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belegen läßt, und zum anderen ein Abschnitt (Rs. 31-51) mit Öl-Omina, der in den Ninive-Duplikaten ausgelassen wird. Damit ist
dieser Abschnitt in VAT 10100 der bislang einzige bekannte Text mit Öl-Omina nach der altbabylonischen Zeit und belegt damit, daß
die Lekanomantie auch im ersten vorchristlichen Jahrtausend noch zum Handwerkszeug des Opferschauers gehörte. Die Datierung
des Textes ist vor allem durch paläographische Erwägungen möglich; die Zeichenformen sind neuassyrisch, doch zeigt etwa das
Zeichen SUB mit vier senkrechten Keilen, sowie die „se-Gruppe“ mit fünf statt den neuassyrisch üblichen vier schrägen Keilen, daß
es sich um einen älteren neuassyrischen Text handelt. G. Pettinato, Divination en Mesopotamie 97 Anm. 2 mit Verweis auf WVDOG
67,64 mit Anm. 115 hat diese Tafel in die mittelassyrische Zeit datiert, doch fehlen eindeutig mittelassyrische Zeichenformen. Auch
ist das Tafelformat untypisch für die mittelassyrische Zeit.
Der Text hat eine Reihe von Duplikaten, von denen K 12103 bereits in R. Borger, HKL I, S. 100 und K 2610 + K 9543 sowie
Rm2, 469 in HKL II, S. 56 genannt wurden. Das von B. Pongratz-Leisten, SAAS X 323 als Duplikat aufgeführte Fragment K 8935
ist tatsächlich Teil eines ikribu-Gebetes und wurde von W. G. Lambert mit K 3396 zusammengeschlossen, siehe dazu W. G. Lambert,
BiOr 60 (2003) 662. U. S. Koch, Secrets, 273 hat dann K 3981, K 12764 und 83-1-18, 448 als weitere Duplikate erkannt sowie
K 2610+, das bereits W. G. Lambert mit K 12103 zusammengeschlossen hatte, um das Fragment Sm 916 erweitert und diese Texte
bearbeitet. Zu diesen Duplikaten lassen sich jetzt auch noch die Fragmente K 12451 (siehe unten unter Vs. 56-Rs. 2) sowie BM 38669,
dessen Kenntnis ich Nicla de Zorzi verdanke, stellen.
Die Duplikate gehören zu mindestens zwei verschiedenen Tafeln, von denen die eine zwei Kolumnen und die andere nur eine
Kolumne umfaßt. Zu der in zwei Kolumnen angeordneten Tafel gehören:
K 2610 + K 9543 (U. S. Koch, Secrets, Taf. 18) + K 12103 (Ch. Virolleaud, Babyloniaca I, 194f.) + Sm 916 (CT 31/22)
dupliziert VAT 10100, Vs. 16-22, 25-30 sowie Rs. 17-30 und 52. K 9543 bietet noch den Beginn der nächsten Zeile, die
mit U4.MES x beginnt. Dies muß nicht mit KAR 151 übereinstimmen, der einer anderen, älteren Tradition folgen kann.
Rm2, 469 (unp.), dupliziert VAT 10100, Vs. 27-39. Das Bruchstück könnte zu K 2610+ gehören, läßt sich aber nicht mit
dieser Tafel zusammenschließen.
83-1-18,448 (CT 28/47), dupliziert VAT 10100, Vs. 23-29. Dieses Fragment gehört sehr wahrscheinlich weder zu K 2610+
noch zu Rm2, 469.
Zu einer Tafel, die den Text in nur einer Kolumne anordnet, gehören:
K 3981 (U. S. Koch, Secrets, Taf. 16-17), dupliziert VAT 10100, Vs. 1-13 und Rs. 3b-24.
K 12764 (unp.), dupliziert VAT 10100, Vs. 22-43. Sicher einkolumnig, gehört sehr wahrscheinlich zur gleichen Tafel wie
K 3981.
