Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2009 — 2010

DOI chapter:
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
DOI chapter:
B. Das WIN-Kolleg
DOI chapter:
3. Forschungsschwerpunkt "Der menschliche Lebenszyklus - biologische, gesellschaftliche, kulturelle Aspekte"
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.66333#0289
License: Free access  - all rights reserved

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Das WIN-Kolleg | 305

Die Post-Tests zeigten eine Symptomstabilisierung in der Interventionsgruppe,
während die kognitive Leistungsfähigkeit in der Wartelistekontrollgruppe sich ver-
schlechterte. In der Trainingsgruppe zeigte sich darüber hinaus eine Verbesserung im
Subtest Orientierung/Praxie, wobei die Kontrollgruppe keine Veränderung über die
Zeit zeigte.
4) Training neuroplastischer Prozesse bei Patienten mit MCI und beginnender AD
Jeweils 30 Personen (>55 Jahre) mit MCI oder milder AD sollen einer von zwei
Interventionsgruppen (körperliche Aktivität vs. auditorisches PC-Training) oder
einer Wartekontrollgruppe zugeteilt werden. In Anlehnung an das oben beschriebe-
ne Bewegungstraining wurde ein körperliches Training für Personen mit MCI und
beginnender AD entwickelt. Dieses körperliche Training umfasst zwei Sitzungen ä
60 Minuten pro Woche, dazu mindestens dreimal pro Woche Hausaufgaben ä 20
Minuten. Die PC-Trainingsgruppe trainiert eine Stunde pro Tag, fünf Tage pro
Woche über zehn Wochen. Die Studie ist im Herbst 2009 angelaufen und wird vor-
aussichtlich Ende 2010 abgeschlossen.
Teilprojekt 3:
Entwicklung von Biomarkern zur frühen Diagnostik von AD
Die Fragestellung dieses Projekts ist die Identifikation von Biomarkern zur frühen
Diagnose und Therapie von beginnenden Demenzerkrankungen. Neben der bio-
chemischen Analytik und Validierung im klinischen Alltag der bisher etablierten
Demenzmarker Aß und Tau sollen neue Biomarker (Aß-Autoantikörper) in Serum
und Liquor bei AD-Patienten und bei kognitiv nicht beeinträchtigten Personen im
Verlauf der Lebensspanne untersucht werden.
Vor kurzem wurde berichtet, dass Aß-Autoantikörper sowohl im Liquor als
auch im Blut von gesunden Menschen und AD-Patienten vorkommen. Isolierte Aß-
Autoantikörper können die Entstehung von Aß-Fibrillen verhindern und stellen
daher als passive Impfung eine mögliche Behandlungs- oder Präventionsstrategie
gegen AD dar. Eine Hypothese lautet, dass Menschen mit genügend Aß-Autoanti-
körper gegen AD geschützt sind und dass diese Autoantikörper als Biomarker für die
AD dienen könnten.
Aß-Autoantikörper liegen sowohl frei als auch als Immunkomplexe mit Aß-
Peptiden im Blut und Liquor vor. Es ist wichtig, welche Form der Aß-Autoantikör-
per für die Diagnostik der AD entscheidend ist - freie, gebundene (ß-Amyloid-
Immunkomplexe) oder die gesamten Aß-Autoantikörper. Im Rahmen dieses Pro-
jektes wurden verschiedene ELISA Verfahren für die Bestimmung der freien und der
gebundenen ß-Amyloid-Immunkomplexe entwickelt.
1) Freie und gebundene Aß-Autoantikörper im Blutserum (kognitiv) gesunder Personen im
Verlauf der Lebensspanne
Untersuchungsgegenstand dieses Projekts waren Veränderungen der Konzentration
der ß-Amyloid-Immunkomplexe im Blut im Verlauf der Lebensspanne sowie Korre-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften