zu optimieren sowie Interventions-
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Protagonistin als Entscheidung zwischen Jugend und Alter, zwischen gesellschaft-
licher Ächtung und Tod auf einen suizidalen Inzest zulaufen lässt. Es konnte gezeigt
werden, dass Schnitzler die Entdeckung der Lebensmitte als kritische Alternserfah-
rung in der Psychologie vorweg nimmt. Die Erzählung geht dabei nicht in einer
psychologischen Kasuistik des Inzests auf, sondern steht im Kontext einer ganzen
Reihe von Alternserzählungen seit dem frühen 19. Jahrhundert, welche die kriti-
schen Jahre der Lebensmitte zunehmend aus der Perspektive des alternden Subjekts
gestalten. Schnitzlers Freundschaft mit der dänischen Autorin Karin Michaelis, die
1910 mit ihrem Tagebuchroman Das gefährliche Alter (original Den farlige alder) in
ganz Europa Aufsehen erregte und Proteste auf sich zog, lässt ebenfalls darauf
schließen, dass Frau Beate und ihr Sohn im Kontext der Alternserzählungen zu lesen
ist und mit der verwitweten Mutter Beate auf die an Michaelis kinderloser Protago-
nistin geübten Kritik antwortet.
Eine Veröffentlichung der Tagungsergebnisse ist für das Jahr 2010 im
deGruyter-Verlag vorgesehen. Die beiden Tagungen zu Alterstopoi und Alterszäsu-
ren erprobten und modifizierten die gemeinsame methodische Grundlage, auf
der auch die kontinuierliche Arbeit an den vier Teilprojekten fortgesetzt werden
konnte, die schließlich zu einer gemeinsamen Projektmonographie zusammen-
fließen sollen.
NEUROPLASTIZITÄT UND IMMUNOLOGIE
BEI KOGNITIVER BEEINTRÄCHTIGUNG IM ALTER
Sprecherin: Iris-Tatjana Kolassa
Kollegiaten: Iris-Tatjana Kolassa1, Marilena Manea2, Christine von Arnim1
Mitarbeiter: Vera Leirer1, Franka Glöckner1, Madalina Maftei2, Daniela Bulach3,
Dr. Cathrin Schnack3
1 Emmy Noether-Nachwuchsgruppe Kolassa, Fachbereich Psychologie, Universität
Konstanz
2 Analytische Chemie & Biopolymerstrukturanalyse, Universität Konstanz
3 Arbeitsgruppe Experimentelle Alzheimerforschung, Universitätsklinikum Ulm
Kognitiver Abbau wurde bisher als unvermeidbare Konsequenz der Alterung ange-
sehen. Neue Erkenntnisse legen jedoch nahe, dass dieser Abbau durch Verhaltenstrai-
ning basierend auf Prinzipien der Neuroplastizität vermieden, teilweise sogar rück-
gängig gemacht werden kann. Daher sind Methoden für eine frühe Diagnostik
pathologischer Alterung im Sinne einer Demenz sowie sekundärpräventive Trainings
von zunehmendem Interesse.
Ziel des geförderten Projektes ist es, Möglichkeiten der frühen Diagnostik von
Demenz zu entwickeln, bestehende Verfahren zu optimieren sowie Interventions-