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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0077
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64

Divinatorische Texte II: Opferschau-Omina

IV 26-28

IV 29-30
IV 31-32
IV 33-38

IV 39

IV 43-47

IV 49
IV 51-52

IV 56
IV 58-63

IV 64-69

IV 65
IV 70

IV 77
IV 79

IV 79-80

Trotz der bescheidenen Reste, die in dieser Zeile erhalten sind, läßt sich dieses Omen als Parallele zu Kolumne v 47-49
identifizieren. Siehe dort zu weiteren Parallelen, und beachte, daß die Parallele K 7997 (CT 31/50) 3’-4’ wie das vorliegen-
de Omen den D-Stamm ü-sah-ha statt des G-Stamms i-sah-ha von v 48 bietet.

Wie schon das vorhergehende Omen läßt sich auch für diese Reste ein Omen in der fünften Kolumne (v 45-46) als Parallele
identifizieren. Siehe dort zu den Parallelen.

// K 205 (+) Rm2, 101 (Nr. 51) Vs. 4-5. Die Protase von iv 31 erscheint mit anderer Apodose auch in einem Opferschau-
Protokoll, siehe I. Starr, SAA IV, Nr. 280 Vs. 8-9.

// K 7997 (CT 31/50) (+) K 12316 (unp.) 12-16, bearbeitet von I. Starr, Rituals 131-133 sowie die Z. 12-21 der Kol. XI auf
der von L. Messerschmidt, MVAeG 1 (1896) 73-83 kopierten Babylon-Stele Nabonids, die I. Starr, Rituals 129-131 und

H. Schaudig, Inschriften 522 und 529 bearbeitet haben. Eine weitere, bislang nicht erkannte Parallele ist 81-2-4,307 (unp.)
Vs. 8’-ir.

Zu gipsu bzw. gipis hasi, der „Masse“/„Masse der Lunge“ siehe zuletzt Th. Richter, AoF 21 (1994) 215 Anm. 10.

Der „mittlere Lungenfinger“ ubän hasi qablltu (SU.SI MUR MURUB4) gehört zu den am häufigsten beachteten Bereichen
der Lunge. Im Kapitel summa hasü der bärütu-Serie sind ihm nicht weniger als drei Tafeln (11.-13.) gewidmet. Es besteht
allgemeine Übereinstimmung darin, daß der ubäin hasi qablltu den Lobus accesorius des rechten Lungenflügels bezeichnet,
siehe dazu bereits J. Nougayrol, RA 40 (1945-46) 93 und weiter I. Starr, JNES 42 (1983) 109 sowie U. Jeyes, OBE 77
und zuletzt U. S. Koch, Secrets, 77 und 81.

//1. Starr, SAA IV, Nr. 310 Vs. 8’-12’ und vgl. VAT 9969 (Nr. 41, KAR 148) ii 25 zu Z. 44. nisirti hasi (MUNUS.ÜRU
MUR) „Verborgenes der Lunge“ ist mit G. Th. Ferwerda, BiOr 41 (1984) 649 ein Synonym zu massarti hasi, siehe auch

I. Starr, SAA IV, XLIX. Beide Lungenteile konnten bislang nicht überzeugend identifiziert werden, zu massarti hasi siehe
M. I. Hussey, JCS 2 (1948) 25, die darin den kardialen Lobus sehen möchte. Zur Übersetzung „Verborgenes“ anstelle von
franz. „garde“ (J. Nougayrol, JCS 21 [1967] 234) oder engl. „watch“ (I. Starr, SAA IV, XLVII und U. S. Koch, Secrets
1/6) siehe F. R. Kraus, JCS 37 (1985) 186.

Die Apodose hat eine Parallele in VAT 13795 (Nr. 115) 10’.

//1. Starr, SAA IV, Nr. 14 s. 2. Die Kopie E. Ebelings bietet fehlerhafterweise SÜ.SAG für SAGSU. Das schwierige nakkap
hasi ist bislang nicht gedeutet worden und wird entweder gar nicht (I. Starr, SAA IV, XLVII) oder mit CAD N/I 186a
„Spitze“ übersetzt (U. S. Koch, Secrets, 79). Der Eintrag auf dem Lungenmodell CTN IV/60 (Taf. 37 linke Seite) scheint
nicht unbedingt für „Spitze“ zu sprechen, doch wird diese Übersetzung hier in Ermangelung einer besseren Deutung unter
Vorbehalt übernommen. Zur Apodose vgl. N. P. Heeßel, KAL 1, Nr. 16 (KAR 382) Vs. 34.

