8’: Vgl. VAT 10609+ (hier Nr. 11) r. Kol. 18’f., 21’f. Dementsprechend ist das Ende der Zeile vielleicht ^Siris ina immsu zu
ergänzen.
9’: Lies womöglich rDLJ n '-[us] „fertigst du an“.
IV 4’: Oder lies IfHAB 1 „ranziges Öl“? Man erwartet, daß die Figuren der Übeltäter im so präparierten Topf verbrannt werden;
doch wird ein Verbrennungsritus im folgenden jedenfalls explizit nicht erwähnt.
7’: Ich kann die Beschwörung lemnat kassäptu (oder lemnät kassäptil) anderweitig nicht belegen.
9’: Die Ergänzungen versuchen, den verbliebenen Spuren einen Sinn abzugewinnen, bleiben jedoch äußerst unsicher, zumal
die Verwendung von dekü im vorliegenden Kontext ohne Parallelen ist. Wir nehmen an, daß „aufstehen lassen“ hier im
Sinne von „durcheinanderbringen“, „kräftig durchrühren“ zu verstehen ist, bedeutet doch dekü auch im allgemeinen „in
Bewegung setzen“. In Anlehnung an Maqlü Ritualtafel 181 erwartete man freilich eher ein Verbum in der Bedeutung
„schlagen“. Doch kann man vorliegende Form kaum zu däku stellen; zudem erwartete man im vorliegenden Kontext eher
karätu oder mahäsu. In der folgenden Beschwörung scheint dekü in der Bedeutung „hochheben“ verwendet zu werden
(15’); doch ist es eher unwahrscheinlich, daß sich dieser Text unmittelbar auf das vorausgehende Ritual bezieht.
11 ’-12’: Ich kann die Beschwörung episti muppisti (oder: mustepistf!) libbakunu ina me unäh anderweitig nicht belegen. Die
Beschwörung begleitet offensichtlich die Entsorgung von Ritualrückständen im Fluß. Da ein weiterer Entsorgungsritus
folgt, kann es sich hierbei nicht um alle Substitute und ihre Überreste handeln.
12’-13’: Ebenso wie die vorausgehende Beschwörung nimmt auch der Text von sadü litekunüsi unmittelbar Bezug auf die
Ritualhandlung, die ein Vergraben der Substitute vorsieht. Die Rohrmatte des Wäschers begegnet in vergleichbarem
Kontext - jedoch in umgekehrter Perspektive - auch in Maqlü IV 37: salmTja ina bure sa asläki büra taptä taqbirä „Mich
darstellende Figuren habt ihr beerdigt, indem ihr in der Rohrmatte eines Wäschers ein Loch geöffnet habt.“ Der Sinn die-
ser Handlung liegt wohl darin, daß das Substitut dauerhaft in der Erde unmittelbar unter einer Rohrmatte deponiert wird,
die dem Wäscher als Fläche zum Rubbeln und Pressen der nassen Schmutzwäsche dient. Auf diese Weise sickert das
schmutzige Waschwasser stetig auf die Figuren. Bei der Deponierung der Figuren im bit musäti, dem „Haus des
Dreckwassers“, also eines Aborts und Waschraums, dürfte es nicht bei der Verunreinigung mit Schmutzwasser geblieben
sein. Die Phrase sadü litekunüsi ist aus der Maqlü-Beschwörung sadü liktumkunüsi bekannt (V 156ff.), hier ist offenbar
eine Variante zu dieser Beschwörung gemeint, die in CTN 4, 92+ Vs. II’ 36-38 bezeugt ist:
36 EN KUR-m li-te-e >-ku-nu- rsv ^lik-tüm-ku-nu-s[i]
37 rKUR-if lik-la-ku-nu-si
38 [KUR]- rü dan'-nu i-rat- rkü'-[n\u dV'-ne-e'
39 [ina] rSU-ia' lu tap- rpaf -ta- rra'-ma
CTN 4, 92+ (vgl. hier Anm. 32) bietet Beschwörungen aus Maqlü V, VI, VII und VIII, die allerdings in anderer Reihen-
folge angeordnet sind.
14’-17’: Die Ergänzungen folgen den Duplikaten, vgl. hier die Bemerkungen zu VAT 13641 Vs. 10’ff. (Nr. 14).
14) VAT 13641 (Kopie: S. 156)
usburruda-Beschwörungsrituale
Fundnummer: Ass.ct; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -.
Beschreibung: Hellbraunes, teils rötlich gefärbtes, verzogenes Fragment, 90 x 103 x 24 mm; Schrift nur auf der Rs. erhalten. Ein
kleines Fragment in der Schachtel läßt sich nicht an das Hauptfragment anschließen.
Datierung: neuassyrisch
Frühere Kopie, Bearbeitung: -
Weitere Referenzen: Textzusammenstellung der Duplikate teilweise nach Mitteilung T. Abusch; vgl. auch HKL II 54.
Nachgewiesene Duplikate: Rs. 10’-13’ // VAT 13619 (hier Nr. 34) Vs. 1-4
// A 2720 + 3022 Vs. 25-32 (E. Ebeling, ArOr 17/1 [1949] 190-195)
// unpubl. K 8107 Vs. 1-7
// STT 256 Rs. 41-44 (koll.)
Rs. lO’-ll’ // VAT 13640 (hierNr. 13)Rs.IV 14’-17’
Rs. 10’ // PBS 10/2, 18 Rs. 42’ (Stichzeile, Foto koll.)
Rs. 15’-16’ Vgl. VAT 13619 Vs. 6ff. (hier Nr. 34), K 8107 Vs. 9ff.
Transliteration:
Rs.