K 12451 (siehe unten unter Vs. 56-Rs. 2), dupliziert VAT 10100, Vs. 56-Rs. 2.
A. Livingstone, AfO 42/43 (1995-96) 245 hat auch K 11335 (H. Hunger, SAA 8, Nr. 235) als Duplikat zu VAT 10100 identifiziert
und D. Brown, ZA 94 (2004) 121 hat diesen Text noch genauer als Duplikat zur Rs. 53-61 eingeordnet. Da sich jedoch bestimmte
Zeilen dieses Fragments (insbesondere Z. 12) nicht mit VAT 10100 in Übereinstimmung bringen lassen, bleibt die genaue
Zugehörigkeit dieses Fragments, ebenso wie die des sehr ähnlichen, von H. Hunger, SAA 8 als Nr. 236 publizierten Bruchstücks
BM 99113, unklar.
Vs. 1-8 Am Anfang von VAT 10100 erscheint ein Abschnitt, in dem die Wirkungsweise von bestimmten Zeichen erklärt wird.
Ähnliche Abschnitte finden sich noch in Vs. 56-63 und Rs. 27-30. Man hätte daher vermutet, daß diese Abschnitte „Über-
schriften“ zu den dann folgenden Auflistungen von Protasen darstellen. Die von U. S. Koch, Secrets, Nr. 32 bearbeiteten
Duplikate aus Ninive zeigen jedoch, daß vor dem hier am Anfang erscheinenden Abschnitt noch andere Protasen
aufgelistet waren und die Abschnitte zur Wirkungsweise der Zeichen nicht „Überschriften“, sondern „Unterschriften“
darstellen. Dies läßt sich auch anhand von VAT 10100 bestätigen, da auf den Abschnitt Rs. 27-30 ein Doppelstrich folgt,
auf den etwas Neues, nämlich ein Abschnitt zu Öl-Omina folgt.
Wenn die Abschnitte in Vs. 56-63 und Rs. 27-30 aber „Unterschriften“ zu den voranstehenden Protasen sind, dann müßte
sich der am Anfang erscheinende Abschnitt in Vs. 1-8 auf Protasen beziehen, die auf der Tafel nicht genannt sind, und die
folglich am Ende der vorhergehenden sechsten Auszugstafel (nishu) gestanden hatten, siehe dazu bereits U. S. Koch,
Secrets, 40. Warum dieser zusammenfassende Abschnitt dann nicht am Ende des sechsten nishu erschien, oder warum er,
wenn er doch dort notiert war, hier wiederholt wird, bleibt unklar.
Die Zeilen Vs. 5-8 erscheinen noch einmal im gleichen Wortlaut in Vs. 32-36. Dort beziehen sie sich jedoch auf Siebener-
Keulen, Fünfer-Löcher (und) Dreier-Einkerbungen, siehe dazu die Bemerkungen zu Vs. 5.
1 Der Text bietet am Anfang der Zeile eindeutig das Zeichen ÜS, wie bereits die Kollation von U. S. Koch, Secrets, 277,
Anm. 393 gezeigt hat.
2 Die Zeichen am Anfang dieser Zeile lassen sich nicht mit U. S. Koch, Secrets, 277, A 2 rmim-me' lesen, vgl. die Neukopie
auf S. 438. Vielmehr steht das Zeichen MES über einer kaum eingedrückten Rasur. Am Ende der Zeile hat der Schreiber
Nabü-usallim zwei Zeichen vergessen, wie das Duplikat K 3981 (U. S. Koch, Secrets, Taf. XVI-XVII) Vs. 41’ zeigt:
IZI.GAR u DUH.US-to ib-ba-ku.
