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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 1): Divinatorische Texte: I. Terrestrische, teratologische, physiognomische und oneiromantische Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.32126#0041
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7’ [Wenn zur Link]en des Hauses eines Mannes ein Kultsockel steht: Der Herr dieses Hauses wird darin (= in seinem
Haus) in Trübsal wohnen.

8’ [Wenn inmitt]en des Hauses eines Mannes ein Kultsockel steht: Dieses Haus wird alt werden.

9’ [Wenn an der Rückseite] des Hauses eines Mannes ein Kultsockel lehnt: Ein dauerhaftes Fundament.

10’ [Wenn an der Wa]nd des Hauses eines Mannes ein Kultsockel hochgebaut ist und (neu) gebaut wird: Der Herr des

Hauses wird sich ändern, ein Quartiermeister wird es bekommen.

11’ [Wenn im Haus] eines Mannes einer, der voll von Verfehlung ist, vorhanden ist: Verfall des Hauses des Mannes.
12’ [Wenn dito] einer, der voll saharsubbü-Hautkrankheit ist, vorhanden ist: dito.

13’ [Wenn dito] einer, der voll umsätu-Hautmalen ist, vorhanden ist: dito.

14’ [Wenn dito] einer, der voll Wassersucht ist, vorhanden ist: dito.

15’ [Wenn dito] einer, der voller Beulen ist, vorhanden ist: dito.

16’ [Wenn dito] einer, der schlangenmensch(artig) ist, gesehen wird: Dieses Haus wird sich einen Namen machen.

17’ [Wenn dito einer], der kahlköpfig ist, gesehen wird: Dieses Haus wird einen männlichen Nachkommen haben.

18’ [Wenn dito einer, der ... ] ... , gesehen wird: Dieses Haus ... [ ... ].

19’ [Wenn dito einer, der ... ] ... , gesehen wird: Dieses Haus wird al[t werden].

20’ [Wenn dito welche, die ... ] ... , vorhanden sind: Dieses Haus ... [ ... ].

21’ [Wenn dito welche, die ... ] ... , vorhanden sind: Dieses Haus [.].

22’ [Wenn dito welche, die.], vorhanden sind: ... [.].

23’ [Wenn dito welche, die., vorhand]en sind: [.].

Bemerkungen:

Vs. II 15’ Die Übersetzung “Abflußrohr” für asurrü, die hier und an den anderen Belegstellen (Nr. 9 III 25’-27’ = Nr. 11 Rs. 27-29)
weit mehr Sinn ergibt als die Deutung “Grundmauer” in AHw 77a bzw. “lower (damp) course of the wall” in CAD A/II
350a, nimmt einen Deutungsvorschlag von A.R. George auf, den er bei einem Vortrag an der Universität Heidelberg am
19.12.2000 geäußert hat.

II 16’ // summa älu 1. Tafel, Z. 164, siehe S.M. Freedman, City I, 39.

II 17’ Vgl. auch N.P. Heeßel, AfO 48/49 (2001/2002) 238b.

II 19’ // summa älu 6. Tafel, Z. 80 und 7. Tafel , Z. 15 (siehe S.M. Freedman, City I, 116 und 131). Freedman versucht auf S.

116 das in den Parallelen schwierige GIS SAL HÜB mit MUNUS.HÜB atänu oder urTtu “Eselin” zusammenzubringen, ohne
das Zeichen gis erklären zu können. Angesichts der vorliegenden Stelle kann jedoch mit AHw 519a und CAD K 612a
sicher angenommen werden, daß in Tafel 6 und 7 von summa älu eine defektive Schreibung S'ÜUDxSAL.HÜB für das
Wort kutü “Kanne” vorliegt.

Rs. III 6’ // summa älu 10. Tafel, Z. 19’, siehe S.M. Freedman, City I, 160.

III 10’ bel mindi, fragend “quartermaster” von CAD M/II 85b übersetzt, ist bisher nur in neubabylonischen Texten zu belegen.

III 11’ Vgl. VAT 10116 + VAT 19145 (KAR 384-385, hier Nr. 13) Vs. 8.

III 15’ Gegen S.M. Freedman, City I, 310, die MUS.GAR noch als Logogramm für die senratw-Krankheit ansieht, ist an dieser

Stelle ser-sä zu lesen. Den Eintrag von CAD S 127b sub sennltu, der MUS.GAR als Logogramm für sennltu anführt, hat
bereits CAD M/II 281a korrigiert, siehe dazu auch R. Borger, MZL, 377. senmtu und sersu sind offenbar eng verwandte
Erkrankungen bzw. Symptome, die nicht nur in Pflanzenlisten (z.B. KADP 22/28) gleichgesetzt werden, sondern auch in
Omina ausgetauscht werden können. So bieten BM 40469 (CT 38/30) Z. 24 und die vorliegende Stelle ser-sä, während die
Parallele K 45 (CT 40/1) Z. 11 se-ne-et-ta aufweist.

III 16’ Die Zeichenfolge MUS.LÜ.U19.LU ist meines Wissens ohne Parallele. Analog zu girtablullü, dem “Skorpionmenschen”,
urmahlullü, dem “Löwenmenschen” und kulullü, dem “Fischmenschen” muß MUS.LÜ.U19.LU wohl als “Schlangen-
mensch” interpretiert und muslullü gelesen werden.

6) VAT 10504 + VAT 10583 a + VAT 10763 + VAT 10800 (Kopie: S. 150-152) Haus-Omina

Fundnummer: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -

Teile der Rückseite einer dreikolumnigen Tafel, 151 x 173 x 23,5 mm, die Vorderseite ist nicht erhalten.

Datierung: mittelassyrisch

Frühere Kopie: KAR 396 (nur VAT 10504), frühere Bearbeitung: -

Nachgewiesene Parallelen: Rs. IV 1 ’-19’ // VAT 13102 (unp.; aus Babylon) Vs. 1-18

Rs. IV 4’-5’ // BM 47938 (CT 39/26) Vs. 5, 7

Rs. IV 18’-26’ // summa älu 19/51’-53’, 55’-60’, 62’ (S.M. Freedman, City I, 280)

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