1 ’ [n]i[
2’ [x] x [
[-
3’ [KA].INIM.M[A(?)
](?)
46
ergänzen.
9’: Lies womöglich rDLJ n '-[us] „fertigst du an“.
IV 4’: Oder lies IfHAB 1 „ranziges Öl“? Man erwartet, daß die Figuren der Übeltäter im so präparierten Topf verbrannt werden;
doch wird ein Verbrennungsritus im folgenden jedenfalls explizit nicht erwähnt.
7’: Ich kann die Beschwörung lemnat kassäptu (oder lemnät kassäptil) anderweitig nicht belegen.
9’: Die Ergänzungen versuchen, den verbliebenen Spuren einen Sinn abzugewinnen, bleiben jedoch äußerst unsicher, zumal
die Verwendung von dekü im vorliegenden Kontext ohne Parallelen ist. Wir nehmen an, daß „aufstehen lassen“ hier im
Sinne von „durcheinanderbringen“, „kräftig durchrühren“ zu verstehen ist, bedeutet doch dekü auch im allgemeinen „in
Bewegung setzen“. In Anlehnung an Maqlü Ritualtafel 181 erwartete man freilich eher ein Verbum in der Bedeutung
„schlagen“. Doch kann man vorliegende Form kaum zu däku stellen; zudem erwartete man im vorliegenden Kontext eher
karätu oder mahäsu. In der folgenden Beschwörung scheint dekü in der Bedeutung „hochheben“ verwendet zu werden
(15’); doch ist es eher unwahrscheinlich, daß sich dieser Text unmittelbar auf das vorausgehende Ritual bezieht.
11 ’-12’: Ich kann die Beschwörung episti muppisti (oder: mustepistf!) libbakunu ina me unäh anderweitig nicht belegen. Die
Beschwörung begleitet offensichtlich die Entsorgung von Ritualrückständen im Fluß. Da ein weiterer Entsorgungsritus
folgt, kann es sich hierbei nicht um alle Substitute und ihre Überreste handeln.
12’-13’: Ebenso wie die vorausgehende Beschwörung nimmt auch der Text von sadü litekunüsi unmittelbar Bezug auf die
Ritualhandlung, die ein Vergraben der Substitute vorsieht. Die Rohrmatte des Wäschers begegnet in vergleichbarem
Kontext - jedoch in umgekehrter Perspektive - auch in Maqlü IV 37: salmTja ina bure sa asläki büra taptä taqbirä „Mich
darstellende Figuren habt ihr beerdigt, indem ihr in der Rohrmatte eines Wäschers ein Loch geöffnet habt.“ Der Sinn die-
ser Handlung liegt wohl darin, daß das Substitut dauerhaft in der Erde unmittelbar unter einer Rohrmatte deponiert wird,
die dem Wäscher als Fläche zum Rubbeln und Pressen der nassen Schmutzwäsche dient. Auf diese Weise sickert das
schmutzige Waschwasser stetig auf die Figuren. Bei der Deponierung der Figuren im bit musäti, dem „Haus des
Dreckwassers“, also eines Aborts und Waschraums, dürfte es nicht bei der Verunreinigung mit Schmutzwasser geblieben
sein. Die Phrase sadü litekunüsi ist aus der Maqlü-Beschwörung sadü liktumkunüsi bekannt (V 156ff.), hier ist offenbar
eine Variante zu dieser Beschwörung gemeint, die in CTN 4, 92+ Vs. II’ 36-38 bezeugt ist:
36 EN KUR-m li-te-e >-ku-nu- rsv ^lik-tüm-ku-nu-s[i]
37 rKUR-if lik-la-ku-nu-si
38 [KUR]- rü dan'-nu i-rat- rkü'-[n\u dV'-ne-e'
39 [ina] rSU-ia' lu tap- rpaf -ta- rra'-ma
CTN 4, 92+ (vgl. hier Anm. 32) bietet Beschwörungen aus Maqlü V, VI, VII und VIII, die allerdings in anderer Reihen-
folge angeordnet sind.
14’-17’: Die Ergänzungen folgen den Duplikaten, vgl. hier die Bemerkungen zu VAT 13641 Vs. 10’ff. (Nr. 14).
14) VAT 13641 (Kopie: S. 156)
usburruda-Beschwörungsrituale
Fundnummer: Ass.ct; Fundort: -; Archivzugehörigkeit: -.
Beschreibung: Hellbraunes, teils rötlich gefärbtes, verzogenes Fragment, 90 x 103 x 24 mm; Schrift nur auf der Rs. erhalten. Ein
kleines Fragment in der Schachtel läßt sich nicht an das Hauptfragment anschließen.
Datierung: neuassyrisch
Frühere Kopie, Bearbeitung: -
Weitere Referenzen: Textzusammenstellung der Duplikate teilweise nach Mitteilung T. Abusch; vgl. auch HKL II 54.
Nachgewiesene Duplikate: Rs. 10’-13’ // VAT 13619 (hier Nr. 34) Vs. 1-4
// A 2720 + 3022 Vs. 25-32 (E. Ebeling, ArOr 17/1 [1949] 190-195)
// unpubl. K 8107 Vs. 1-7
// STT 256 Rs. 41-44 (koll.)
Rs. lO’-ll’ // VAT 13640 (hierNr. 13)Rs.IV 14’-17’
Rs. 10’ // PBS 10/2, 18 Rs. 42’ (Stichzeile, Foto koll.)
Rs. 15’-16’ Vgl. VAT 13619 Vs. 6ff. (hier Nr. 34), K 8107 Vs. 9ff.
Transliteration:
Rs.
1 ’ [n]i[
2’ [x] x [
[-
3’ [KA].INIM.M[A(?)
](?)
46