o.Rd.
25’ [ ... ]iMAS.MA[S ... ]
o.Rd. bricht ab
Übersetzung:
Rs.
1 ’ „ ... [Den Blattstachel der Dattelpalme, der im Schädel meiner Figur steckt, ziehe ich heraus], ich stecke (ihn) [in
die Schädel (wörtl. Sg.) ihrer Figuren].
2’ Möge das Üb[el, das sie bewirkt haben, zu ihnen zurückkehren, mögen ihre] He[xereien ge]löst sein!
3’ Meine Bande mögen gelöst sein, und mein Hexer (und) meine Hexe mögen durchstochen sein!
4’ Ich löse die Glieder meiner Figur, die Glieder [ihrer Figuren] binde ich:
5’ Ihre Arme (mögen) gebunden sein! Die Beine mei[ner] Figur [löse ich], ihre [Bein]e binde ich:
6’ Meine Beine mögen gelöst sein! Ich [gieße] Fischöl über sie [aus. Vor (meinem)] barmherzigen [Gott (und)] (mei-
ner) barmherzigen Göttin
7’ mögen mein Hexer und meine Hexe gebunden sein, mögen sie [ ... ] sein. S<ie>
8’ mögen geschwärzt sein. Ich, N.N., Sohn des N.N., möge [durch deinen gro]ßen [Entsch]eid
9’ über ihnen stehen. Ich möge rein, [hell] (und) strahlend sein.
10’ Den guten Händen meines Gottes und mei[ner] Göttin vertraue mich zu Heil und Leben
11’ an!“ Dies spricht er und (handelt wie folgt).
12’ Was im Schädel seines Bildes steckt, zieht er heraus. Er steckt es in die Schädel (wörtl. Sg.) ihrer Bilder.
13’ Er gießt Fischöl über sie aus. Mit (Wasser aus) dem Weihwassergefäß wäscht er sich über ihnen
14’ und spricht folgendermaßen:
15’ „Wie das Wasser von meinem Körper abgewaschen wird, ebenso mögen Hexereien, Zaubereien,
16’ magische Manipulationen, der stechende Schmerz (und) böse Machenschaften, die in meinem Körper vorhanden
sind,
17’ von mir gelöst werden und zu ihnen selbst zu<rückkeh>ren!“
18’ Dies spricht er. Dann vergräbst du sie im Erdboden.
19’ [Sein Bild] (aber) löst er in erstklassigem [Bie]r auf, hebt es empor und
20’ spricht dann [vor Sam]as folgendermaßen:
21’ „[Samas, die]ses [mein Bild], das Hexer und Hexe vor dir in böser Absifcht]
22’ [und heimlich verfertigt haben: As]alluhi möge e[s] lösen,
23’ [Ea, der König des unterirdischen Oz]eans, möge es reinigen!“ Diese Beschwörung spricht er.
24’ „[Samas, Richter der Gesamtheit], der a[lles] weiß!“
Ende der Rs.
o.Rd. 25’ [ ... ], Beschwör[er ... ]
o.Rd. bricht ab
Bemerkungen:
Rs. l’: Wörtlich: „Den Blattstachel der Dattelpalme des Schädels (oder: der Oberseite) meines Bildes“. Die Ergänzung der
ersten Zeilenhälfte stützt sich auf das Duplikat K 3196+ Rs. 1: S'^DÄLA GISIMMAR sä UGU NU-[MU ... ]. Der übrige
Text läßt sich unschwer in Analogie zur Ritualanweisung in Rs. 12’ rekonstruieren. Die Deutung von UGU als „Schädel“
(statt präpositional ina muhhi bzw. eli) bleibt unsicher.
2’: Die Ergänzung der ersten Zeilenhälfte folgt dem Duplikat.
3’: Trotz der Schreibung sa-hi-lu liegt sicher der Stativ sah(i)lü vor.
4’: Die Ergänzung folgt dem Duplikat.
5’-6’: Emendation und Ergänzungen folgen dem Duplikat, das hier ausführlicher formuliert und vor „ihre Arme mögen gebunden
sein“ noch „meine Arme mögen [gelöst sein]“ einfügt. Auch im folgenden fügt das Duplikat nach „meine Beine mögen gelöst
sein“ zusätzlich „ihre Beine mögen gebunden sein“ an (K 3196+ Rs. 4-6). DU§-/r in unserem Text ist sicherlich fehlerhaft
für DUg-ra (im Duplikat nicht erhalten).
7’: Am Ende der Zeile ist vor sunu sicherlich eine dem vorausgehenden kussu entsprechende Stativform zu ergänzen. Das
Duplikat K 3196+ bietet an der korrespondierenden Stelle in Rs. 8: lu bu-x-[..., wobei x nach den erhaltenen Spuren ein auf
„HI“ beginnendes Zeichen war. So wäre etwa eine Lesung lu pu-u[h-hu-ü „sie mögen ein[gesperrt sein]“ möglich; freilich
erwartete man im vorliegenden Kontext eher ein Verbum wie kamü „binden“.
