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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0258
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Nr. 73

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5 beachte [du] deine Opferschauen, interpretiere und vergleiche dann deine guten und deine schlechten
(Zeichen) [und ( ... )],

6 wenn deine guten Zeichen deine schlechten um eines übertreffen, sobald du sie durchführst, ist es günstig,
der Feind [ ... ],

7 wenn deine schlechten Zeichen deine guten um eines übertreffen, sobald du sie durchführst, ist es nicht
günstig,derFeind [ ... ].

8 Dem Palast antwortest du folgendermaßen: Was den Finger betrifft, die Zone des rechten Sitzes ist rechts,
die Zone der rechten Seite ist links, die Zone der linken Seite [ist rechts ... ].

9 Die Siebener-Keule, das Fünfer-Loch, die Dreier-Einkerbung für einen Tag läßt man [dich] dur[chführen].

10 [We]nn die Spitze der rechten Oberfläche des Fingers an einer Stelle eingekerbt ist, dann ist der reziproke Wert 9,
eine /«7?u-Markierung des mustasnintu ist (wie) eine Einkerbung, 6 40/60 [ ... ]

11 erhältst du 6 40/60, multipliziere 6 40/60 mit einer Einkerbung, und dann erhältst du 6 40/60, 1/3 der
[Tages]wache.

12 [Wenn die Mitte der rechten Oberfläch]e des Fingers an einer Stelle eingekerbt ist, 6 40/60 mal 2 ist 13 20/60, 2/3

[.]•

13 [Wenn die Basis der rechten Oberfläche des F]ingers an einer Stelle eingekerbt ist, 6 40/60 mal 3 ist 20, [.].

14 [.] an einer Stelle eingekerbt ist, 4 mal 20 ist 80, die Wach[e.].

15 [.ein]gekerbt ist, 5 mal 30 ist 150, die Wach[e.].

16 [.eingekerbt ist, 4] mal 30 ist 120, die Wa[che.].

17 [.ma]l 40 ist 400, 2/3 [.].

18 [.ma]l 30 ist 400+x [.].

Rs. 1’ [Wenn an der Spitze der linken Oberfläche des Fi]ngers ein Loch liegt: Nac[h.].

2’ [Wenn in der Mitte der li]nken [Oberfläche] des Fingers ein Loch liegt: Nach [.].

3 ’ [Wenn an der Basis] der linken [Ober]fläche des Fingers ein Loch liegt: Nach einem Monat und 20+[x Tagen.].

4’ [Wenn] du eine feindli[che Stadt] belagerst , für das Erobem der Stadt, für den Kampf, für das Niederwerfen des
Feindes, für das Wohlergehen des Heeres, für ... [.],

5’ für das Genesen eines Kranken oder so viel es (noch an Gründen) gibt, man [dich] eine Opferschau für ein

Jahr [durchführen läßt]:

6’ Wenn an der Spitze der linken Oberfläche des Fingers ein Loch liegt: Nach vier Monaten [wirst du] die Feindesstadt
[.]•

7’ Wenn in der Mitte der linken Oberfläche des Fingers ein Loch liegt: Nach sechs Monaten [wirst du] die Feindesstadt
[.]•

8’ Wenn an der Basis der linken Oberfläche des Fingers ein Loch liegt: Nach einem Jahr, bzw. zwölf Monaten [wirst
du] die Feindesstadt [.].

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9’ Zu Ende. Kollationiert. Vorlage aus Libbi-äli (Assur). 15. Tafel.

10’ Hand des Samas-zera-iddina, des Opferschauers, des Sohnes des Samas-sumu-llser, des Opferschauers.

11’ Monat Arahsamnu, Monat Sippu, [x]+2. [Tag], Eponymat des [.].

Bemerkungen:

Vs. 1 Die Eingangszeile läßt sich nach Rs. 4’ ergänzen.

3 Die Zeile ist teilweise parallel zu K 6400 (BA 5/5, S. 699, U. S. Koch, Secrets, 469-471, Nr. 101), Rs. 8’-9’, wie schon

R. Borger, BiOr 14, S. 192b, Anm. 5 gesehen hat. Das Zeichen nach TUK-a ist von E. Weidner, AfO 16, Taf. 13 korrekt
autographiert worden und kann nur das Zeichen „um“ oder „ta“ sein. Daher wird hier eine Schreibung rum-ma'-nu
„Gelehrter“ angenommen, die einzig im Kontext Sinn ergibt. Das hier emendierte Zeichen „es“ hat U. S. Koch, Secrets,
459, Z. 3 als Rest der Schreibung <DÜ>-cA gedeutet, ohne es jedoch zu übersetzen. Da mit SUB-a aber bereits eine passen-
de Verbalform vorhanden ist, kann diese Ergänzung nicht restlos überzeugen. Der sehr ähnliche Text K 6400, Rs. 9’ bie-
tet UD.DA.ZAL-e SUB-e e-[ ... ]. Oder ist hier an eine änigmatische Schreibung MAN u EN-ka „Der König und dein Herr“
zu denken?

5 Der Imperativ i-si-[ma von nasü muß hier aufgrund der Elaboration in den folgenden beiden Zeilen eine Bedeutung „ver-

gleichen, gegenseitig aufwiegen“ haben. Auch U. S. Koch, Secrets, 460 übersetzt „(to) compare“.
 
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