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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0144
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Nr. 31

131

vor [.].

7’ [Wenn die Gallen]blase im Fettgewebe vorhanden ? ist: Das kurru-MsLß [.].

8’ [Wenn die Gallen]blase im Fettgewebe schwarz ist: Das kurru-Maß [.].

9’ [Wenn] das Innere der [Gallen]blase voll Milch ist: Der König ... [.].

10’ [Wenn an der Gallenblase] auf der Rückseite der Leber eine Keule liegt und sie die Spitze der Gallenblase packt:

Gegen den Fürsten werden [seine] Eunuchen [revoltieren].

11’ [Wenn an der Gallenblase] auf der Rückseite der Leber eine Keule liegt und sie zur Spitze der Gallenblase zeigt:
Der Fürst ... [.].

12’ [Wenn] die Oberseite der [Gallen]blasen wie ein Dorn aufrecht steht: Die Waffe des Königs [.].

13’ [Wenn die Gallen]blase auf der rechten Seite wie eine kibirru-Axt ist: Gegen den Fürsten wird aus seiner Familie

jemand [zum Unheil sich erheben].

14’ [Wenn die Gallen]blase auf der linken Seite wie eine kibirru-Axt ist: Gegen den Fürsten des Feindeslandes wird aus
seiner Familie jemand [zum Unheil sich erheben].

15’ [Wenn die Gallen]blase rechts schwarz ist und ihre Schwärze gefleckt ist: Das Heer des Fürsten wird in seinem
Nachtlager [.].

16’ We[nn die Gallen]blase links schwarz ist und ihre Schwärze gefleckt ist: Das Heer des Feindes wird in in seinem
[Nacht]lager [.].

17’ We[nn] die Gallenblase sehr angeschwollen ist: Der Fürst des Feindeslandes wird seine Grenzstadt und [.].

18’ We[nn] oberhalb der Gallenblase sich Lebergewebe annähert: Ein mukil [res damiqti/lemutti-Dämon.].

19’ We[nn] zwei Gallenblasen da sind, aber ihr Ausführgang eins ist und sie ihre Flüssigkeit austauschen: Der
Königssohn wird den Thro[n seines Vaters besteigen],

20’ Summe: 82 gezählte Einträge. Zu Ende. Kollationiert. Entsprechend seiner Vorlage. Hand des [.],

21’ des Sohnes des Samas-dajjän-ilänl, des Opferschauers, des Sohnes des Assur-aha-iddina, des Opferschauers [ ...

22’ Bei ? Samas und Adad, die Incipits der Tafeln [.].

Bemerkungen:

Vs. 10 Zur Protase siehe das Kollationsergebnis auf S. 467.

13 Zur Bedeutung „zusammengerollt sein“ von qubburu siehe U. Koch-Westenholz, BLO S. 525 mit Anm. 1189.

15 Zur Verbalform am Ende der Protase siehe das Kollationsergebnis auf S. 467.

23 Zu der in der Kopie übersehenen Verneinung NU siehe das Kollationsergebnis auf S. 467.

Rs. 2’-18’ Dieser Abschnitt ist parallel zu Sm 986 + Sm 1050 (CT 30/49) Rs. 5’-20’, einem Manuskript der zweiten Tafel des Kapitels
summa martu der bärütu-Serie, von dem nur die Protasenanfänge erhalten sind.

7’ Das in AHw 346b nur recht allgemein als „Fettgewebe“ gedeutete himsu ( UZUME.HE) hat P. B. Adamson, JRAS 1979, 4f.

als mentum majus gedeutet, worin ihm D. A. Foxvog, in: H. Behrens et al. (Hrsg.), Fs. A. W. Sjoberg, 171 zu Z. 10 folgt.
10’ Zur Ergänzung der Apodose siehe das achte Omen der 9. Tafel des Kapitels summa ubänu der bärütu-Serie, erhalten in
K 1365 (teilw. Boissier, Choix I 44-48) Vs. 8.

10’, 11 ’ In der Kopie ist jeweils fehlerhaft das Zeichen sä zwischen EGIR und BÄ kopiert, das auf dem Original nicht vorhanden ist.
12’ Auffällig ist hier die Schreibung DÄLA(IGI.DÜ) für sillü „Dorn“ ohne das Determinativ gis. Diese Schreibung erscheint

jedoch auch in einer anderen Tafel mit Opferschau-Omina aus Assur, siehe VAT 8710 (Nr. 60, KAR 422) Rs. 33.

13’ Siehe zu diesem Omen den Kommentar K 8100 (CT 28/46, mit K 3946 + K 4013 [CT 30/41-42] zusammengeschlossen)
Vs. i 10-11: BE ZE GIM si-bir-ri ana NUN ina ni-sü-tü ma-am-man-sü MUNUS.HUL Zl-sü si-bir-ru c[Säkkan GIM SAG.DU
UDU.NITA gam-rat „Wenn die Gallenblase wie ein sibirru-Slab ist: Gegen den Fürsten wird aus seiner Familie jemand zum
Unheil sich erheben. Der sibirru-Slab des Gottes Sakkan endet wie ein Widderkopf.“ Auch wenn sich das vorliegende
Omen auf die kibirru-Axt und nicht den sibirru-Slab bezieht, so ist die Ähnlichkeit des Omens mit dem Kommentareintrag
sehr auffällig. Siehe hierzu auch E. Frahm, Text Commentaries 181.

14’, 18’ Gegen die Kopie erscheint nach Z. 14’ ein Strich und nach Z. 18’ ein Doppelstrich.

15’, 16’ Zu den Apodosen dieser Zeilen siehe das Kollationsergebnis auf S. 467.

19’ Auch das Incipit der dritten Tafel des Kapitels summa martu der bärütu-Serie bezieht sich auf die zweifach vorhandene
Gallenblase. Es läßt sich jedoch nicht klären, ob es mit der vorliegenden Stichzeile identisch ist, da von ihm nur BE 2-ta
ZE.[MES.] (siehe Sm 986 + Sm 1050 [CT 30/49] Rs. 21’) erhalten ist.
 
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