U. S. Koch, Secrets, 278, A 3 liest am Ende rSILIM ?1-at. Das erste Zeichen beginnt jedoch mit zwei Winkelhaken und paßt
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belegen läßt, und zum anderen ein Abschnitt (Rs. 31-51) mit Öl-Omina, der in den Ninive-Duplikaten ausgelassen wird. Damit ist
dieser Abschnitt in VAT 10100 der bislang einzige bekannte Text mit Öl-Omina nach der altbabylonischen Zeit und belegt damit, daß
die Lekanomantie auch im ersten vorchristlichen Jahrtausend noch zum Handwerkszeug des Opferschauers gehörte. Die Datierung
des Textes ist vor allem durch paläographische Erwägungen möglich; die Zeichenformen sind neuassyrisch, doch zeigt etwa das
Zeichen SUB mit vier senkrechten Keilen, sowie die „se-Gruppe“ mit fünf statt den neuassyrisch üblichen vier schrägen Keilen, daß
es sich um einen älteren neuassyrischen Text handelt. G. Pettinato, Divination en Mesopotamie 97 Anm. 2 mit Verweis auf WVDOG
67,64 mit Anm. 115 hat diese Tafel in die mittelassyrische Zeit datiert, doch fehlen eindeutig mittelassyrische Zeichenformen. Auch
ist das Tafelformat untypisch für die mittelassyrische Zeit.
Der Text hat eine Reihe von Duplikaten, von denen K 12103 bereits in R. Borger, HKL I, S. 100 und K 2610 + K 9543 sowie
Rm2, 469 in HKL II, S. 56 genannt wurden. Das von B. Pongratz-Leisten, SAAS X 323 als Duplikat aufgeführte Fragment K 8935
ist tatsächlich Teil eines ikribu-Gebetes und wurde von W. G. Lambert mit K 3396 zusammengeschlossen, siehe dazu W. G. Lambert,
BiOr 60 (2003) 662. U. S. Koch, Secrets, 273 hat dann K 3981, K 12764 und 83-1-18, 448 als weitere Duplikate erkannt sowie
K 2610+, das bereits W. G. Lambert mit K 12103 zusammengeschlossen hatte, um das Fragment Sm 916 erweitert und diese Texte
bearbeitet. Zu diesen Duplikaten lassen sich jetzt auch noch die Fragmente K 12451 (siehe unten unter Vs. 56-Rs. 2) sowie BM 38669,
dessen Kenntnis ich Nicla de Zorzi verdanke, stellen.
Die Duplikate gehören zu mindestens zwei verschiedenen Tafeln, von denen die eine zwei Kolumnen und die andere nur eine
Kolumne umfaßt. Zu der in zwei Kolumnen angeordneten Tafel gehören:
K 2610 + K 9543 (U. S. Koch, Secrets, Taf. 18) + K 12103 (Ch. Virolleaud, Babyloniaca I, 194f.) + Sm 916 (CT 31/22)
dupliziert VAT 10100, Vs. 16-22, 25-30 sowie Rs. 17-30 und 52. K 9543 bietet noch den Beginn der nächsten Zeile, die
mit U4.MES x beginnt. Dies muß nicht mit KAR 151 übereinstimmen, der einer anderen, älteren Tradition folgen kann.
Rm2, 469 (unp.), dupliziert VAT 10100, Vs. 27-39. Das Bruchstück könnte zu K 2610+ gehören, läßt sich aber nicht mit
dieser Tafel zusammenschließen.
83-1-18,448 (CT 28/47), dupliziert VAT 10100, Vs. 23-29. Dieses Fragment gehört sehr wahrscheinlich weder zu K 2610+
noch zu Rm2, 469.
Zu einer Tafel, die den Text in nur einer Kolumne anordnet, gehören:
K 3981 (U. S. Koch, Secrets, Taf. 16-17), dupliziert VAT 10100, Vs. 1-13 und Rs. 3b-24.
K 12764 (unp.), dupliziert VAT 10100, Vs. 22-43. Sicher einkolumnig, gehört sehr wahrscheinlich zur gleichen Tafel wie
K 3981.
