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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2009 — 2010

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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B. Das WIN-Kolleg
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3. Forschungsschwerpunkt "Der menschliche Lebenszyklus - biologische, gesellschaftliche, kulturelle Aspekte"
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https://doi.org/10.11588/diglit.66333#0287
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Das WIN-Kolleg

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32—40 Hz, 40—70 Hz und 85—100 Hz, ein geringerer Inflow im 1—100 Hz-Bereich
in posterioren Hirnregionen, ein erhöhter Informationsausstrom (Outflow) aus
medial-frontalen Regionen in den Frequenzbereichen 5—55 Hz, 65—80 Hz und 80—
97 Hz, aus rechts parietalen Regionen in den Bereichen 15—35 Hz, 35—85 Hz und
90—100 Hz sowie aus dorsalen Arealen des linken Frontallappens im Bereich 68—100
Hz, schließlich ein geringerer Outflow im Frequenzbereich 1-12 Hz aus dem rech-
ten Präfrontallappen. Ein zunehmender Inflow im medialen inferioren Temporal-
lappen war darüber hinaus assoziiert mit einer schlechteren visuellen Gedächtnis-
leistung sowie mit schlechterer kognitiver Leistung in den Bereichen Exekutivfunk-
tion und Verarbeitungsgeschwindigkeit. Schließlich war ein verringerter Inflow in
posterioren Arealen assoziiert mit einem besseren visuellen Gedächtnis, besseren
visuo-konstruktiven Fähigkeiten und besseren Exekutivfunktionen sowie einer
höheren kognitiven Geschwindigkeit.
Teilprojekt 2:
Training neuronaler Plastizität bei Patienten mit leichter kognitiver
Beeinträchtigung und beginnender Alzheimer Demenz (AD)
Hier soll ein innovatives neuroplastizitätsbasiertes Diskriminationstraining, das in
früheren Studien mit gesunden älteren Personen die kognitive Leistungsfähigkeit
verbesserte, mit Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (engl. Mild
Cognitive Impairment, MCI) oder beginnender AD durchgeführt und dessen Effi-
zienz bestimmt werden. Hierzu werden kognitive Leistung sowie alltagsrelevante
Aktivitäten untersucht und die Spezifität des Trainings mittels Blut- und Liquorana-
lysen (Aß, Tau, sAPP) sowie bildgebenden Verfahren (EEG, MRT) evaluiert. Zusam-
men mit der sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Konstanz entstanden
zwei Projektergänzungen: Ein körperliches Bewegungstraining wurde entwickelt
und in einer Pilotstudie in Pflegeheimen erprobt. Dieses Training wird nun, ange-
passt an die körperlichen und geistigen Bedürfnisse von Patienten mit MCI und
beginnender AD, als Vergleichsintervention am Standort Konstanz durchgeführt.
Folgende Meilensteine wurden bereits erreicht:
1) Übersetzung und Anpassung der englischen Originalversion des auditorischen Diskrimina-
tionstrainings Brain Fitness Programm
Die Trainingselemente des im WIN-Kolleg-Projekt verwendeten auditorischen Dis-
kriminationstrainings wurden auf der Grundlage des von Prof. Dr. h.c. Mike Merze-
nich entwickelten und in den USA kommerziell eingesetzten Brain Fitness Program
realisiert. In enger Kooperation mit der Firma PositScience wurde auditorisches Sti-
mulationsmaterial entwickelt und die Aufgabenanweisungen auf Deutsch übersetzt
und an die Anforderungen von Patienten mit MCI und milder AD angepasst. Die
sprachlichen Übungen zielen auf ein verbessertes Diskriminationsvermögen von
Tönen, Phonemen und Silben ab. Die adaptierte Version des auditorischen Trainings
enthält aber auch einen wesentlichen Anteil von Aufgaben, die das Arbeitsgedächtnis
 
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