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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2009 — 2010

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IV. Veranstaltungen im Jubiläumsjahr
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Köpf, Ulrich: "Luther in Tübingen. Vollendung und Zukunft eines Jahrhundertprojekts". Bericht der Abschlußtagung der Forschungsstelle "Luther-Register"
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https://doi.org/10.11588/diglit.66333#0396
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VERANSTALTUNGEN

Am 11. November 2009 fand das Symposion statt, bei dem über „Gegenwart
und Zukunft der Weimarer Luther-Ausgabe“ gesprochen wurde. In einem einlei-
tenden Referat sprach Martin Heckel aus der Sicht des Kirchenrechtlers und
Rechtshistorikers in einer weit ausgreifenden, von der Reformation bis in die
Gegenwart führenden Betrachtung über die Bedeutung der Reformation und ins-
besondere Martin Luthers. Zu dem nachfolgenden Gespräch, das über die Bedeu-
tung der nun vollständig vorliegenden kritischen Luther-Gesamtausgabe und Aspek-
te ihrer zukünftigen Verwendung sowie eventueller Neueditionen handeln sollte,
waren neun Lutherforscher zu Kurzreferaten eingeladen worden, über die ansch-
ließend diskutiert wurde. Die neun Referate wurden in drei Gruppen gebündelt.
Zunächst sprachen über die aktuelle Bedeutung der Weimarer Ausgabe Prof. Dr. Inge
Lonning (Oslo) aus der Sicht des internationalen Luthertums, Landesbischof i.R.
Prof. Dr. Gerhard Müller (Erlangen) aus der Sicht des Kirchenhistorikers und Pfar-
rers im kirchenleitenden Amt und Prof. Dr. Dr. Johannes Schilling (Kiel) aus der
Sicht des Präsidenten der Luther-Gesellschaft, sodann über Fragen der Luther-Edi-
tion die drei ausgewiesenen Editoren Prof. Dr. Reinhard Schwarz (München), der
Herausgeber der Neuedition der 1. Psalmenvorlesung, Prof. Jun Matsuura (Tokyo),
der Herausgeber einer soeben erschienenen Edition der Randbemerkungen Luthers
aus seiner Erfurter Zeit (1509—1510/11), und Prof. Dr. Helmar Junghans (Leipzig),
Herausgeber einer Luther-Studienausgabe und als Herausgeber des Luther-Jahr-
buchs der jahrzehntelange kritische Berichterstatter über die editorische Arbeit an
Luther, schließlich in einer dritten Runde über Fragen des Luther-Registers Prof.
Dr. Albrecht Beutel (Münster), der vorletzte Koordinator der Registerarbeit, über das
Register aus theologischer Sicht, Prof. Dr. Karl Stackmann (Göttingen), seit Jahr-
zehnten in verschiedenen Funktionen Begleiter des Projekts und zuletzt Mitglied
der Akademiekommission, über das Register aus der Sicht des Germanisten und
Prof. Dr. Reinhold Rieger (Tübingen), der letzte Koordinator, über das Register aus
philosophischer Sicht. Die eingehende und teilweise sehr lebhafte Diskussion ver-
tiefte manchen Aspekt, der in den Referaten angesprochen worden war. Das Sym-
posion machte Leistung und Wert, aber auch Defizite der jetzt abgeschlossenen
„Weimarer Ausgabe“ deutlich; es zeigte zugleich Perspektiven für die zukünftige
Erschließung des umfangreichen Werks Martin Luthers auf.

ULRICH KÖPF
 
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