K 12451 (siehe unten unter Vs. 56-Rs. 2), dupliziert VAT 10100, Vs. 56-Rs. 2.
A. Livingstone, AfO 42/43 (1995-96) 245 hat auch K 11335 (H. Hunger, SAA 8, Nr. 235) als Duplikat zu VAT 10100 identifiziert
und D. Brown, ZA 94 (2004) 121 hat diesen Text noch genauer als Duplikat zur Rs. 53-61 eingeordnet. Da sich jedoch bestimmte
Zeilen dieses Fragments (insbesondere Z. 12) nicht mit VAT 10100 in Übereinstimmung bringen lassen, bleibt die genaue
Zugehörigkeit dieses Fragments, ebenso wie die des sehr ähnlichen, von H. Hunger, SAA 8 als Nr. 236 publizierten Bruchstücks
BM 99113, unklar.
Vs. 1-8 Am Anfang von VAT 10100 erscheint ein Abschnitt, in dem die Wirkungsweise von bestimmten Zeichen erklärt wird.
Ähnliche Abschnitte finden sich noch in Vs. 56-63 und Rs. 27-30. Man hätte daher vermutet, daß diese Abschnitte „Über-
schriften“ zu den dann folgenden Auflistungen von Protasen darstellen. Die von U. S. Koch, Secrets, Nr. 32 bearbeiteten
Duplikate aus Ninive zeigen jedoch, daß vor dem hier am Anfang erscheinenden Abschnitt noch andere Protasen
aufgelistet waren und die Abschnitte zur Wirkungsweise der Zeichen nicht „Überschriften“, sondern „Unterschriften“
darstellen. Dies läßt sich auch anhand von VAT 10100 bestätigen, da auf den Abschnitt Rs. 27-30 ein Doppelstrich folgt,
auf den etwas Neues, nämlich ein Abschnitt zu Öl-Omina folgt.
Wenn die Abschnitte in Vs. 56-63 und Rs. 27-30 aber „Unterschriften“ zu den voranstehenden Protasen sind, dann müßte
sich der am Anfang erscheinende Abschnitt in Vs. 1-8 auf Protasen beziehen, die auf der Tafel nicht genannt sind, und die
folglich am Ende der vorhergehenden sechsten Auszugstafel (nishu) gestanden hatten, siehe dazu bereits U. S. Koch,
Secrets, 40. Warum dieser zusammenfassende Abschnitt dann nicht am Ende des sechsten nishu erschien, oder warum er,
wenn er doch dort notiert war, hier wiederholt wird, bleibt unklar.
Die Zeilen Vs. 5-8 erscheinen noch einmal im gleichen Wortlaut in Vs. 32-36. Dort beziehen sie sich jedoch auf Siebener-
Keulen, Fünfer-Löcher (und) Dreier-Einkerbungen, siehe dazu die Bemerkungen zu Vs. 5.
1 Der Text bietet am Anfang der Zeile eindeutig das Zeichen ÜS, wie bereits die Kollation von U. S. Koch, Secrets, 277,
Anm. 393 gezeigt hat.
2 Die Zeichen am Anfang dieser Zeile lassen sich nicht mit U. S. Koch, Secrets, 277, A 2 rmim-me' lesen, vgl. die Neukopie
auf S. 438. Vielmehr steht das Zeichen MES über einer kaum eingedrückten Rasur. Am Ende der Zeile hat der Schreiber
Nabü-usallim zwei Zeichen vergessen, wie das Duplikat K 3981 (U. S. Koch, Secrets, Taf. XVI-XVII) Vs. 41’ zeigt:
IZI.GAR u DUH.US-to ib-ba-ku.
U. S. Koch, Secrets, 278, A 3 liest am Ende rSILIM ?1-at. Das erste Zeichen beginnt jedoch mit zwei Winkelhaken und paßt
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