61
25’ [ ... ]iMAS.MA[S ... ]
o.Rd. bricht ab
Übersetzung:
Rs.
1 ’ „ ... [Den Blattstachel der Dattelpalme, der im Schädel meiner Figur steckt, ziehe ich heraus], ich stecke (ihn) [in
die Schädel (wörtl. Sg.) ihrer Figuren].
2’ Möge das Üb[el, das sie bewirkt haben, zu ihnen zurückkehren, mögen ihre] He[xereien ge]löst sein!
3’ Meine Bande mögen gelöst sein, und mein Hexer (und) meine Hexe mögen durchstochen sein!
4’ Ich löse die Glieder meiner Figur, die Glieder [ihrer Figuren] binde ich:
5’ Ihre Arme (mögen) gebunden sein! Die Beine mei[ner] Figur [löse ich], ihre [Bein]e binde ich:
6’ Meine Beine mögen gelöst sein! Ich [gieße] Fischöl über sie [aus. Vor (meinem)] barmherzigen [Gott (und)] (mei-
ner) barmherzigen Göttin
7’ mögen mein Hexer und meine Hexe gebunden sein, mögen sie [ ... ] sein. S<ie>
8’ mögen geschwärzt sein. Ich, N.N., Sohn des N.N., möge [durch deinen gro]ßen [Entsch]eid
9’ über ihnen stehen. Ich möge rein, [hell] (und) strahlend sein.
10’ Den guten Händen meines Gottes und mei[ner] Göttin vertraue mich zu Heil und Leben
11’ an!“ Dies spricht er und (handelt wie folgt).
12’ Was im Schädel seines Bildes steckt, zieht er heraus. Er steckt es in die Schädel (wörtl. Sg.) ihrer Bilder.
13’ Er gießt Fischöl über sie aus. Mit (Wasser aus) dem Weihwassergefäß wäscht er sich über ihnen
14’ und spricht folgendermaßen:
15’ „Wie das Wasser von meinem Körper abgewaschen wird, ebenso mögen Hexereien, Zaubereien,
16’ magische Manipulationen, der stechende Schmerz (und) böse Machenschaften, die in meinem Körper vorhanden
sind,
17’ von mir gelöst werden und zu ihnen selbst zu<rückkeh>ren!“
18’ Dies spricht er. Dann vergräbst du sie im Erdboden.
19’ [Sein Bild] (aber) löst er in erstklassigem [Bie]r auf, hebt es empor und
20’ spricht dann [vor Sam]as folgendermaßen:
21’ „[Samas, die]ses [mein Bild], das Hexer und Hexe vor dir in böser Absifcht]
22’ [und heimlich verfertigt haben: As]alluhi möge e[s] lösen,
23’ [Ea, der König des unterirdischen Oz]eans, möge es reinigen!“ Diese Beschwörung spricht er.
24’ „[Samas, Richter der Gesamtheit], der a[lles] weiß!“
Ende der Rs.
o.Rd. 25’ [ ... ], Beschwör[er ... ]
o.Rd. bricht ab
Bemerkungen:
Rs. l’: Wörtlich: „Den Blattstachel der Dattelpalme des Schädels (oder: der Oberseite) meines Bildes“. Die Ergänzung der
ersten Zeilenhälfte stützt sich auf das Duplikat K 3196+ Rs. 1: S'^DÄLA GISIMMAR sä UGU NU-[MU ... ]. Der übrige
Text läßt sich unschwer in Analogie zur Ritualanweisung in Rs. 12’ rekonstruieren. Die Deutung von UGU als „Schädel“
(statt präpositional ina muhhi bzw. eli) bleibt unsicher.
2’: Die Ergänzung der ersten Zeilenhälfte folgt dem Duplikat.
3’: Trotz der Schreibung sa-hi-lu liegt sicher der Stativ sah(i)lü vor.
4’: Die Ergänzung folgt dem Duplikat.
5’-6’: Emendation und Ergänzungen folgen dem Duplikat, das hier ausführlicher formuliert und vor „ihre Arme mögen gebunden
sein“ noch „meine Arme mögen [gelöst sein]“ einfügt. Auch im folgenden fügt das Duplikat nach „meine Beine mögen gelöst
sein“ zusätzlich „ihre Beine mögen gebunden sein“ an (K 3196+ Rs. 4-6). DU§-/r in unserem Text ist sicherlich fehlerhaft
für DUg-ra (im Duplikat nicht erhalten).
7’: Am Ende der Zeile ist vor sunu sicherlich eine dem vorausgehenden kussu entsprechende Stativform zu ergänzen. Das
Duplikat K 3196+ bietet an der korrespondierenden Stelle in Rs. 8: lu bu-x-[..., wobei x nach den erhaltenen Spuren ein auf
„HI“ beginnendes Zeichen war. So wäre etwa eine Lesung lu pu-u[h-hu-ü „sie mögen ein[gesperrt sein]“ möglich; freilich
erwartete man im vorliegenden Kontext eher ein Verbum wie kamü „binden“.
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