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andererseits mit Prof. Graf Kielmansegg eine Person die Präsidentschaft übernom-
men hatte, die gewissermaßen - da seit Kleinauf „zwischen Säulen aufgewachsen“ —
als Experte für den Umgang mit architektonischen Stützen gelten mußte: Denn die
Grafen Kielmansegg führen in ihrem Wappen (Abb. 4a) nicht nur eine, sondern sogar
zwei Säulen, gekrönt zudem und bekränzt.
Bei so viel „Säulen-Kompetenz“ konnte eigentlich nichts schiefgehen bei dem
gleichwohl schwierigen und riskanten Unterfangen, die Mittelstütze dieses Saales
durch einen verstärkten Längsdurchzug zu ersetzen. Gerade noch rechtzeitig vor
Beginn des Weihnachtsmarkts auf dem Karlsplatz ging diese spektakuläre Aktion
über die Bühne, und nach erfolgreichem Einbau des Trägers wurde seither an der
neuen Innenausstattung des Raums gearbeitet. Gleichzeitig wurden die sanitären
Einrichtungen in der Westhälfte des Erdgeschosses umfassend modernisiert und
erweitert.
Wenngleich also — und damit komme ich zum Schluß — die Ersetzung der
Säule durch einen Durchzugbalken im Falle des Akademiegebäudes erfolgreich ver-
laufen ist, möchte ich Graf Kielmansegg doch eindrücklich davor warnen, Ähnliches
in seinem Wappen auszuprobieren. Erste diesbezügliche Versuche (Abb. 4b) führten
jedenfalls zu einem wenig befriedigenden Ergebnis.
HARALD DRÖS



Abb. 4a

Abb. 4b