Die vor dem Bruch in dieser Zeile erscheinenden Zeichen na bal ka lassen natürlich an eine Form von nabalkutu „umwen-
den“ denken, doch der dritte Vokal a in dem Zeichen ka schließt diese Möglichkeit aus.

// VAT 10125 (Nr. 52, KAR 428) Vs. 15-16. Zu den Zeilen 59-63 siehe W. G. Lambert, BWL 320. In CAD A/II 363b wird
am Ende der Zeile 59 SUD E (UD.DU) gelesen. Das Original hat jedoch eindeutig SÜ-te DU und bestätigt damit die Lesung
Lamberts. Am Ende der Zeile iv 63 lies mit der Parallele in VAT 10125 SU[M-m] gegen Lamberts Lesung GU[R-ra], und
am Beginn von iv 62 ist mit der Kopie S. 376 eindeutig DU-ma zu lesen.

Das Verbum ekemu(KAR) gehört zu den am unterschiedlichsten übersetzten und am wenigsten diskutierten Termini tech-
nici der Opferschau, siehe dazu auch I. Starr, BiOr 48 (1991) 178f. Nach verschiedenen Deutungen wie „emporter“
(J. Nougayrol, RA 40 [1945] 62f. und 72), „to pinch“ (A. Goetze, JCS 11 [1957] 98b) oder „verkümmern“ (F. R. Kraus,
JCS 37 [1985] 180 mit Anm. 114) hat U. Jeyes, OBE, 132f. bemerkt: „it is obvious that ekemum does not refer to a disap-
pearance or a displacement“ und die Übersetzung „to hide“ vorgeschlagen. Diese Deutung haben I. Starr, BiOr 48 (1991)
178f. und Th. Richter, AoF 21 (1993) 222 Anm. 36 aufgenommen.

// Zeilen 88’-90’ der achten Tafel des Kapitels summa hasü, die in Rm 44 + Rm 108 (CT 31/34-35), Rs. 7-9 erhalten sind.
Diese Zeilen werden auch von K 205 (+) Rm2,101 (Nr. 51) Rs. 18-20 dupliziert, siehe dazu schon I. Starr, JNES 42 (1983)
119. Der Lungenteil kiditu, das „Äußere“, ist nach I. Starr, SAA IV, XLVIII identisch mit dem ubän hasi kiditu, dem
„äußeren Lungenfinger“.

Zum „Einkerbung der Freude“ benannten Omenbefund siehe J. Denner, WZKM 41 (1934) 190 Anm. 1.

Die Bedeutung des Adverbs perkam ist noch nicht befriedigend geklärt worden, siehe dazu I. Starr, JNES 42 (1983) 116f.
Mit CAD P 403b läßt es sich vielleicht als „kreuzweise“ oder auch „quer“ deuten. In Verbindung mit ekemu erscheint es auch
in O. 172 (TCL 6, Nr. 5) Vs. 8,bearbeitet von U. S. Koch, Secrets,Nr. 33, sowie in K 205 (+)Rm2,101 (Nr. 51) Vs. 66’-68’.
In CAD E 64b wird KAR-at als Schreibung für ekmat anstelle des geläufigeren ekmet für den femininen Stativ interpretiert,
doch ist dies angesichts des beschädigten Charakters der Zeile mit zu vielen Unsicherheiten verbunden, insbesondere da
das Logogramm KAR für den Stativ von ekemu nur selten mit phonetischen Komplementen versehen wird, siehe oben iv 61
und VAT 10114 (Nr. 69, KAR 427) sowie VAT 10125 (Nr. 52, KAR 428) passim.

Für die Protase siehe I. Starr, SAA IV, Nr. 308 Vs. ll’, und vgl. v 64-65 und vi 57-59.

Der hier folgende und bis vi 68 reichende Abschnitt wird wohl auch mit einer Unterschrift versehen worden sein, doch ist
unklar, ob diese Unterschrift auf das Kapitel summa multäbiltu verweist, auch wenn die Omina dieses Abschnitts sehr ähn-
liches Material enthalten. U. S. Koch, Secrets, 535-544, Nr. 110 hat diesen Abschnitt in ihrer Edition des Kapitels
multäbiltu und verwandter Texte bearbeitet. U. Jeyes, JEOL 32 (1991-92) 37 hat hervorgehoben, daß die in diesem
Abschnitt versammelten Omina eine Auswahl aus schwer zu interpretierenden Befunden seien.

// Rm2,134, Rs. 3f„ siehe I. Starr, AfO 32 (1985) 60-67. Die positive Apodose überrascht hier nicht, da in I. Starr, SAAIV,
passim die gegenteilige Annahme, daß „das Äußere über der Haube reitet“ unter die negativen Apodosen gezählt wird.
 
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