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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2009 — 2010

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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B. Das WIN-Kolleg
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3. Forschungsschwerpunkt "Der menschliche Lebenszyklus - biologische, gesellschaftliche, kulturelle Aspekte"
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https://doi.org/10.11588/diglit.66333#0286
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FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

maßnahmen bei kognitiv leicht beeinträchtigten Demenzpatienten zu testen. Das
Projekt umfasst drei komplementäre Teilprojekte in Kooperationen der drei Projekt-
partnerinnen aus den Arbeitsgebieten Neuropsychologie, analytische Chemie und
klinische Neurologie/Medizin. Im Folgenden wird der Stand der drei Teilprojekte,
die mehrere Subprojekte umfassen, vorgestellt.
Teilprojekt 1:
Kognitive Leistung und neuroplastische Veränderungen im Verlauf
der Lebensspanne
1) Kognitive Leistung und Hippokampusaktivität im Verlauf der Lebensspanne
Der Hippokampus ist für Gedächtnisbildung und -abruf von wesentlicher Bedeu-
tung. Bei der Alzheimer Demenz (AD) ist er bereits sehr früh pathologisch verän-
dert. In dieser Magnetoencephalographie-(MEG)-Studie untersuchten wir an 52
Personen (18—89 Jahre) die Veränderung der hippokampalen Aktivierung im Verlauf
der Lebensspanne sowie Zusammenhänge mit der geistigen Leistungsfähigkeit mit
Hilfe der Transverse Patterning-Aufgabe, einer hippokampusabhängigen Gedächt-
nisaufgabe, bei der die Beziehung zwischen drei Stimuli erkannt und erinnert wird.
Die MEG-Mcssungen zeigten, dass die Stärke der hippokampalen Aktivierung
unabhängig vom Alter ist. Probanden mit besseren Leistungen in Exekutivfunktio-
nen, visuellem und verbalem Gedächtnis sowie verbaler Flüssigkeit zeigten jedoch
eine stärkere hippokampale Aktivierung. Die hippokampale Aktivität nimmt also
nicht notwendigerweise mit dem Alter ab, sondern ist eher mit der geistigen Lei-
stungsfähigkeit verbunden.
2) Kognitive Leistung und Abnormal Siow Wave Activity im Verlauf der Lebensspanne
Bei Gehirnpathologien wie etwa der Alzheimer Demenz tritt eine abnorm hohe
Dichte an fokalen Generatoren von slow waves (1—4 Hz) auf, die im Ruhe-MEG
erfasst werden kann. Ziel war es, Änderungen im Auftreten dieser abnormal slow waves
im Verlauf der Lebensspanne zu erfassen. Insgesamt wurden 54 Teilnehmer (18—89
Jahre) untersucht.
Unerwarteterweise war zunehmendes Alter mit einer niedrigeren Konzentra-
tion von abnormal slow waves in zentralen, temporalen sowie parieto-okzipitalen
Regionen verbunden. Eventuell geht gesundes Altern mit einer Abnahme, patholo-
gisches hingegen mit einer Zunahme abnormaler slow waves einher. Die Daten kön-
nen jedoch erst im Kontext weiterer Studien interpretiert werden.
3) Kognitive Leistung und neuronale Netzwerke im Verlauf der Lebensspanne
Mittels Hubmapping wurde im Ruhe-MEG bei 54 Teilnehmern (18—89 Jahre) unter-
sucht, inwiefern sich neuronale Netzwerke im Verlauf des Alterungsprozesses ver-
ändern und ob Veränderungen mit kognitiver Leistung im Zusammenhang stehen.
Mit zunehmendem Alter zeigten sich im medialen und inferioren Temporallappen
ein stärkerer Informationseinstrom (Inflow) in den Frequenzbereichen 8-32 Hz,
 
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